Der Fall Engelhardt: Rot-Weiß Erfurt kritisiert Halleschen FC

Kaum ein Spieler sorgte in den vergangenen Wochen für so viel Gesprächsstoff wie Marco Engelhardt, der (noch) bei Rot-Weiß Erfurt unter Vertrag steht. Kurz vor dem Start der neuen Saison gaben die Thüringer bekannt, nicht mehr auf die Dienste des 33-Jährige zu setzen. Zu Beginn hieß es, der ehemalige Nationalspieler würde seinen bis 2015 laufenden Vertrag aussitzen, zuletzt wurde über das Interesse des Halleschen FC am Mittelfeldspieler berichtet. Am Samstag gaben die Saalestädter bekannt, dass Engelhardt den Medizincheck bestanden hat und nach der Auflösung seines Kontrakts bei RWE in Halle unterschreiben wird. "Der HFC ist sich zudem mit dem Ex-Nationalspieler über alle Modalitäten für eine Verpflichtung einig", hieß es auf der Vereinsseite. "Sein Engagement bei unserem Club tritt somit in Kraft, wenn der Routinier sein Arbeitsverhältnis mit dem FC Rot-Weiß Erfurt einvernehmlich aufgelöst hat", wurde HFC-Manager Ralph Kühne zitiert. Zu diesem Fall nahmen die Erfurter am Samstagabend Stellung und kritisierten das Vorgehen des Ligarivalen scharf.

Kein Kontakt zwischen Halle und Erfurt

"Sollte der Hallesche FC tatsächlich eine Pressemitteilung herausgegeben haben, in der die Absicht einer Verpflichtung von Marco Engelhardt für die Spielzeit 2014/20015 öffentlich bekanntgegeben worden ist, obwohl zwischen Rot-Weiß Erfurt und Marco Engelhardt ein Vertragsverhältnis besteht, so stellt dies von Seiten des Halleschen FC ein in höchstem Maße unprofessionelles Verhalten dar", heißt es im Schreiben der Blumenstädter, die zudem klarstellten: "Zwischen Rot-Weiß Erfurt und dem Halleschen FC hat es in Sachen eines Transfers von Marco Engelhardt keinerlei Kontakt oder Kontaktversuche durch den Ligakonkurrenten gegeben."

"Vorgehen verstößt gegen Statuten der FIFA und des DFB"

Des Weiteren informierte der Klub, dass das Absolvieren des Medizinchecks "einen eindeutigen und klaren Verstoß gegen die Dienstpflichten durch Marco Engelhardt" bedeutet, da der Verein diesem nicht zugestimmt hat. "Rot-Weiß Erfurt wurde weder von Marco Engelhardt, noch von dessen Berater, noch vom Halleschen FC in Kenntnis gesetzt, dass es solche Kontakte bzw. Treffen zwischen dem Spieler und dem Halleschen FC bis zum heutigen Tage gab. Ein Vertragsabschluss oder ein medizinischer Test ohne die Zustimmung von Rot-Weiß Erfurt verstößt eindeutig und offensichtlich gegen die Statuten der FIFA und des DFB", heißt es weiter in der Stellungnahme. Im letzten Absatz führen die Thüringer an: "Zwischen Rot-Weiß Erfurt, Marco Engelhardt und dem Berater des Spielers laufen seit geraumer Zeit konstruktive Gespräche über eine mögliche vorzeitige Vertragsauflösung. Diese konstruktiven Gespräche sieht Rot-Weiß Erfurt nun durch das Verhalten von Marco Engelhardt und dem Halleschen FC unnötig gestört." Man darf gespannt sein, wie sich die Personalie Marco Engelhardt in den knapp 24 verbleibenden Transfer-Stunden entwickelt.

FOTO: Marcel Junghanns

   
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