Fünf Gründe für den Aufschwung des SV Meppen

Es läuft wie am Schnürchen für den Vorjahres-Aufsteiger SV Meppen: Deutete im Herbst noch alles auf das gefürchtete schwere zweite Jahr in der 3. Liga hin, so überzeugt der SVM jetzt mit Spielwitz, Leidenschaft und ordentlich Punkten auf dem Konto. liga3-online.de nennt fünf Gründe für den erfolgreichen Jahresbeginn.

Grund 1: Die Winter-Neuzugänge

16 Punkte aus sieben Spielen, 13:5 Tore, Erster der Rückrundentabelle: Der SV Meppen, so komisch es angesichts der bescheidenden Möglichkeiten im Emsland auch klingt, spielt aktuell wie ein Aufsteiger. Das liegt zum wesentlichen Teil an einer Transferpolitik, die zunächst keine Jubelstürme hervorrief, jetzt aber als goldrichtig eingeschätzt werden kann. Dreimal verstärkte sich der SVM in Herbst und Winter, holte den nach seinem Paderborn-Eklat verbrannten Nick Proschwitz, Wandervogel Marcus Piossek und den in der 3. Liga unerfahrenen René Guder mit dazu.

Ein Wagnis, das sich bislang voll auszahlte: Proschwitz knipste in seinen bislang 15 Einsätzen neunmal, übernahm unter anderem beim 3:2-Sieg über Uerdingen spät die Verantwortung per Strafstoß. René Guder steht nach seinen sechs Einsätzen schon bei zwei Toren und zwei Vorlagen, jüngst traf er beim 1:1 gegen seinen Ex-Klub Wehen Wiesbaden. Und auch Marcus Piossek war in den vergangenen Wochen gesetzt. Sein Highlight: Der Doppelpack beim 3:0-Heimerfolg über Energie Cottbus.

Grund 2: Der Trainer

Christian Neidhart hat nicht nur die Expertise, sondern auch Coolness und Durchhaltevermögen. Das hat er bewiesen, als der SV Meppen im grauen Herbst dieser Spielzeit durchaus mit dem Rücken zur Wand stand, der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz bereits fünf Punkte betrug und das Spielglück den Niedersachsen völlig abhandengekommen war. Ein Schicksal wie das des VfR Aalen, der aktuell mehr denn je für den Abstiegsfall planen muss, wäre damals durchaus möglich gewesen.

Neidhart aber ließ sich nicht beirren, machte stets das Beste aus der Situation und wurde dafür nun ebenso belohnt wie der Klub, der das Vertrauen in seinen Erfolgstrainer nie verloren hatte. Ein Beispiel: Über gleich drei Gelb-Sperren vor dem Auswärtsspiel in Unterhaching klagt der Übungsleiter gar nicht erst. Er verweist auf seine starken Bankspieler, gibt ihnen den Vorschuss an Vertrauen – es würde nicht verwundern, wenn seine Taktik mal wieder aufgeht.

Grund 3: Die Last-Minute-Stärke

Sinnbildlich für die spektakuläre Kehrtwende des SV Meppen hin zum Positiven sind die Last-Minute-Treffer, auf die wir kürzlich erst ausgiebig zurückgeblickt hatten. Wurde den Blau-Weißen in der Hinrunde noch mehrfach ein Sieg oder Punktgewinn spät aus den Händen gerissen, so wendet sich das Spielglück nun den Norddeutschen zu: In Jena, gegen Uerdingen als auch in Aalen holte sich Meppen spät den Sieg und beförderte sich damit binnen weniger Wochen aus der Abstiegszone. Insgesamt erzielte der SVM bereits fünf Tore in der Nachspielzeit – so viele wie kein anderer Drittligist.

Grund 4: Zuhause eine Macht

In der Heimtabelle belegt der SVM aktuell sogar den vierten Platz, er holte 23 Zähler aus bislang 14 Heimspielen. Nach erzielten Treffern führt Meppen in dieser Statistik sogar gemeinsam mit dem Karlsruher SC die 3. Liga an, hat die eigenen Anhänger bereits 25 Mal jubeln lassen. Seit dem 3:3 im Heimspiel gegen Unterhaching Ende September treffen die Emsländer damit durchschnittlich mehr als zweimal pro Heimspiel.

Grund 5: Die Zuschauer

Voller Freude verkündete der Verein kürzlich, die Marke von 100.000 Zuschauern im Saisonverlauf überschritten zu haben. Auch zu einem traditionell wenig anziehungskräftigem Pflichtspiel wie dem gegen Wiesbaden strömten mehr als 7.000 Fans des SVM in die Hänsch-Arena, der Zuschauerschnitt liegt bei gut 7.500. Ein Beweis dafür, dass die Anhängerschaft in der 35.000-Einwohner-Stadt sowie den umliegenden Orten ihren Meppenern die Treue hält – und von der 3. Liga noch längst nicht genug hat. Wie gut, dass der SVM mit seiner beeindruckenden Serie auf bestem Wege ist, den Klassenerhalt schon Wochen vor dem Saisonfinale dingfest zu machen.

   
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