Das sind die Flop-Neuzugänge – Platz 11-1

Nachdem liga3-online.de an Weihnachten bereits die Top-Neuzugänge der bisherigen Drittliga-Saison gekürt hatte, wird es nun Zeit für die Kehrseite: Nicht jeder Transfer schlug ein, nicht jede Verpflichtung zahlte sich umgehend aus. Wer lief seinen Erwartungen hinter, musste zumeist auf der Bank sitzen oder stand gar nicht erst im Kader? Im zweiten Teil präsentierten wir die Plätze 11 bis 1.

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Ganz oben in unserer Rangliste findet sich Adil Chihi wieder. Der 28-jährige Offensivspieler kam mit großen Erwartungen vor Saisonbeginn nach Frankfurt, konnte diese aber nicht annähernd erfüllen. "Wir sind nicht zufrieden mit ihm. Er hat es nicht verstanden, sich über Teileinsätze in die Mannschaft zu spielen", monierte Trainer Roland Vrabec im Dezember. Der 28-Jährige, der für den 1. FC Köln einst 55 Bundesliga-Spiele bestritt, habe sich mit der Rolle des Ergänzungsspielers schwer getan, so Vrabec weiter. In der Tat war Chihi meist nur Ersatz, lediglich zu Saisonbeginn schaffte es der gebürtige Düsseldorfer in drei Spielen in die Startelf. Die logische Folge: Vor wenigen Tagen löste Chihi seinen Vertrag auf und versucht sein Glück nun in seiner Heimat Marokko.

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Der SC Paderborn rüstete nach dem Abstieg in die 3. Liga gezielt in der Offensive nach, schoss aber buchstäblich zumeist nur Fahrkarten. So auch in der Person von Koen van der Biezen, der im bisherigen Saisonverlauf zwei Tore und eine Vorlage erzielte – viel zu wenig für einen Stürmer, der einst den Karlsruher SC überzeugend zum Aufstieg in die 2. Bundesliga schoss und von dem bei den Blau-Schwarzen eine ähnlich tragende Rolle erwartet worden war. Nein, van der Biezen konnte sich bisher nicht wie erwünscht präsentieren und muss daher erwarten, dass ihm im Winter weitere Stürmer vor die Nase gesetzt werden. Seinen Stammplatz hat er unter Emmerling vor der Winterpause bereits verloren.

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Ähnlich erging es dem mittlerweile 36-jährigen Ranisav Jovanovic. Muss der gebürtige Berliner auch seinem Alter Tribut zollen? An den bedeutend jüngeren Stürmern Cagatay Kader oder Fabian Schleusener ist jedenfalls kaum noch ein Vorbeikommen, zumal der vom SV Sandhausen gekommene Jovanovic in zwölf Spielen und rund 600 Minuten weder ein Tor noch eine Vorlage beisteuern konnte. Noch im Sommer hoffte Sportdirektor Roland Benschneider, dass der 36-Jährige aufgrund seiner Erfahrung zu den Anführern im Team gehören würde. Dazu kam es nicht.

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Maurice Exslager hat seine Verpflichtung durch den 1. FC Magdeburg bisher nicht rechtfertigen können. Das Experiment von Jens Härtel, ihn mit Christian Beck in die Startelf zu beordern, ging zu Saisonbeginn schief. Seitdem muss sich der Torlos-Stürmer, der von der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln an die Elbe gewechselt war, gedulden. Weil zuletzt Sturmtalent Julius Düker den Sprung in die erste Elf schaffte, ist Exslager vorerst außen vor. Eine mächtig unbefriedigende Hinrunde für den 25-Jährigen, der immerhin schon 95 Zweitliga-Spiele bestritt.

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Dino Medjedovic und der SC Paderborn – es wollte in der Hinrunde einfach nicht funktionieren. Der Goalgetter vom VfL Wolfsburg II kam mit massig Argumenten in Form von Toren zum SCP und wollte dort unbedingt den Sprung in die 3. Liga schaffen. Geklappt hat das bisher nicht, obgleich die Ostwestfalen über weite Strecken eine miserable Hinrunde spielten. Unter René Müller war der Offensivspieler nie wirklich gefragt, unter Interimstrainer Florian Fulland erwischte er einen schwachen Tag und unter Stefan Emmerling musste er verletzt passen. Ob er nochmal den Anschluss findet? Die Zeichen stehen eher auf Trennung.

