FCE verspielt Sieg erneut spät: "Dürfen uns nicht beschweren"

Bitterer Nachmittag für Energie Cottbus: Wie schon am vergangenen Montag beim Pokalspiel gegen den SC Freiburg kassierten die Lausitzer auch im Duell mit dem SV Meppen ein spätes Gegentor. Doch so groß die Enttäuschung über das erneute Last-Minute-Drama auch war: Spieler und Trainer wussten die Leistung und das Ergebnis realistisch und fair einzuordnen.

"Zu wenig dafür getan, um das Spiel zu gewinnen"

Energie Cottbus und die Nachspielzeit – das passt derzeit nicht. Schon im Pokal gaben die Lausitzer den Sieg in letzter Sekunde noch aus der Hand, nun auch gegen Meppen. Es lief bereits die dritte Minute der Nachspielzeit, als Nico Granatowski das Leder im dritten Anlauf über die Linie köpfte und den Hausherren die drei Punkte in letzter Sekunde entriss. "Mir fehlen die Worte", gab Kevin Weidlich nach Spielende gegenüber der "Lausitzer Rundschau" zu Protokoll und sah einen "Fight von beiden Seiten." Energie sei "verdient" in Führung gegangen, habe dann jedoch den Faden verloren. "Und dann kriegen wir wieder so ein bitteres Gegentor."

Ärgerlich war der erneute Last-Minute-Gegentreffer fraglos, doch Trainer Claus-Dieter Wollitz zeigte sich auf der Pressekonferenz nach Spielende fair: "Man darf nicht davon sprechen, dass wir das Gegentor unglücklich kassiert haben." Die Erklärung lieferte der Energie-Coach gleich mit: "Wir haben zu wenig dafür getan, um das Spiel zu gewinnen und dürfen uns nicht beschweren."

Fehlentscheidungen gleichen sich aus

Und in der Tat: Zwar ging Cottbus nach 15 Minuten durch einen verwandelten Elfmeter von Fabio Viteritti in Führung, blieb danach aber weitgehend harmlos und konnte nicht an die Leistung aus dem Freiburg-Spiel anknüpfen. "Wir haben in der Defensive zu viele Chancen zugelassen und nach vorne nicht den Druck entwickeln können, um nachzulegen", wusste auch Torhüter Avdo Spahic.

Die Fehlentscheidungen von Schiedsrichter Michael Bacher glichen sich unterdessen aus: Erst übersah der Unparteiische, dass ein von der Latte abgeprallter 30-Meter-Schuss von Granatowski deutlich hinter der Linie aufkam (58.), zwei Minuten später entschied er beim Treffer von Mamba fälschlicherweise auf Abseits. So hatte das 1:0 weiter Bestand, wenngleich Meppen gerade in der zweiten Halbzeit spielbestimmend war und mehrere hochkarätige Chancen hatte.

1:1 am Ende "absolut gerecht"

Und so gab es trotz des späten und aus Energie-Sicht bitteren Last-Minute-Ausgleichs auch keine Zweifel daran, dass das Unentschieden unter dem Strich in Ordnung ging. "Wenn man die 90 Minuten nimmt und ehrlich ist, hat Meppen den Punkt verdient", gab etwa Tim Kruse am "Telekom"-Mikrofon zu. Und auch Spahic wusste, "dass das 1:1 am Ende ein absolut gerechtes Ergebnis war" – auch wenn der späte Ausgleich "natürlich extrem ärgerlich" gewesen sei.

Energie Cottbus ist nun seit drei Spielen sieglos und in der Tabelle auf den fünften Tabellenplatz abgerutscht, kann mit dem Saisonstart aber nach wie vor sehr zufrieden sein. Am kommenden Freitag geht es für die Lausitzer mit einem Auswärtsspiel bei 1860 München weiter – dann soll der Last-Minute-Fluch gestoppt werden.

 

   
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