Im Check (4/7): Was aus den ehemaligen Drittligisten wurde

48 Mannschaften sind seit der Saison 2008/09 in der 3. Liga an den Start gegangen, 28 Teams haben die selbige mittlerweile wieder verlassen. Was ist aus ihnen geworden? Dieser Frage geht liga3-online.de in den kommenden Wochen im Rahmen einer mehrteiligen Serie nach. Im vierten Teil der Reihe geht es um die TuS Koblenz, Wacker Burghausen, den 1. FC Heidenheim und Alemannia Aachen.

TuS Koblenz: Abstieg nach Lizenzverzicht

Bis zum Jahre 2011 war die TuS aus Koblenz in der 3. Liga vertreten und sportlich abgestiegen ist der Verein damals auch nicht. Als Elfter der Tabelle hätte man die Liga gehalten und auch in der folgenden Saison wieder antreten dürfen. Doch aufgrund von finanziellen Problemen und der erfolglosen Suche nach Investoren verzichteten die Koblenzer auf die Lizenz für die Saison 2011/12 und musste somit zwangsweise in die Regionalliga absteigen. Nicht gerade besser verlief die Zeit in der Regionalliga Südwest. Die problematische Finanzsituation und die fehlende sportliche Konstanz sorgten nicht nur für fortlaufende Personalwechsel im Verein, sondern auch für zusätzliche Unruhe. Nachdem man in der letzten Saison der Regionalliga lange gegen den Abstieg gekämpft hatte, musste man nach den Relegationsniederlagen der Kickers Offenbach und des 1. FC Saarbrücken in die Oberliga absteigen. Im Juli 2015 wurde dann offiziell Insolvenz angemeldet und die Spiellizenz an den Folgeverein TuS Koblenz e.V. übertragen. Seither spielt die Mannschaft in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar vorne mit und war nach zuletzt 13 Siegen in Folge (!) Tabellenführer. Erst die Niederlage im Spitzenspiel gegen den SC Hauenstein lässt die TuS derzeit nur auf Rang zwei stehen.

Wacker Burghausen: Das schwere Los der Rückkehr

Wacker Burghausen ist vielen Fußballfans in Deutschland spätestens seit dem Elfmeterschießen gegen den FC Bayern im DFB-Pokal ein Begriff. Nur knapp scheiterte der kleine Verein am großen FCB und seinem damaligen Torwart Oliver Kahn. Doch die Burghauser mussten vor mittlerweile zwei Jahren den Gang in die Regionalliga Bayern antreten. Auch dort lief es nach der bitteren Vorsaison kaum besser und lange Zeit geisterte erneut die Angst vor dem Abstieg durch das Stadion. Der SVW konnte sich selbst noch aus der Misere befreien und beendete die Saison auf dem elften Rang der Tabelle. In diesem Jahr hat man es nun auch nicht gerade leichter, da mit der SpVgg Unterhaching und dem SSV Jahn Regensburg zwei große Teams aus Bayern abgestiegen sind und die Rückkehr in die 3.Liga nun noch schwerer werden dürfte. Dennoch hat sich Wacker mittlerweile an die Regensburger herangepirscht und lauert mit nur wenig Rückstand auf die Spitze auf den Verfolgerplätzen.

1. FC Heidenheim: Offensivpower in der 2. Liga

Beinahe seit der Gründung der 3. Liga war der 1. FC Heidenheim nicht nur ein fester Bestandteil, sondern auch eines der offensiv stärksten und dennoch nie aufgestiegenen Teams. Vor zwei Jahren änderte sich diese Situation und das Team um Kapitän Marc Schnatterer schaffte zusammen mit RB Leipzig und dem SV Darmstadt 98 den Sprung in die 2. Bundesliga. Dort wurde der FCH von vielen als Abstiegskandidat gesehen, doch die Männer von der Ostalb widerlegten diesen Stempel eindrucksvoll und sicherten sich souverän und verdient den Klassenerhalt. Im vermeintlich noch schwereren zweiten Jahr in der Spielklasse machen es die Heidenheimer momentan nicht weniger gut. Eine große Zeit der bisherigen Saison stand der FCH unter den Top 6 und hatte direkten Anschluss an die oberen Plätze. Zwar hat sich dieser Stand etwas relativiert, doch auch jetzt sind 20 Punkte aus 15 Spielen immer noch ein klarer Trend in Richtung Mittelfeld und den damit verbundenen Klassenerhalt.

Alemannia Aachen: Mit Chaos in die Regionalliga

Das Chaos um den TSV Alemannia Aachen in den letzten Jahren war wohl eines der größten in Fußball-Deutschland in diesem Jahrtausend. Von der ersten in die vierte Liga innerhalb von sechs Jahren, dazu eine Insolvenz. Nach dem Zweitliga-Abstieg 2012 hatte die Alemannia schon zu Beginn der Saison finanzielle Probleme und musste im November schließlich Insolvenz anmelden. Um den Spielbetrieb aber weiter fortführen zu können, wurde das Verfahren jedoch erst mit Saisonende eröffnet. Aachen stieg – sportlich wie finanziell – als Letzter in die Regionalliga West ab. Dort ging es aufgrund der ungeklärten Finanzlage zunächst ausschließlich um den Ligaverbleib. Dieser gelang und auch das Insolvenzverfahren wurde im Januar 2014 abgeschlossen. Seitdem kämpft der längjährige Erst- und Zweitligist um eine Rückkehr in den Profifußball, die sie in der vergangenen Saison als Tabellenzweiter nur knapp verpassten. Auch die aktuelle Saison begann für die Alemannia vielversprechend auf den oberen Plätzen doch mittlerweile sind die Schwarz-Gelben wieder ins Mittelfeld abgerutscht. Der Rückstand beträgt momentan acht Punkte.

 

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