Bei Abstieg des MSV: Direkter Wiederaufstieg wäre das Ziel

Noch hat der MSV Duisburg zwar Chancen auf den Klassenerhalt, doch angesichts von acht Punkten Rückstand auf das rettende Ufer müssen sich die Verantwortlichen allmählich damit auseinandersetzen, dass es erstmals in der Vereinsgeschichte in die Regionalliga gehen könnte. Sollte dieses Szenario tatsächlich eintreten, wäre der sofortige Wiederaufstieg das Ziel, wie Präsident Ingo Wald nun betonte.

"Weit davon entfernt, die Saison abzuschreiben"

Auch wenn die Zebras das rettende Ufer derzeit nur aus dem Fernglas erkennen können: "Wir sind weit davon entfernt, die Saison abzuschreiben", stellt Präsident Ingo Wald in einem Interview mit der "WAZ" klar. "Wir sind weiterhin fest davon überzeugt, dass wir es noch schaffen können. Unser Fokus liegt ganz klar darauf, dass wir die Klasse halten." Allerdings werden dafür aus den verbleibenden 14 Spielen mindestens 21 bis 26 Punkte notwendig sein. Kein unmögliches, aber durchaus schwieriges Unterfangen, wenn man bedenkt, dass die Zebras aus den bisherigen 24 Partien lediglich 17 Zähler geholt haben.

Doch Wald gibt die Hoffnung nicht auf: "So lange es noch rechnerisch möglich ist, sollten wir alles diesem Ziel unterwerfen. Wir dürfen uns durch andere mögliche Szenarien von diesem Ziel nicht ablenken lassen." Der Ansatz müsse sein, dass sich alle Verantwortlichen auf den Klassenerhalt fokussieren – mit Boris Schommers als Trainer: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand von uns Gedanken an einen Trainerwechsel verschwendet. Das wird aktuell nicht diskutiert und wäre für mich keine Option."

MSV würde es auch bei Abstieg noch geben

Gleichwohl lässt der 66-Jährige durchblicken, "selbstverständlich" auch eine mögliche Alternativplanung durchzuführen. Gemeint ist die Regionalliga, in der Duisburg in seiner Vereinsgeschichte bislang nie vertreten war. Wald bekräftigte, dass es den MSV aber auch in der 4. Liga geben werde und rechnet zudem nicht damit, dass den Zebras womöglich die Lizenz verweigert werden könnte, zumal die Wirtschaftlichkeit des Vereins in der Regionalliga nicht geprüft wird und viele Sponsoren bereits ihre Zusage für die 4. Liga gegeben hätten. Entsprechend sieht Wald auch keine Insolvenz-Gefahr.

Im Fokus würden eher Regularien aus dem organisatorischen Bereich stehen, etwa das Stadion. Doch auch hierbei rechnet Wald nicht mit Problemen: "Wir haben auch schon für die aktuelle Saison einen Mietvertrag für die 3. und 4. Liga. Ich hoffe und gehe davon aus, dass erneut ein Vertrag für die 3. und 4. Liga mit den Verantwortlichen der Stadiongesellschaft abgeschlossen werden kann."

Wiederaufstieg? "Müsste der Anspruch sein"

Das sportliche Ziel im Falle eines Abstiegs wäre klar: "Der Anspruch müsste sein, sofort in die 3. Liga zurückzukehren." Die Geschäftsführung würde auch im Abstiegsfall weiterhin in den Händen von Michael Preetz liegen, mit dem laut dem MSV-Präsidenten eine Zusammenarbeit über das Saisonende hinaus vereinbart worden sei. Und was würde aus Wald? Kommt es zum Rücktritt? "Bevor man zurücktritt, muss jemand, der folgt, da sein. Ich würde es als unverantwortlich ansehen, dass der Vorstand zurücktritt, ohne eine Reglung zu finden, wie es weitergeht."

Rücktrittsforderungen seien nachvollziehbar, "aber dann wäre es wünschenswert, wenn sich auch Kandidaten zur Verfügung stellen. Alle, die jetzt eine Veränderung wollen, sollten prüfen, ob sie die Verantwortung übernehmen wollen", mahnt der 66-Jährige. Der aktuelle Vorstand klebe nicht an seinen Posten, "es wäre aber fatal zurückzutreten, wenn es niemanden gibt, der nachrücken will". Die Verantwortung sieht Wald bei den Mitgliedern. Vielleicht gelingt der Klassenerhalt aber doch noch. Dann wären Themen wie dieses erstmal hinfällig.

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