Der bisherige Saisonverlauf der Teams im Check #2

Zwölf Spieltage und knapp 100 Tage ist die Drittliga-Saison 2013/2014 bereits alt. Nachdem damit rund ein Drittel der Spielzeit schon hinter uns liegt, bietet sich an diesem Länderspiel-Wochenende ein erster und ausführlicher Blick auf die bisherige Saison der 20 Teams an. In den kommenden Tagen wird liga3-online.de daher sämtliche Drittligisten umfangreich auf Stärken und Schwächen durchleuchten. Auch der zusammenhängende Blick auf den Auf- und Abstiegskampf lohnt sich in dieses Jahr wieder besonders, denn ein richtiges Mittelfeld ist derzeit nicht zu erkennen. In zwei Teilen wirft liga3-online.de einen Blick auf die aktuelle Lage in der 3. Liga. Gestern ging um die Teams aus der zweiten Tabellenhälfte, heute werden die Mannschaften aus den oberen Tabellenhälfte unter die Lupe genommen.

Heidenheim meist souverän, Darmstadt größte Überraschung

Von der Spitze der Tabelle grüßt nicht allzu überraschend der 1. FC Heidenheim. Bereits zu Beginn der Saison wurde der Grundstein gelegt, als man acht von zehn Partien gewinnen konnte. Lediglich gegen Regensburg und Darmstadt ließ man Punkte liegen. Allerdings zeigte sich die Mannschaft zuletzt nicht mehr so überlegen, verlor die letzte Begegnung gegen den Aufsteiger aus Leipzig. Eine Woche zuvor musste man sich mit einem Unentschieden in Burghausen zufrieden geben. Dennoch ist Heidenheim die konstanteste Mannschaft und hat vier Punkte Vorsprung auf den zweiten Rang. Dort steht das Überraschungsteam der Liga. Der vergangene Saison sportlich abgestiegene SV Darmstadt 98 liegt nach zuletzt vier Siegen in Folge auf einem direkten Aufstiegsplatz und sorgte mit einem 6:0-Erfolg gegen Hansa Rostock für den höchsten Sieg der bisherigen Spielzeit. Erst zwei Mal ging die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster mit leeren Händen vom Platz und konnte die Hälfte der Spiele gewinnen. Zwei kleine Tiefs verhindern eine bessere Platzierung, damit wird man bei den Hessen aber sicherlich leben können. Mit nur einem Punkt Abstand steht RB Leipzig hinter den "Lilien" auf dem Aufstiegs-Relegationsplatz. Der finanzstarke Verein aus Sachsen startete vielversprechend in die Spielzeit und konnte teils auch spielerisch schon früh überzeugen. Lediglich die Auswärtsschwäche kostet die Mannschaft eine noch bessere Platzierung. Zu Hause noch ungeschlagen, verloren die Spieler von Trainer Alexander Zorniger bereits drei Mal auf fremdem Platz, konnte mit dem zweiten Auswärtssieg gegen Heidenheim jedoch zuletzt ein Ausrufezeichen setzen.

