DFB-Bundestag beschließt Fortsetzung der Saison

Jetzt ist es endgültig: Die Saison wird fortgesetzt. Am Montag stimmte der DFB-Bundestag mit deutlicher Mehrheit dafür, den Spielbetrieb in der 3. Liga wieder aufzunehmen. Damit rollt wie geplant bereits ab Samstag wieder der Ball. Ein Antrag auf eine zweigleisige 3. Liga wurde abgelehnt.

Weg für Re-Start ist frei

Überraschend kommt die Entscheidung nicht, hatte der DFB die Fortführung der Saison doch bereits am vergangenen Donnerstag formal beschlossen. Nun folgte die offizielle Bestätigung durch den außerordentlichen Bundestag: 222 der 253 Delegierten stimmten für die Fortsetzung (94,87 Prozent), 12 waren dagegen, 16 Vertreter enthielten sich. Ein Abänderungsantrag der Fußballverbände aus Sachsen und Sachsen-Anhalt auf einen Saisonabbruch wurde durch die Zustimmung nicht mehr zur Abstimmung gestellt. Sollte die Saison zu einem späteren Zeitpunkt der Saison dennoch abgebrochen werden müssen, kann der DFB-Vorstand darüber entscheiden – dazu wurde das Gremium vom Bundestag ermächtigt. Diese Ermächtigung umfasst auch die Festlegung der Folgen eines Abbruchs, insbesondere die Regelungen über die Wertung der Spielzeit, einschließlich des Auf- und Abstiegs.

Der Weg für eine Fortführung der Saison ist nun aber erstmal frei, wenngleich die Verfügungslagen der einzelnen Bundesländer weiterhin bindend sind. In Thüringen ist noch bis zum 5. Juni sämtlicher Wettkampfbetrieb verboten, sodass Carl Zeiss Jena für das Heimspiel gegen den Chemnitzer FC am kommenden Sonntag umziehen muss. Geht es nach dem Klub, soll die Partie möglichst im Westen von Deutschland ausgetragen werden, um vor dem anstehenden Auswärtsspiel in Duisburg (3. Juni) Reisekosten zu sparen.

Dazu hat Jena bei sämtlichen westdeutschen Drittligisten angefragt, erhielt aus Duisburg und Münster aber bereits Absagen. Somit ist weiterhin offen, wo gespielt wird. Auch Halle und Magdeburg müssen zumindest für das Training in andere Bundesländer ausweichen, weil in Sachsen-Anhalt noch bis einschließlich Mittwoch eine entsprechende Verfügung gilt. Während sich der HFC im Münsterland auf den Re-Start vorbereitet, trainiert der FCM in Niedersachsen. Indes wurde die Pause von 72 Stunden zwischen zwei Spielen bis Juni 2021 ausgesetzt.

Zweigleisige 3. Liga vom Tisch

Der Antrag des saarländischen Fußballverbands (SFV) auf eine zweigeteilte 3. Liga ab der kommenden Saison wurde mit 220 Gegenstimmen (92 Prozent) ebenfalls wie erwartet abgelehnt. Der SFV hatte beantragt, ab der Saison 2020/2021 eine zweigeteilte 3. Liga (Nord und Süd) mit jeweils 18 Teams einzuführen. Die Meister beider Staffeln sollten aufsteigen, zwischen den beiden Zweitplatzierten sollte ein Relegationsspiel auf neutralem Platz stattfinden. Der Gewinner hätte sich für zwei weitere Relegationsspiele gegen den Drittletzten aus der 2. Bundesliga qualifiziert. Doch sowohl der DFB als auch die Drittligisten hatten eine zweigleisige 3. Liga zuletzt immer wieder abgelehnt – vor allem aus wirtschaftlichen Gründen.

Derweil beschloss der Bundestag mit einer Mehrheit von über 99 Prozent (2x Nein, 4x Enthaltung) die Einführung einer Task Force zur 3. Liga. Geplant ist, dass sich die Task Force neben der wirtschaftlichen Stabilisierung der 3. Liga auch mit der künftigen Struktur des Profifußballs unterhalb der Bundesligen beschäftigt. Dass die Abstimmung über die Task Force vorgezogen wurde, wertete DFB-Vizepräsident Rainer Koch als "wichtiges und positives Signal". Derweil beklagte Koch, dass der DFB von Anwaltsschreiben bombardiert werde.

Regelung für Drittliga-Aufstieg

Mit 100-prozentiger Zustimmung wurde derweil folgende Regelung für die Aufsteiger in die 3. Liga beschlossen. Kann eine Spielrunde in den Regionalliga-Staffeln nicht beendet werden, entscheidet der jeweilige Regionalverband über den Aufstieg beziehungsweise die Teilnahme an den Aufstiegsspielen. Zudem kann der DFB-Spielausschuss bei entsprechender Notwendigkeit beschließen, dass die Aufstiegsspiele in einem neutralen Stadion mit Hin- und Rückspiel oder nur als einfaches Entscheidungsspiel durchgeführt werden. Wird bis zum Ablauf einer Ausschlussfrist kein Aufsteiger beziehungsweise Teilnehmer gemeldet, verfällt das Aufstiegsrecht bzw. Teilnahmerecht an den Aufstiegsspielen für die jeweilige Liga ersatzlos.

Betrifft dies eine Staffel, deren Meister ein direktes Aufstiegsrecht hat, entfallen die Aufstiegsspiele. Beide hierfür gemeldeten Teilnehmer gelten in diesem Falle als sportlich für die 3. Liga qualifiziert. Betrifft dies eine regionale Liga, deren Meister an den Aufstiegsspielen teilnahmeberechtigt wäre, gilt der andere Teilnehmer an den Aufstiegsspielen – sofern er rechtzeitig gemeldet wurde – als sportlich für die 3. Liga qualifiziert. Wird bis zum Ablauf der Ausschlussfrist kein Aufsteiger beziehungsweise Teilnehmer an den Aufstiegsspielen aus mehr als einer regionalen Liga gemeldet, vermindert sich die Anzahl der Aufsteiger. Die Staffeln Südwest, Nord und Bayern stellen jeweils einen Direktaufsteiger, der vierte Aufsteiger ist aus den Staffeln West und Nordost zu ermitteln.

   

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