Neidhart verlässt Meppen am Saisonende Richtung Essen
Paukenschlag beim SV Meppen! Trainer Christian Neidhart verlässt den Klub am Saisonende nach sieben Jahren auf eigenen Wunsch und schließt sich Viertligist Rot-Weiss Essen an.
SVM bedauert Abgang
Schon am Donnerstagabend war das Interesse des ambitionierten Regionalliga-Klubs an Neidhart durchgesickert, dennoch hofften die Fans bis zuletzt auf einen Verbleib des 51-Jährigen – vergeblich. Entsprechend groß ist das Bedauern bei den Verantwortlichen: "Dass Christian nach sieben großartigen Jahren den SVM auf eigenen Wunsch verlässt, ist sehr schade. Wir akzeptieren aber seinen Wunsch, eine neue Perspektive zu suchen", sagt Vorstandssprecher Andreas Kremer. "Mit Christian Neidhart hatten wir eine Trainerpersönlichkeit, die perfekt zu den Leitbildern unseres Vereins passte." Da Neidharts Vertrag noch bis 2021 lief, dürfte eine Ablösesumme geflossen sein.
Auch Sportvorstand Heiner Beckmann bedauert Neidharts Abgang nach sieben erfolgreichen Jahren: "Dass Christian jetzt mit diesem Wunsch des Wechsels an uns herangetreten ist, ist so überraschend wie bedauerlich." Zwar habe man Verständnis, dass Neidhart "nach so langer Zeit eine neue Herausforderung sucht", dennoch hätte der Verein das Projekt "gerne mit Christian weitergeführt."
"Zeitpunkt ist gekommen"
In Essen, wo er die Nachfolge von Christian Tietz antritt, hat Neidhart in der kommenden Saison einen klaren Auftrag: der Aufstieg in die 3. Liga soll her. "Christian Neidhart war seit unserem ersten Treffen unsere Wunschlösung als neuer Cheftrainer", sagt RWE-Sportdirektor Jörn Nowak über den neuen Mann an der Seitenlinie. Beim SVM habe Neidhart in den vergangenen Jahren "hervorragende Arbeit" geleistet und genieße im Markt "ein hohes Ansehen". In den Gesprächen habe er mit seiner "offenen, authentischen und überaus ehrgeizigen Art das Gefühl vermittelt, der richtige Trainer zu sein, um unseren eingeschlagenen Weg fortzusetzen und unsere ambitionierten Ziele zu erreichen". Vorstand Marcus Uhlig ergänzt: "Insbesondere beeindruckt hat mich, mit welcher Klarheit und Unmissverständlichkeit er sich zu unseren Zielen bekannt hat. Mit ihm bekommen wir einen neuen Cheftrainer, der ideal zur Hafenstraße passt.“
Neidhart dankt dem SVM derweil für "sieben wirklich herausragende und erfolgreiche Jahre", sagt aber: "Trotzdem ist für mich jetzt ein Zeitpunkt gekommen, voller Entschlossenheit und Motivation eine neue Herausforderung anzugehen. Wie Jörn Nowak und Marcus Uhlig sich von Beginn an um mich bemüht haben, war bemerkenswert. Und darüber, welche positiven Emotionen allein der Name Rot-Weiss Essen auslöst, brauchen wir gar nicht weiterzureden. Da ist Vorfreude pur bei mir." Der gebürtige Braunschweiger ist seit Sommer 2013 als Chefcoach beim SVM tätig und führte den Klub vor drei Jahren in die 3. Liga – nun endet eine Ära. Sein Abgang trifft den SV Meppen hart, verlässt mit Deniz Undav (zum belgischen Zweitligisten Royale Union Saint-Gilloise) bereits der beste Scorer im Team den SVM in diesem Sommer. Schon in den vergangenen Jahren verlor der Klub stets seinen besten Stürmer, nun geht auch noch der Trainer. Wer künftig an der Seitenlinie stehen wird, ist noch nicht bekannt.