Stephan Hain im Interview: "Durchmarsch nicht unmöglich"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Torjäger Stephan Hain von der SpVgg Unterhaching über das Topspiel gegen Tabellenführer SC Paderborn 07, seine überragende Torquote, einen möglichen Durchmarsch in die 2. Bundesliga und er erklärt, warum er sich nicht vorstellen kann, Trainer zu werden.

[box type="info" size="large"]"Fühle mich auf keinen Fall unterfordert"[/box]

liga3-online.de: Am Samstag steht das Spitzenspiel gegen den SC Paderborn 07 an. Mit einem Sieg kann sich die SpVgg Unterhaching endgültig oben festbeißen. Wie wichtig ist die Partie?

Stephan Hain: Klar, mit einem Sieg würden wir uns in der Spitzengruppe etablieren und den Rückstand auf Platz eins auf sechs Zähler verkürzen. Deshalb hat die Begegnung schon einen hohen Stellenwert für uns. Wir gehen das Spiel aber dennoch genauso an, wie jede andere Partie auch. Wir geben wie immer 100 Prozent.

Paderborn stellt mit 40 Toren den mit Abstand besten Angriff der Liga. Wie wollen Sie den SCP stoppen?

Wir wissen natürlich um die Offensivstärke des SC Paderborn und müssen Mittel dagegen finden. Allerdings sollten wir primär auf uns schauen. Wir haben genug Qualität im Team, um auch Paderborn zu besiegen.

Der torgefährlichste Angreifer der Liga spielt aber nicht für Paderborn, sondern für Unterhaching. Das sind nämlich Sie, mit bereits 13 Saisontoren. Beim FSV Zwickau gelang Ihnen zuletzt ein Dreierpack. Viel besser hätte es es für Sie bisher nicht laufen können, oder?

Das stimmt. Insgesamt verlief die Saison für uns bisher absolut positiv. Dass wir als Aufsteiger nach dem 15. Spieltag mit 28 Punkten auf Platz fünf stehen und ich außerdem eine so gute Torquote habe, war sicher nicht zu erwarten. Ich persönlich profitiere aber auch vom guten Lauf der Mannschaft und von den vielen Torvorlagen unseres Top-Vorbereiters Sascha Bigalke. Schon in der letzten Saison in der Regionalliga Bayern hat das Zusammenspiel zwischen uns beiden hervorragend funktioniert. Daran haben wir jetzt in der 3. Liga nahtlos angeknüpft.

In der letzten Saison wurden Sie mit 32 Treffern Torschützenkönig. Wenn Sie in dieser Spielzeit so weitermachen, werden es in der 3. Liga noch mehr Tore! Sie haben früher auch schon in der Bundesliga für den FC Augsburg gekickt. Fühlen Sie sich ein wenig unterfordert?

Auf keinen Fall. Selbst die zurückliegende Regionalliga-Saison, in der wir deutlichem Abstand Meister wurden, war alles andere als ein Selbstläufer. Es war harte Arbeit notwendig, um die Liga so zu dominieren. Auch ich selbst musste immer wieder Bestleistungen abrufen. Sonst wären mir bestimmt nicht so viele Tore gelungen.

 

[box type="info" size="large"]"Bin eher nicht für den Trainerjob geeignet"[/box]

Sie sind jetzt 29 Jahre alt. Ist die Rückkehr in die Bundesliga noch ein Traum von Ihnen?

Da muss ich realistisch bleiben. Es wird sehr schwer für mich, noch einmal erstklassig zu spielen. Ich verfolge mit Unterhaching derzeit aber ohnehin ein anderes großes Ziel. Mittelfristig möchte sich der Verein wieder in der 2. Bundesliga etablieren. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen.

Mit Unterhaching spielen Sie aber jetzt erstmal nach dem Aufstieg in der 3. Liga. Allerdings hat auch Ihr Trainer Claus Schromm bereits gesagt, dass der Verein so schnell wie möglich hoch in die 2. Bundesliga möchte. Ist der Durchmarsch möglich?

Unmöglich ist das sicher nicht. Die Würzburger Kickers im letzten Jahr und der SSV Jahn Regensburg in der vergangenen Saison haben gezeigt, dass man den Durchmarsch von der Regionalliga Bayern in die 2. Bundesliga schaffen kann. Allerdings tun wir gut daran, mit Demut an die Sache heranzugehen. Der Klassenverbleib hat Priorität. Wenn wir lange oben dabei bleiben und nichts mit dem Abstieg zu tun haben, können wir uns immer noch neue Ziele setzen.

Ihr Mitspieler Sascha Bigalke ist parallel zu seiner aktiven Laufbahn bereits Jugendtrainer bei der SpVgg. Könnten Sie sich ein Engagement als Trainer auch vorstellen?

Nein, das wäre nichts für mich. (lacht) Ich bin eher ein ruhiger Typ und wohl nicht für den Trainerjob geeignet. Aber vielleicht ändere ich meine Meinung darüber ja irgendwann. Zu Sascha passt die Arbeit als Trainer perfekt. Er ist aufgeweckter als ich und geht alles mit großem Selbstvertrauen an.

   
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