DFB hofft bei Klubs auf Impfquote von 80 Prozent bis Ende August
Am Freitag (19 Uhr) startet mit dem Duell zwischen dem VfL Osnabrück und dem MSV Duisburg die neue Drittliga-Saison. Im Vorfeld lud der Deutsche Fußball-Bund zu einer virtuellen Pressekonferenz, läutete die letzten Tage der Sommerpause ein und gab einen Überblick zu Änderungen.
Eröffnungsspiel nicht in Gefahr
Auch diese Spielzeit wird natürlich weiterhin von der Corona-Pandemie mitbestimmt. Auch wenn es aktuell Lockerungen gibt und wieder Zuschauer in die Stadien dürfen, beobachten die Verantwortlichen genau, wie die Politik mit wieder steigenden Infektionszahlen umgeht. Manuel Hartmann, DFB-Abteilungsleiter Spielbetrieb Ligen und Wettbewerbe, plädiert dafür, Einschränkungen und damit wahrscheinlich auch wieder die Reduzierung von Zuschauern in den Stadien nicht allein von der Inzidenz abhängig zu machen. Wie jüngst auch die Politiker regt er an, Faktoren wie die Auslastung der Krankenhäuser ebenfalls mit in die Entscheidung einzubeziehen.
Neben der Zuschauer-Thematik geht auch noch immer die Angst herum, Spiele könnten wegen Infektionen innerhalb der Teams abgesagt werden. Erst vergangene Woche hatte es Corona-Fälle beim MSV Duisburg gegeben. Das Eröffnungsspiel sei jedoch nicht in Gefahr, hieß es am Montag. Der DFB rechnet damit, dass bis Mitte/Ende August 80 Prozent der Spieler, Trainer und Vereinsmitarbeiter zweifach geimpft sind und die bestmögliche Immunisierung gegen einen schweren Verlauf haben. Somit sinkt auch die Gefahr von Spielabsagen. Geimpfte und Genesene brauchen fortan keine Testungen mehr durchführen. Alle anderen haben die Wahl, entweder zwei PCR-Tests pro Woche durchzuführen oder täglich eine Schnelltestung vorzunehmen. Es gibt auch weitere Anpassungen in den Stadien. Neben der Zulassung von Gästefans und Stehplätzen wird auch überwiegend Alkohol in den Stadien ausgeschenkt.
"Da bekommst du Gänsehaut"
Die Vorfreude auf die neue Saison wird durch die Rückkehr der Fans weiter gestärkt. Endlich sind die Ränge in den Arenen nicht mehr verwaist. "Ohne Zuschauer zu spielen, ist kein richtiger Fußball", meint Sascha Mölders, der in der virtuellen Runde wie auch Osnabrücks Co-Trainer Tim Danneberg anwesend war. "Bremer Brücke, Flutlicht, Fans im Stadion: Dafür stehst du als Fußballer auf dem Platz, da bekommst du Gänsehaut", so der 35-jährige Danneberg, der vor zwei Jahren seine Karriere beendet hatte und in den Trainerstab der Niedersachsen gewechselt war.
Nach zwei Jahren in der 2. Bundesliga ist es auch für den einstigen Mittelfeldspieler wieder eine Rückkehr in die 3. Liga. "Die Liga hat physisch und taktisch extrem an Qualität dazu gewonnen. Es fällt auf, dass es in dieser Liga immer extrem eng ist", so der ehemalige Rekordspieler (332 Partien), der in der vergangenen Saison von Robert Müller (348) überholt worden war. "Viele Mannschaften sind erfolgreich, die nicht von individueller Qualität überzeugen, sondern gute mannschaftliche Geschlossenheit haben." Dazu sollen auch die Lila-Weißen gehören, wenn es nach Danneberg geht: "Es ist kein Selbstläufer. Nach einem Abstieg geht vieles auseinander." Zu seinen Favoriten gehören übrigens der TSV 1860 München, der 1. FC Saarbrücken mit Neu-Trainer Uwe Koschinat, der 1. FC Kaiserslautern und auch der SV Wehen Wiesbaden sei ein "gefährlicher Gegner, den man nie unterschätzen sollte". Mölders nimmt die Favoritenrolle derweil an: "Ich würde lügen, wenn ich sage, dass wir nicht hoch wollen. Wir wollen oben mitmischen." Aber die 3. Liga sei wieder "sehr, sehr gut. Es gibt viele gute Mannschaften. Es wird wieder brutal".