Osnabrück, Wiesbaden und Erfurt in Lauerstellung

Punktgleich mit Leipzig folgt der VfL Osnabrück. Von einem Übergangsjahr wurde bei den Niedersachsen ob der schwierigen finanziellen Situation gesprochen. Leistungsträger gingen, der Etat gesenkt und Spieler aus tieferen Ligen geholt. Nach tollem Start mit neun Punkten aus drei Spielen kam ein Leistungseinbruch. Nur zwei Zähler konnten aus den folgenden fünf Spielen geholt werden. Doch Trainer Maik Walpurgis konnte das Team wieder stabilisieren und in jüngster Vergangenheit neun Punkte aus vier Partien holen. Wie Leipzig und Osnabrück hat auch der SV Wehen Wiesbaden 21 Punkte auf der Haben-Seite. Dies bedeutet aktuell Rang fünf, mit dem Coach Peter Vollmann allerdings nicht zufrieden sein kann und wird. Ging der Klub zu Beginn Hand in Hand mit den Heidenheimern vorne weg, gelang zuletzt nur noch ein Dreier aus sechs Spielen. Eingeleitet wurde dieser Negativlauf mit einem 0:3 in Erfurt, dem unter anderem Niederlagen in Elversberg (0:3) und Osnabrück (0:1) folgten. Nur gegen den MSV Duisburg konnte in heimischen Gefilden gewonnen werden. Nur einen Punkt weniger hat der einzige Vertreter aus Thüringen. Der FC Rot-Weiß Erfurt startete gut in den Sommer, hatte aber im weiteren Verlauf mit zu vielen Leistungsschwankungen zu kämpfen. Starken Auftritten folgten unerklärliche Nachlässigkeiten und Niederlagen. Dennoch kann Trainer Walter Kogler mit dem Ergebnis nach zwölf Spieltagen zufrieden sein. Zumal sein Team beweist, dass es gegen die Großen mithalten kann. Probleme stellen nur zu oft die vermeintlich Schwächeren dar, wie Niederlagen in Stuttgart und Unterhaching zeigen.

Überraschungen Unterhaching und Elversberg vor Wundertüte Duisburg

Genau diese konnten sich durch den Erfolg an RWE heranpirschen. Die SpVgg Unterhaching ist trotz namhafter Abgänge im Sommer weit vorne zu finden, was viele dem jungen Team nicht zugetraut hätten. Einem schwachen Start mit zwei Niederlagen und zwei Unentschieden folgte eine Serie mit 13 von möglichen 15 Punkten. Darunter waren Siege in Rostock und Münster. Ausgerechnet im Duell gegen Wacker Burghausen musste man eine Niederlage hinnehmen, der ein Punktgewinn in Leipzig und der angesprochene Erfolg gegen Erfurt folgten. Das Trainer-Duo Claus Schromm und Manuel Baum kann mit seiner Mannschaft auf eine bisher gute Bilanz zurückblicken. Ebenso wie Jürgen Kramny. Das Team vom Übungsleiter des VfB Stuttgart II liegt auf einem guten achten Rang und hat nur drei Punkte Rückstand auf Rang drei. Doch auch das Gründungsmitglied der dritten Liga unterliegt vielen Leistungsschwankungen, was bei einer solch jungen Truppe jedoch zum Entwicklungsprozess gehört. Die Bilanz liest sich ausgeglichen: fünf Siegen stehen vier Niederlagen und drei Punkteteilungen entgegen. Dass die Schwaben technisch starken Fußball spielen können, haben sie auch in der Vergangenheit oft genug unter Beweis gestellt.

Eine weitere Überraschung ist auch die SV Elversberg. Vor dem Beginn als Punktelieferant und sicherer Absteiger gehandelt, hat sich das Team nach einem sehr schwachen Start und dem Trainerwechsel auf Dietmar Hirsch im Mittelfeld festgesetzt. Die Liste der Besiegten ist erstaunlich: Leipzig, Wiesbaden, Kiel und Duisburg, alles Teams, die als stärker einzuschätzen sind, wurde geschlagen, was von einem starken Kollektiv der Saarländer zeugt – fünf Siege aus zuletzt sechs Spielen unterstreichen dies. Dazu kommt, dass die Mannschaft nun endlich im eigenen Stadion spielen kann, was es für die Gegner noch unangenehmer machen wird. Den Schlusspunkt der ersten Hälfte bildet der MSV Duisburg auf Rang zehn. Nach Lizenzentzug und langer Ungewissheit, was die sportliche Zukunft angeht, mussten die Verantwortlichen wenige Wochen vor Saisonstart eine komplett neue Mannschaft zusammenstellen. Dennoch konnten erfahrene Spieler verpflichtet und schon früh Erfolge eingefahren werden. Ein zwischenzeitlicher Durchhänger mit drei Niederlagen in Folge entfernte den Verein wieder von den Spitzenplätzen. Zuletzt fingen sich die Schützlinge von Coach Karsten Baumann wieder und konnten zwei von drei Partien gewinnen.

Der bisherige Saisonverlauf der Teams im Check #1

FOTO: FU Sportfotografie

 

   
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