Zuschaueranalyse der 3. Liga: Tradition ein wichtiger Faktor

Die Zuschauertabelle der 3. Liga unterstreicht einmal mehr, dass Tradition und Erfolg zwei Faktoren sind, die den Zuschauerschnitt beträchtlich in die Höhe treiben können. Seit 2008 schon gibt es diese 3. Liga, die erstmals eine bundesweite Spielklasse ist und ihren regionalen Charakter ein wenig verloren hat. Völlig unterschiedliche Teams mit konträrer Historie und anderem Fanpotential duellieren sich in der dritthöchsten deutschen Spielklasse, die so etwas wie ein Premiumprodukt des Deutschen Fußballbundes geworden ist. 

Tradition weckt das Zuschauerinteresse

Ganz elementar ist, wie schon angedeutet, die Tatsache, dass ein längerer Aufenthalt in der Bundesliga oder zumindest zweiten Bundesliga vorgelegen hat, da durch diese Zugehörigkeit auch neue Zuschauer mitwachsen können. Dies ist bei Vereinen wie bei Alemannia Aachen, dem VfL Osnabrück, Hansa Rostock oder auch dem Karlsruher SC passiert, die bis vor wenigen Jahren noch Bestandteil der Bundesligen gewesen sind und auch in der dritthöchsten deutschen Spielklasse über Zuschauer im gut fünfstelligen Bereich verfügen. Teams wie Preußen Münster und Arminia Bielefeld, die durch ihre langjährige Zugehörigkeit im deutschen Profifußball und sicherlich auch durch das enorme Umland einen gewissen Kultstatus genießen, haben auch eine stolze Besucheranzahl von über 8.000 Fans pro Heimspiel.

Der populäre Hallesche FC

Ehemalige Bundesligisten wie die Offenbacher Kickers, Darmstadt 98, der 1. FC Saarbrücken oder auch die Stuttgarter Kickers haben eine vierstellige Besucheranzahl im mittleren Bereich, was bedeutet, dass die glorreichen Zeiten schon einige Jahre zurückliegen, der jeweilige Klub aber dennoch soviel Strahlkraft besitzt, dass ein ordentliches Zuschaueraufkommen vorhanden ist. Beachtlich die über 8.000 Zuschauer pro Heimspiel beim Hallescher FC, der als Aufsteiger und ehemaliger Kultverein der DDR-Oberliga seine zahlreichen Fans auch in den Niederungen des deutschen Fußballs nicht verloren hat. Ehemalige DDR-Oberligisten, wie der Chemnitzer FC mit über 5.000 und RW Erfurt, die immerhin trotz sportlicher Probleme noch über 4.000 ins eigene Stadion locken, haben ebenfalls Attraktivitätspotential.

Enttäuschende Zuschauerresonanz in Bayern

Was man jedoch bei Vereinen wie Wacker Burghausen und besonders der Spielvereinigung Unterhaching nicht behaupten kann. Die beiden oberbayrischen Vereine, die am kommenden Spieltag ein Derby im Kampf um die Aufstiegsplätze bestreiten, belegen das Ende der  Zuschauertabelle und dürfen sich über durchschnittlich nur rund zweieinhalbtausend Fans pro Spiel freuen. Neben der Reserve von Borussia Dortmund, die den drittletzten Platz in diesem Ranking belegt, fehlt offenbar auch die Fanbasis in Babelsberg und bei Wehen Wiesbaden, da sich beide Teams, die überregional keine große Bedeutung besitzen, nur mit rund 3.000 Fans pro Spiel zufrieden geben müssen. Die positive Überraschung ist zweifelsfrei die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart, die sich über viereinhalbtausend Fans pro Spiel freuen darf und damit einen überraschend guten Platz im unteren Mittelfeld in dieser Rangliste belegen kann. Die mit Abstand beste Auslastung kann die Voith-Arena des 1. FC Heidenheim vorweisen, die bei 82.6 Prozent Auslastung auf einen Zuschauerschnitt von über 8.200 Zuschauern pro Spiel kommen kann.

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FOTO: mayener-alemannen.de

   
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