"Inakzeptabel": Frahn distanziert sich von Teilen der CFC-Fans

Genau drei Wochen ist der Rauswurf von Daniel Frahn beim Chemnitzer FC nun her, am Montag äußerte sich der Stürmer in einem auf Facebook veröffentlichten Statement erstmals – und distanziert sich darin von rechtem Gedankengut. Zudem kritisiert er Teile der Fans für die vermeintlichen rassistischen Gesänge beim Spiel in München.

Scharfe Kritik an den Fans

Seit dem 5. August ist Frahn ohne Verein, gegen die fristlose Kündigung reichte der 32-Jährige mittlerweile Klage ein – somit sehen sich beide Seiten in Kürze vor dem Arbeitsgericht wieder. Nach seinem Rauswurf schwieg Frahn zunächst, doch nun sei ein Punkt erreicht, "an dem weiteres Schweigen ein fatales und vor allem falsches Signal wäre", betont der Ex-Chemnitzer in einem Statement. Darin wehrt sich der 32-Jährige "erneut" dagegen, als "Sympathisant von rechtsradikalen Gruppierung" dargestellt oder mit "rechtem Gedankengut" in Verbindung gebracht zu werden.

Gleichzeitig kritisiert Frahn Teile der eigenen Fans, die Spieler und Verantwortliche bei der Auswärtspartie bei der U23 des FC Bayern München am Samstag mit Gesängen wie "Thomas Sobotzik, du Judensau" rassistisch und antisemitisch beleidigt haben sollen. Der DFB hat bereits Ermittlungen eingeleitet. Solche Äußerungen seien "vollkommen inakzeptabel. Diese Personen gehören vom Verein ausgeschlossen", betont Frahn, der die Berichte von Mitspielern mit "großem Schreck und Enttäuschung" aufgenommen hatte.

Frahn geht auf Abstand

Als "absoluten Tiefschlag" sei der Ausspruch seines Namens im Zusammenhang mit einer rassistischen Beleidigung gewesen. Frahn spielt damit auf den angeblich geäußerten Gesang "Daniel Frahn ist wenigstens kein Neger" an. Von "solchen Äußerungen" distanziert sich der 32-Jährige "ganz klar" und behält sich strafrechtliche Schritte vor, "sollte weiterhin mein Name in Zusammenhang mit rechtsradikalen Beleidigungen verwendet werden." Er habe in seiner Laufbahn mit vielen Menschen zusammengearbeitet, "dabei hat die Kultur oder Herkunft nie eine Rolle gespielt, sondern stets der Charakter", macht der Angreifer deutlich.

Darüber hinaus distanziert sich Frahn von der Art und Weise, "in welcher ich zuletzt diffamiert, beleidigt und sonst unzutreffend dargestellt wurde." Der Ex-Kapitän betont: "In meiner Zeit in Chemnitz, Leipzig, Babelsberg war ich immer sehr nah an den Fans – dort hab ich viele engagierte, weltoffene Menschen, Mitspieler und Freunde kennen lernen dürfen, dies darf nicht von einzelnen Gruppierungen kaputt gemacht werden."

"Unterlasst diesen Schwachsinn"

Die Fans des Chemnitzer FC ruft er dazu auf, "in dieser schweren Zeit besonnen zu agieren und vor allem auf jede Diskriminierung und Beleidigung zu verzichten." Seine klare Botschaft: "Bitte bedenkt, dass hinter jedem Spieler & Mitarbeiter des Chemnitzer FC, in erster Linie ein Mensch sowie dessen Familie und Angehörige stehen!" Niemand der Spieler des CFC trage Schuld an der jetzigen Situation des Vereins, alle würden sich den Arsch für sportlichen Erfolg aufreißen, betont Frahn. "Sie sollten nicht zur Zielscheibe werden." Weiter macht der Ex-Chemnitzer klar: "Politische Diskriminierungen schaden sowohl massiv dem Verein als auch dem Ansehen der Stadt Chemnitz." Daher fordert Frahn: "Unterlasst diesen Schwachsinn. Rassismus, Antisemitismus und jede andere Form von Ausgrenzung verurteile ich aufs Äußerste!"

Frahn war Anfang August entlassen worden, weil er in den Augen der Verantwortlichen rechts gesinnten Gruppierungen zu nahe gestanden haben soll und sich damit "massiv vereinsschädigend" verhalten habe. Beim Pokalspiel gegen den Hamburger SV hatten sich viele CFC-Fans mit dem 32-Jährigen solidarisiert.

   

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