Die besten Spiele des Jahres: Platz 2

Auf insgesamt 380 Meisterschaftsspiele – plus einige Partien im DFB-Pokal – kann die 3. Liga im Jahr 2019 zurückblicken. Aus dieser Menge stachen einige Partien aus diversen Gründen ganz besonders hervor: Klare Siege, torreiche Aufeinandertreffen oder emotionale Entscheidungen. Zum Jahresabschluss haben wir sämtliche "Spiele des Jahres" in einer Top20-Bilanz gebündelt. Heute: Platz 2.

Info: Platz 1 wird am 31. Dezember veröffentlicht.

Gemächlicher Beginn

Joshua Zirkzee ist in der Bundesliga nach zwei Siegtreffern für den FC Bayern eines der gefragtesten Talente. Beim Auswärtsspiel der FCB-Reserve in Meppen fiel er lediglich mit einem Platzverweis auf. Weil außerdem acht Tore fielen und der SVM einen Zwei-Tore-Rückstand bemerkenswert wegsteckte, landet diese Begegnung auf den zweiten Platz unserer Top-Spiele des Jahres 2019.

16 Punkte hatte der SV Meppen vor diesem 14. Spieltag, 31 Zähler waren es sechs Wochen später. Dass sich die Emsländer spät im Jahr 2019 zu einer Phase aufrafften, in der ein Zwei-Punkte-Schnitt sogar übertroffen wurde, lag maßgeblich an den Ereignissen des 3. November. Dabei begann die Partie so weit, so unspektakulär mit Torannäherungen auf beiden Seiten, ehe Timo Kern einen Standard von Sarpreet Singh mit dem Kopf zum 1:0 der Gäste verwandelte (21.). Meppen fand eine rasche Antwort und prüfte durch Deniz Undav mehrfach FCB-Schlussmann Christian Früchtl – einer der Versuch passte, und wie: Mit dem Ansatz eines Fallrückziehers gelang dem Shootingstar der Hinrunde das 1:1 (31.). So richtig feurig wurde die Begegnung allerdings trotz dieses Traumtors erst in den zweiten 45 Minuten.

5:3 nach 1:3

Da nämlich legte die Reserve des Rekordmeisters zunächst – dankenswert unterstützt von einer viel zu passiven SVM-Hintermannschaft – zwei Tore nach. Erst köpfte Chris Richards freistehend eine punktgenaue Flanke von Derrick Köhn ins lange Eck (51.), zwei Minuten darauf erhöhte Singh, die Bayern präsentierten sich ähnlich abgezockt wie ihre Profimannschaft in besseren Jahren. Aber wie lautet eine fußballerische Bauernweisheit? In Meppen ist jeder Erfolg erst mit dem Abpfiff besiegelt. Zwar deuteten die Bayern in der Folge an, den Sieg über die Zeit zu schaukeln, was jedoch nur bis eine Viertelstunde vor Schluss gelang: Mit dem wuchtigen Anschlusstor von Linksverteidiger Hassan Amin (74.) war der Glaube nicht nur da, Meppen sprühte vor Enthusiasmus, eine Aufholjagd lag in der Luft.

Zirkzees Rolle war dann eine höchst unglückliche: Der bis dato nicht verwarnte Stürmer flog binnen Sekunden vom Platz, weil dieser erst Marius Kleinsorge ummähte, dann Steffen Puttkammer ins Gesicht fasste – es gab direkt die Ampelkarte (80.). Dezimiert, entkräftet und ohne Erfahrung, mit solchen Situationen umzugehen, kassierten die Talente eine bittere Lehrstunde: Hilal El-Helwes Direktabnahme auf Kleinsorges Flanke ließ das Stadion beben (83.), doch Meppen wollte angetrieben von Tempodribbler Kleinsorge mehr und bekam es auch. Der Rechtsaußen fand Augenblicke nach dem 3:3 mit der nächsten Hereingabe Undav, der per Kopf das Spiel auf den Kopf stellte (85.). In der Nachspielzeit gebührte es dann keinem anderen als Marius Kleinsorge selbst, den Ball beim finalen Konter ins leere Tor zu schieben (90. +3) – dass Kapitän Thilo Leugers kurz zuvor ebenso mit Gelb-Rot vorzeitig vom Feld musste, war da nur noch eine Randnotiz

 

Weiterlesen: Plätze 20-11 // 10-4 // 3

   
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