Dynamo-Geschäftsführer Jürgen Wehlend tritt zum Jahresende ab

Die SG Dynamo Dresden muss sich in den kommenden Monaten nach einem neuen Geschäftsführer umschauen. Wie die Sachsen am Donnerstag mitteilten, habe Finanzchef Jürgen Wehlend den Aufsichtsrat darüber informiert, dass er seinen Vertrag nicht über den 31. Dezember 2023 hinaus verlängern werde, um sich "neuen beruflichen Aufgaben" zu widmen. 

"Grundsätzliche Erwägungen"

Seit Januar 2021 ist Jürgen Wehlend bei Dynamo für die Finanzen zuständig, Ende des Jahres ist Schluss. "In der zweimonatigen Winterpause hatte ich den notwendigen Abstand zum Tagesgeschäft und Zeit, über viele Dinge und meine Arbeit als Geschäftsführer von Dynamo Dresden nachzudenken", erklärt der 62-Jährige und führt "grundsätzliche Erwägungen" an, die dazu geführt hätten, seinen Vertrag "in der aktuellen Konstellation" nicht zu verlängern. Konkretere Angaben macht Wehlend nicht. Mit gesundheitlichen Problemen, nachdem er im März 2022 einen Herzinfarkt erlitten hatte, stehe die Entscheidung nicht im Zusammenhang. Ihm gehe es inzwischen wieder "sehr gut", umfangreiche medizinische Untersuchungen Ende 2022 hätten dies zu "100 Prozent bestätigt".

Wehlend dankt Dynamo, Dresden und den Menschen, "die ich in den vergangenen zwei Jahren kennenlernen, und allen mit denen ich intensiv zusammenarbeiten durfte, für eine interessante sowie wirtschaftlich erfolgreiche Zeit. Und jetzt für das Verständnis für meine sehr persönliche Entscheidung". Bis zum Ende seiner Vertragslaufzeit werde er Dynamo Dresden "selbstverständlich mit größter Ambition sowie vollem Einsatz" zur Verfügung stehen.

Der Aufsichtsrat habe die Entscheidung "mit großem Bedauern" aufgenommen, wie Aufsichtsratsvorsitzender Jens Heinig erklärt. Immerhin: Das Gremium hat nun fast ein Jahr Zeit, um die Neubesetzung "ohne Zeitdruck anzugehen und einen entsprechend umfassenden Prozess aufzusetzen", so Heinig. Das sei auch der Grund, warum Wehlend den Aufsichtsrat bereits jetzt über seine Entscheidung informiert habe, erklärt Wehlend.

Kommt Minge zurück?

Ein heißer Kandidat auf die Nachfolge dürfte Ralf Minge sein. Bereits Ende November hatte Sport-Geschäftsführer Ralf Becker erklärt: "Wenn es die Möglichkeit gibt, so eine Vereins-Ikone wie ihn wieder einzubinden, dann sollte man alles in Bewegung setzen, das zu tun." Noch bis Ende März fungiert Minge als Sportdirektor des Halleschen FC, danach stünde er für eine neue Aufgabe zur Verfügung. Mitte Januar sagte der 62-Jährige zwar noch, dass er "überhaupt keinen Kontakt zu Entscheidungsträgern in Dresden" habe und Dynamo "im Moment kein Thema" sei, doch das könnte sich durchaus noch ändern.

Bereits von 2007 bis 2009 sowie 2014 und 2020 war Minge bei den Dresdnern als Sport-Geschäftsführer tätig, nachdem er zuvor bereits als Aufsichtsratsmitglied fungierte (2006-2007). Außerdem trug er zwischen 1980 und 1991 als aktiver Spieler das Dynamo-Trikot, wurde direkt im Anschluss Assistent der Geschäftsführung (1992-1992) und übernahm danach bis 1995 verschiedene Trainerrollen bei der SGD. Insgesamt verbrachte Minge bislang 24 Jahre bei Dynamo. Folgen bald weitere? Es wäre nach 2006 und 2014 die dritte Rückkehr zur SGD.

   

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