Duisburg empfängt Rostock: Als Agali auf Grlic antwortete
Zwölf Mal in der Bundesliga, zehn Mal in der Zweiten Liga – am Samstag lädt der MSV Duisburg zu einem waschechten Traditionsduell ein. Dann nämlich wird der FC Hansa Rostock zu Gast an der Wedau sein, um die Arena des Tabellenführers erstmals nach 24 Spielen zu entern. Mit 13 Punkten und keinem einzigen Gegentor sind die Zebras in der Heimtabelle dabei nichtmal auf Platz eins …
Platz 3 + Platz 2 = Platz 1
Acht Jahre und sieben Monate ist es her, dass sich Duisburg und Rostock zuletzt in der Bundesliga gegenüberstanden. Das Match war seinerzeit nach 20 Minuten entschieden – Victor Agalis einziger Treffer bei seiner Rückkehr nach Rostock glich die frühe Führung vom heutigen Sportdirektor Ivica Grlic aus. Die Duisburger waren damals Letzter in der Heimtabelle nach zwölf Spielen – eine Statistik, die kaum mit heute vergleichbar ist. Vor dem Spiel gegen die Rostocker steht der MSV "nur" auf Platz drei in der Heimtabelle der Dritten Liga. Zwar haben die Zebras in ihren fünf Spielen zuhause noch kein einziges Gegentor kassiert, trotzdem sind der Chemnitzer FC und Holstein Kiel an den Blau-Weißen vorbeigezogen. Zugegeben, die beiden Konkurrenten haben dafür ein Spiel mehr gebraucht, demnach können die Jungs um Trainer Ilia Gruev noch zurückschlagen.
Auch auswärts können die Zebras nicht vom Platz an der Sonne grüßen, denn mit elf Punkten liegen sie auch hier hinter einer Mannschaft zurück – ausgerechnet hinter dem SV Wehen Wiesbaden, bei dem die Duisburger die bisher einzige Saisonniederlage einstecken mussten. Selbstverständlich auswärts. In Summe ergibt die Konstellation dennoch einen sehr souveränen ersten Platz in der Tabelle, an dem auch die Hanseaten an diesem Wochenende nichts rütteln können – zu groß ist der Vorsprung vor der Konkurrenz.
Wichtige Spieler fehlen
Dementsprechend selbstbewusst können die Zebras einer Begegnung mit ihrem ehemaligen Bundesliga-Kontrahenten entgegenblicken. Duisburg ist seit nunmehr 24 Drittliga-Spielen zuhause ungeschlagen, was für den Zebra-Coach allerdings kaum ein Grund sein wird, den kommenden Gegner zu unterschätzen. "Rostock hat sowohl die individuelle Klasse, als auch eine gute Mischung von jungen und erfahrenen Spielern im Kader", bestätigt Gruev auf der Homepage des MSV, dass Hansas jüngster Ausrutscher gegen Osnabrück nichts für das Spiel in Duisburg zu bedeuten hat. Erheblich geschwächt wird die angesprochene Klasse jedoch weiterhin durch den Ausfall von Timo Gebhart. Der Ex-Bundesliga-Profi schoss in vier Spielen bereits zwei Tore für die Kogge, legte drei weitere für seine Mitspieler auf. Gebharts Abwesenheit dürfte auch einige Sorgen beim Duisburger Anhang mildern, denn mit Kapitän Branimir Bajic fehlt gleichzeitig der Abwehrchef der Zebras. Der seit Mittwoch 37-Jährige holte sich im letzten Spiel gegen Regensburg seine fünfte Gelbe ab, ist damit offiziell am Samstag gesperrt. Ersetzen wird ihn entweder der erfahrene Enis Hajri oder Youngster Thomas Blomeyer. Der 20-jährige Neuzugang aus Ingolstadts U23 hat wie sein Konkurrent Hajri zuletzt im Landespokal eine Partie über 90 Minuten bestritten – durchaus mit überzeugender Leistung. Wahrscheinlicher ist aber, dass Trainer Ilia Gruev eher auf die Erfahrung von Hajri bauen wird. Der tunesische Innenverteidiger dürfte dann ein Wiedersehen mit Michael Gardawski feiern, denn gemeinsam mit dem heutigen Rostocker Linksverteidiger schoss Hajri den MSV Duisburg vor anderthalb Jahren in die zweite Bundesliga. Mit dem damaligen Doppeltorschützen Gardawski kommt also ein echter Aufstiegsheld zurück nach Duisburg – dieses Mal jedoch, um den Meidericher Aufstiegsträumen ein Bein zu stellen.