Der bisherige Saisonverlauf der Teams im Check #1

Zwölf Spieltage und knapp 100 Tage ist die Drittliga-Saison 2013/2014 bereits alt. Nachdem damit rund ein Drittel der Spielzeit schon hinter uns liegt, bietet sich an diesem Länderspiel-Wochenende ein erster und ausführlicher Blick auf die bisherige Saison der 20 Teams an. In den kommenden Tagen wird liga3-online.de daher sämtliche Drittligisten umfangreich auf Stärken und Schwächen durchleuchten. Auch der zusammenhängende Blick auf den Auf- und Abstiegskampf lohnt sich in dieses Jahr wieder besonders, denn ein richtiges Mittelfeld ist derzeit nicht zu erkennen. In zwei Teilen wirft liga3-online.de einen Blick auf die aktuelle Lage in der 3. Liga. Heute geht um die Teams aus der zweiten Tabellenhälfte. Die Mannschaften aus der oberen Hälfte wurden hier unter die Lupe genommen.

Dortmund, Kiel und Halle im sicheren Mittelfeld

Angeführt wird die zweite Hälfte der Tabelle von Borussia Dortmund II. Das Ziel "Etablierung in Liga 3" wurde bisher erfüllt. Nach schwachem Saisonstart mit sechs Punkten aus ebenso vielen Spielen zeigte sich der BVB gefestigt und konnte in Duisburg und Rostock gewinnen. Nach einer eher überraschend deutlichen 0:3-Niederlage bei den Stuttgarter Kickers feierten die Schützlinge von Trainer David Wagner zuletzt den höchsten Sieg der bisherigen zwölf Spiele, als sie den Halleschen FC mit 4:0 besiegten. Das Problem des Trainers ist, dass er Stammkräfte immer wieder zur Aushilfe an die erste Mannschaft abgeben und ungewollt rotieren muss. Ein Einspielen des Teams ist somit kaum möglich. Dem BVB folgt Aufsteiger Holstein Kiel. Die Nordlichter starteten fulminant in die Saison, waren die ersten sechs Begegnungen ungeschlagen. Auch aufgrund vieler Ausfälle von Leistungsträgern rutschte das Team ab und wartet mittlerweile seit sechs Spielen auf einen Dreier. Wenn der Großteil der Leistungsträger Trainer Karsten Neitzel wieder zur Verfügung steht, wird auch der Erfolg wiederkehren und sich das Team im Mittelfeld festsetzen können. Punktgleich mit den Kielern liegt der Hallesche FC auf Position 13.  Die Saalestädter verschliefen den Saisonstart komplett, waren nach vier Partien noch ohne Punkte. Das Umfeld wurde unruhig, Trainer Sven Köhler stand in der Kritik, blieb jedoch seiner Linie treu. Mit der Verpflichtung des verlorenen Sohns Timo Furuholm kehrte auch der Erfolg nach Halle zurück. 16 Punkte aus den vergangenen acht Partien brachten das Team ins gesicherte Mittelfeld.