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Ein wahrhaft begehrter Spieler wuchs in Form von Tammo Harder in den letzten Jahren heran: Aus der exzellenten Jugendschule von Borussia Dortmund schaffte Harder den Sprung in die 3. Liga mit der BVB-Reserve. In der Vorsaison wählte er den Schritt zurück in die Regionalliga, als die Amateure der Schwarz-Gelben den Abstieg hinnehmen mussten. Nun aber sollte der Angriff im Profifußball erfolgen – und zwar bei Holstein Kiel. Nun, was ist daraus geworden? Bisher nicht viel. Unter Markus Anfang ist Harder förmlich überflüssig und muss gar in der Reserve aushelfen. Statt Magdeburg, Duisburg und Rostock kickte er gegen Kropp, Todesfelde und Frisia – das hatte sich Harder sicherlich anders vorgestellt.

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Viele Spieler der Abstiegsmannschaft von den Stuttgarter Kickers kamen im Anschluss rasch in der 3. Liga unter. Einer dieser Kicker ist Rechtsverteidiger Fabio Leutenecker, den es zum MSV Duisburg zog. So richtig kann sich der 26-Jährige aber an der Tabellenführung der Meidericher bisher noch nicht erfreuen: Er selbst kommt lediglich auf acht Einsätze und 468 Spielminuten, pendelte immer wieder zwischen Startelf, Bank und Tribüne. Den erhofften Platz auf der rechten Verteidigerseite hat ihm Nico Klotz stibitzt – für Leutenecker ist nur selten ein Ticket in der Anfangsformation frei.

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Einst als großes Talent sogar bei Real Madrid gelandet, ist Christopher Schorch mittlerweile auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Die bittere Realität lautet graues Drittliga-Niemandsland mit dem FSV Frankfurt, noch dazu kein gesicherter Stammplatz. Der Innenverteidiger, dessen letztes Engagement im Abstieg von Energie Cottbus endete, konnte sich bei den Bornheimern bisher nicht durchsetzen und erhielt folgerichtig erst 490 Einsatzminuten in insgesamt zwölf Einsätzen. Die Krux: Er spielte nur während des schwachen Saisonstarts von Beginn an – seit der Aufholjagd ist Schorch kaum bis gar nicht mehr gefragt.

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Schlüsselspieler war Sandrino Braun bei den Stuttgarter Kickers, auch daher lotste ihn sein ehemaliger Trainer Horst Steffen im Sommer 2016 zu Preußen Münster. Ein agiler Abräumer mit Stärken im Abschluss und Passspiel – ein echter Allrounder hätte Braun nach ursprünglicher Beschreibung sein müssen. Auf den Platz brachte er das in der Hinrunde viel zu selten. Schwächen in der Ballbehandlung wurden deutlich, oft agierte er schlichtweg völlig unglücklich. Kurzum ein Jahr zum Vergessen für den Mittelfeldspieler, der 2017 neu angreifen will.

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Etwas Risiko war bei der Verpflichtung des 32-jährigen Gerrit Müller durchaus dabei, als sich der FCM beim Drittliga-Absteiger Stuttgarter Kickers bediente – dort hatte Müller unter Tomislav Stipic allerdings nur noch in der Reservemannschaft spielen dürfen. Fraglich war: Kann Müller zurück zum alten Leistungsvermögen finden? Immerhin hatte er die Stuttgarter unter Horst Steffen fast zum Aufstieg geführt. In Magdeburg gelang ihm dies bislang nicht. Sieben Spiele, null Tore, null Vorlagen – das ist natürlich zu wenig für einen offensiven Mittelfeldspieler. Seit Ende Oktober ist Müller ohne Einsatz, eine Verletzung warf ihn zusätzlich zurück.

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