Transfer-Check Kickers: Halimi und Müller überzeugen

Die Stuttgarter Kickers warten seit vier Ligaspielen auf einen Sieg und schieden zudem im wfv-Pokal gegen den Oberligisten FV Ravensburg aus. Trotzdem haben die Schwaben nur drei Punkte Rückstand auf den Tabellenführer Wehen Wiesbaden und können mit der bisherigen Saison durchaus zufrieden sein. Die Länderspielpause nutzt liga3-online.de, um die Neuzugänge der vergangenen Transferperiode einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Wer überzeugte, wer enttäuschte und wo besteht noch Handlungsbedarf?

Königstransfer

Der 19-jährige Mittelfeldspieler Besar Halimi ist der Top-Neuzugang der Stuttgarter Kickers. Er kam in der Sommerpause vom Stadtrivalen VfB Stuttgart II und konnte sich auf Anhieb einen Stammplatz erarbeiten. Mit zwei Toren und elf Torvorlagen war er an fast der Hälfte aller Kickers-Tore in dieser Saison direkt beteiligt. Sportdirektor Michael Zeyer hat bei der Verpflichtung seines Wunschspieler ein glückliches Händchen bewiesen und möchte den auslaufenden Vertrag mit dem ehemaligen Junioren-Nationalspieler so schnell wie möglich verlängern.  Schon jetzt ist er nichtmehr auf der Kickers-Elf wegzudenken und der Mittelfeldstar ist einer der Gründe dafür, warum man sich diese Saison im Aufstiegskampf der Dritten Liga befindet.

Guter Griff

In dieser Kategorie befinden sich der Ex-Hachinger Keeper Korbinian Müller und Henrik Starostzik, der in der Sommerpause vom VfL Bochum II in die dritte Liga gewechselt ist. Starostzik musste lange auf seinen ersten Profi-Einsatz warten, doch mittlerweile hat er sich gegen die Konkurrenz in der Innenverteidigung durchgesetzt und Nick Fennell auf die Bank verdrängt. Der selbstbewusste Innenverteidiger tritt auf dem Platz lautstark auf, deshalb ist er vor allem nach der Verletzung des Kapitäns Enzo Marchese bei Trainer Horst Steffen ein gefragter Mann. Als persönliches Karriere-Ziel nennt der 21-Jährige in Übrigen die zweite Bundesliga, wenn er weiter so souverän spielt könnte dieser Wunsch noch in Erfüllung gehen. Korbinian Müller ist nach Anfangsschwierigkeiten immer besser in Form gekommen und  setzte sich gegen Konkurrent Mark Redl durch. Trainer Horst Steffen stärkte ihm auch nach Unsicherheiten zu Beginn der Saison den Rücken und ließ keine Torwartdiskussion zu. Nun muss Müller seine Form aus den letzten Partien weiter bestätigen.

Mitläufer

Daniel Kaiser stammt aus der eigenen Jugend spielte in den letzten Jahren nur in der zweiten Mannschaft eine Rolle. Doch durch gute Leistungen dort hat er sich die Chance im Profikader der Blauen verdient. Bisher wurde er in vier Spielen eingewechselt, doch er zeigte in den letzten beiden Partien gegen Dynamo Dresden und Preußen Münster, dass er der Mannschaft durchaus weiter helfen kann. Beide Male kam er für Marco Gaiser ins Spiel und wirkte im defensiven Mittelfeld souveräner als sein Konkurrent.

Flop

Der aus der eigenen U23 stammende Marco Gaiser konnte bisher in der Dritten Liga nicht überzeugen und schien bei seinen Einsätzen meist überfordert zu sein. In den ersten acht Partien wurde er sechs Mal eingewechselt und zwischen dem neunten und zwölften Spieltag kam er gar nicht zum Einsatz. Als sich Kapitän Enzo Marchese verletzte durfte er gegen den VfB Stuttgart II die Rolle des Spielmachers übernehmen. Doch bei seinem ersten Spiel von Beginn an schien er überfordert und der SVK verlor mit 1:5. Ein rabenschwarzer Tag für ihn, allerdings spielten seine Mannschaftskameraden ähnlich schlecht. In den darauffolgenden Partien spielte Halimi auf der Spielmacherposition und entlastete Gaiser somit. Gaisers Form wurde jedoch nicht besser, sodass er im letzten Heimspiel gegen Preußen Münster schon vor der ersten Hälfte ausgewechselt wurde.

Fazit

Insgesamt kann man sagen, dass Sportdirektor Michael Zeyer bei seinen Verpflichtungen ein glückliches Händchen bewiesen hat. Mit geringen finanziellen Mitteln hat er die Mannschaft punktuell verstärkt und Besar Halimi und Korbinian Müller haben sich auf anhieb zum Stammspieler entwickelt. Mittlerweile hat sich auch Starostzik in der Startelf der Blauen etabliert. Die Spieler aus dem eigenen Nachwuchs könnten sich derweil noch mehr aufdrängen und den etablierten Spielern Druck machen.  Die Neuzugänge Umberto Tedesco (SC Freiburg II) und Nachwuchs-Keeper Tobias Trautner (eigene U19) kamen derweil noch nicht zu einem Drittliga-Einsatz, deshalb sind sie in den Kategorien nicht aufgeführt.

Ausblick

Da die Kickers mit den bisherigen Verpflichtungen zufrieden sein können, ist nicht davon auszugehen,  dass der SVK in der Winterpause neue Spieler verpflichtet. Zum Glück für die Blauen kehrt der verletzte Kapitän Enzo Marchese dann auch wieder zurück, denn ohne ihn konnte bisher kein einziges Spiel gewonnen werden. Man darf gespannt sein, ob einer der Neuzugänge aus der zweiten Mannschaft beziehungsweise dem eigenen Nachwuchs dann auch eine größere Rolle spielen, oder ob sich die etablierten Kräfte weiterhin durchsetzen.

FOTO: Julian Lehnhardt

 

 

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