Rostock, Chemnitz und Münster unerwartet weit unten

Überraschend findet sich der F.C. Hansa Rostock soweit unten im Klassement. Mit zehn von zwölf möglichen Punkten gestartet, fiel die Formkurve der Mannschaft immer weiter ab. Zuletzt gelang nur ein Sieg aus acht Spielen, fünf gingen verloren. Nicht nur das Wetter, auch der Ton an der Ostsee wird immer rauer. Trainer Andreas Bergmann gerät immer mehr in die Kritik. Vom Potential und eigenen Anspruch her, gehört die "Kogge" nicht in diese Region der Liga. Auch der auf Rang 15 liegende Chemnitzer FC betreibt Ursachen-Forschung für den schlechtesten Drittliga-Start der Vereinsgeschichte. Mit erfahrenen Leute verstärkt, ist das Team im Vergleich zur Vorsaison nicht wiederzuerkennen. Nach der vergangenen Heimniederlage gegen Preußen Münster trat Trainer Gerd Schädlich zurück, da er somit ein Zeichen setzen und den Weg für einen neuen Trainer freimachen wollte. Am Dienstag wurde Karsten Heine unter Vertrag genommen und soll das Team wieder nach oben führen. Mit 13 Punkten nach zwölf Spielen liegt das Team des SSV Jahn Regensburg auf dem 16. Platz und hat vier Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga und dem Abgang vieler Akteure war klar, dass es einen Umbruch geben und es eine schwere Spielzeit für die Spieler und Trainer Thomas Stratos werden wird. Aktuell wurde das Saisonziel, einen gesicherten Mittelfeldplatz zu erreichen, verfehlt. Jedoch sind noch 26 Spiele zu absolvieren.

Sicherlich die größte Überraschung ist der SC Preußen Münster, der sich aktuell auf Rang 17 und nur drei Punkte vor einem Abstiegsplatz befindet. Mit nur zwei Siegen aus zwölf Spielen haben die wenigsten gerechnet, zumal das Team vor der Saison als Aufstiegsfavorit gehandelt wurde. Nach der Entlassung Pavel Dotchevs nach sieben Spielen und Tabellenplatz 16 übernahm Carsten Gockel übergangsweise für eine Partie. In den bisherigen vier Ligaspielen unter Ralf Loose holte das Team fünf Punkte und konnte zuletzt einen 4:0-Kantersieg beim Chemnitzer FC feiern.

Existenzkampf für Burghausen, Stuttgarter Kickers und Saarbrücken

Den ersten Rang, der am Saisonende den bitteren Gang in die Regionalliga bedeuten würde, belegen nicht unerwartet die Stuttgarter Kickers. Nach nur drei Punkten aus acht Partien beurlaubte man Trainer Massimo Morales und erhoffte sich neue Impulse. Jürgen Hartmann übernahm als Interims-Coach und führte das Team zu zwei 3:0-Heimsiegen. Das erste Spiel unter dem neuen Trainer Horst Steffen ging gegen die starken Darmstädter mit 0:1 verloren. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt drei Punkte – noch ist alles möglich für die Schwaben. Mit leichten Aufstiegsambitionen gestartet, holte die Realität den 1. FC Saarbrücken schnell ein. Nur ein Sieg konnte bisher eingefahren werden. Ansonsten ging die Mannschaft sieben Mal ohne Punkte vom Platz. Sind es Motivationsprobleme? Denn im DFB-Pokal wurden Bundesligist Werder Bremen und Zweitligist SC Paderborn ausgeschaltet. Das Potential ist vorhanden. Bereits fünf Punkte liegt der Verein hinter Platz 17. Auch nach der Übernahme durch den neuen Trainer Milan Sasic blieb die große Wende aus und die Saarländer müssen sich auf einen harten Abstiegskampf gefasst machen. Das Schlusslicht der Tabelle bildet der SV Wacker Burghausen. Schon vor dem Saisonstart war allen Verantwortlichen klar, dass es nur gegen den Abstieg gehen kann. Bedingt durch finanzielle Probleme konnten viele Abgänge nicht kompensiert werden und viele unerfahrene Spieler unter Vertrag genommen. Bis zum zehnten Spieltag mussten sich die Fans und Spieler gedulden, ehe der erste dreifache Punktgewinn gelang. Zuvor holte die Mannschaft nur ein mageres Pünktchen bei Rot-Weiß Erfurt. Jedoch liest sich die Bilanz unter dem neuen Trainer Uwe Wolf gut. Fünf Punkte aus vier Spielen schenken den Bayern wieder Mut, nicht chancenlos zu sein.

Der bisherige Saisonverlauf der Teams im Check #2

FOTO: Sebastian Ahrens / rostock-fotos.de // Dieter Schmoll

 

   
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