"Zu emotionslos": Heidrich spricht nach Testspiel-Pleite Klartext

Nur drei Tage nach dem achtbaren 1:1 gegen Borussia Dortmund kassierte Erzgebirge Aue am Samstag eine 1:3-Pleite im Testspiel gegen Viertligist Carl Zeiss Jena. Sportchef Matthias Heidrich sprach im Nachgang Klartext.

Rückstand nach 16 Sekunden

Auch, wenn nicht die A-Elf spielte und Akteure wie Stammkeeper Martin Männel erst gar nicht zum Einsatz kamen: Die Leistung der Veilchen war alles andere als berauschend. Bereits nach 16 Sekunden musste Aue nach einem verunglückten Querpass vor dem eigenen Strafraum das 0:1 hinnehmen, ehe noch vor der Pause der zweite Gegentreffer folgte (20.). Ein weiteres Missverständnis in der Abwehr sorgte nach 55 Minuten für das 0:3. Nkansah betrieb anschließend nur noch Ergebniskosmetik (55.). Zwei Wochen vor dem Saisonstart gegen Hannover II war das zu wenig.

"Wir haben es nicht geschafft, in irgendeiner Form eine Reaktion zu zeigen", bemängelt Sportchef Matthias Heidrich bei "Tag24". Der einzige, der das Spiel verbal mit gesteuert habe, sei Marvin Stefaniak gewesen. "Ich denke da nur an eine Szene in der Schlussphase, als er hinters Tor rennt, um den Ball zu holen und das Spiel schnell zu machen. Das hat kein anderer getan. Obwohl das zwar nur eine Kleinigkeit ist, zeigt das mir, wer wie dabei ist, man Sachen verändern oder Einfluss auf einen schlechten Start nehmen will."

Heidrich vermisste den Willen

Der 46-Jährige habe den Eindruck gehabt, "dass viele einfach das Ganze hinnahmen. Ricky Bornschein würde ich da vielleicht auch noch herausnehmen, aber bei allen anderen war das zu emotionslos und ohne nochmal den Willen zu zeigen, anzupacken". Kein gutes Zeugnis für die Akteure aus der zweiten Reihe. "Jeder hat den Anspruch, spielen zu wollen. Dann soll er so eine Möglichkeit auch nutzen", so Heidrich. "Jena hat eine gute Mannschaft. Aber vieles heute hatte einfach damit zu tun, dass wir nicht gut waren." Ob Aue bei der Generalprobe gegen RB Leipzig am kommenden Freitag ein anderes Gesicht zeigen wird?