Tarek Chahed: "Bin ein wichtiger Teil dieser Mannschaft"
In den letzten beiden Spielzeiten reifte Tarek Chahed beim 1. FC Magdeburg zum Stammspieler. In dieser Saison stockt die Entwicklung des Jungprofis. Oftmals fand sich der 21-Jährige nur auf der Tribüne wieder. Im Gespräch mit liga3-online.de blickt Chahed auf den persönlich schwierigen Saisonstart, die hoffnungsspendenden Einwechslungen zuletzt sowie seine Pläne für die Zukunft.
[box type="info"]"Die Konkurrenz ist gewachsen"[/box]
liga3-online.de: Sie sind in den letzten beiden Spiele eingewechselt worden, nachdem es zuvor nicht optimal für Sie lief. Was war das für ein Gefühl, als Sie gegen Paderborn und Aalen zumindest als Joker zum Einsatz kamen?
Tarek Chahed: Es war natürlich ein schönes Gefühl. Es hat mich gefreut, dass ich wieder auf dem Platz stehen und der Mannschaft helfen konnte. Das gibt mir ein gutes Gefühl.
Was sind Ihre Ansichten dazu, dass Sie momentan Reservist sind? In den letzten beiden Spielzeiten, speziell in der vergangenen Saison, haben Sie immer zum Stammkader gehört. Jetzt müssen Sie sich hinten anstellen.
Das ist natürlich eine neue Situation für mich, aber ich gehe damit professionell um. Ich stelle mich in den Dienst der Mannschaft und versuche jeden Tag mein Bestes zu geben. Die Mannschaft und das Kollektiv stehen halt über jedem Einzelnen und da ordne ich mich natürlich unter. Letztendlich profitiert auch jeder Spieler vom Erfolg der Mannschaft.
Welche Gründe sehen Sie dafür, dass Sie momentan nicht so häufig zum Einsatz gekommen sind?
Wir haben einen sehr breiten und ausgeglichenen Kader. Ich denke trotzdem, dass die momentane Situation nur eine Phase ist. Die Saison ist noch lang, ich werde weiterhin hart arbeiten und dann mit Sicherheit zu mehr Einsatzzeiten kommen.
Sie haben den breiten Kader angesprochen. Wie sehen Sie die hohe Konkurrenz im offensiven Mittelfeld durch Leute wie Türpitz, Lohkemper und Pick?
Im Vergleich zur letzten Saison ist die Situation anders. Die Konkurrenz ist gewachsen und wir haben uns punktuell sehr gut verstärkt. Die Jungs wie Türpitz und Lohkemper haben sich jeweils gut eingefügt und viel zu unseren Siegen beigetragen. Aber ich weiß um meine Stärken und brenne darauf sie auf dem Platz wieder zeigen zu können.
Welche Vorwürfe können Sie sich selbst machen, dass es momentan nicht zu mehr Einsatzzeiten reicht?
Vorwurf ist das falsche Wort. Es ist nicht optimal gelaufen, allerdings hat der Trainer mir in den letzten beiden Spielen das Vertrauen geschenkt, jetzt geht’s bergauf.
[box type="info"]"Verspüre keine höhere Erwartungshaltung"[/box]
Zu welchem Zeitpunkt haben Sie gemerkt, dass Sie sich in diesem Jahr erst einmal hinten anstellen müssen?
In Großaspach am ersten Spieltag gehörte ich zwar zum Kader, saß aber 90 Minuten lang auf der Bank. In den darauffolgenden Spielen gehörte ich dann nicht mehr dazu, ab dem Zeitpunkt war es dann für mich Fakt. Wie ich aber bereits erwähnt habe, glaube ich nicht, dass diese Phase eine dauerhafte sein wird. Solch eine Situation durchlebt jeder Profifußballer einmal und damit muss man halt professionell umgehen. Ich bin dennoch davon überzeugt, dass ich ein wichtiger Teil dieser Mannschaft bin.
Sie haben in den letzten zwei Jahren trotz ihres jungen Alters schon über 60 Drittliga-Spiele absolviert. Spüren Sie denn in Ihrem Umfeld von Familien, Fans und Freunden eine gestiegene Erwartungshaltung?
Nein, ich verspüre keine höhere Erwartungshaltung. Meine Familie und Freunde sprechen mir in der momentanen Phase Mut zu, dass ich nicht aufgeben soll, auch wenn es gerade eine schwere Zeit ist. Dies war auch vorher schon mein Anspruch, dass ich mich nicht aufgeben und hart an mir arbeiten werde.
Wie lenken Sie sich denn vom Fußball-Alltag ab?
Ich bin oft Zuhause, koche und schaue Fußball, da läuft ja momentan, zum Glück, sehr viel von. Meine Familie aus Berlin besucht mich auch öfter mal in Magdeburg. Auch mit den Jungs aus der Mannschaft gehe ich oft zusammen essen.
Wie haben Sie die in der letzten Saison aufkeimenden Gerüchte aufgenommen, dass Bundesligisten an Ihnen interessiert gewesen sein sollen?
Ich habe mich damit gar nicht richtig beschäftigt. Es interessiert und freut einen natürlich, aber ich habe mir darüber auch keine riesigen Gedanken gemacht. Ich habe mich auf die Saison und auf Magdeburg konzentriert.
Wenn Sie in die nähere Zukunft schauen: An welchen Zielen möchten Sie fußballerisch und persönlich noch arbeiten?
Ich will mich natürlich fußballerisch verbessern, da gibt es noch viele Punkte, an denen ich arbeiten kann. Was mir einfällt, ist meine Torgefährlichkeit. Ansonsten möchte ich natürlich so erfolgreich wie möglich mit dem FCM spielen. Auf persönlicher Ebene habe ich zwar schon öfter mal den Gedanken gefasst zu studieren. Aber ich denke, der richtige Zeitpunkt ist dafür noch nicht gekommen, weil der Fußball unter dem Stress mit Uni und Klausuren leiden könnte. Momentan möchte ich mich voll und ganz auf den Sport konzentrieren.