Würzburg ärgert "unnötige" Niederlage: "Sind tolle Gastgeber"
So richtig kommen die Würzburger Kickers nicht aus dem Negativstrudel raus: Nachdem man die Niederlagenserie von vier spielen zwischenzeitlich unterbrach, steht Würzburg erneut seit drei Spieltagen ohne Sieg da. Dabei konnte man den Tabellenführer Osnabrück sogar in Rückstand bringen – nur über die Ziellinie brachte die Schiele-Elf das Ergebnis nicht.
Führung hält nicht lange
Es lief die 31. Spielminute, als Sebastian Schuppen eine Hereingabe auf den im Sechzehner lauernden Fabio Kaufmann schlug: Der schloss ab und erzielte so das 1:0 für die Hausherren. Im heimischen Stadion führte man gegen den Aufstiegskandidaten aus Osnabrück – doch anstatt das Ergebnis zumindest bis in die Halbzeit zu bringen, fingen sich die Kickers nur fünf Minuten später den Ausgleich durch Farrona Pulido: "Wir kriegen das 1:1 aus einem Einwurf heraus, das darf nicht passieren", ärgerte sich Trainer Schiele auf der Pressekonferenz nach dem Spiel über den Gegentreffer. Doch noch mehr ärgerte den Trainer, was in der zweiten Halbzeit geschah.
Denn die Kickers kamen stark aus der Kabine und bekamen die Chance zur Führung auf dem Silbertablett serviert: Heider bekam den Ball an den Arm, Elfmeter, Ademi trat an (57.). Doch der Angreifer verpasste die Führung, Keeper Körber hielt den Ball fest. Ein Knackpunkt, vermutet Janik Bachmann beim Vereins-TV: "Wir gehen mit 1:1 in die zweite Halbzeit, haben einen Elfmeter und machen ihn nicht. Damit bauen wir den Gegner ein Stück weit auf. Und der macht das Tor dann."
Und zwar in der 74. Minute: Felix Agu, seines Zeichens Defensivspieler, warf sich in eine Flanke und köpfte ein. Wieder einmal hatte Osnabrück ein Spiel gedreht: "Wir bringen keinen Druck auf den Ball, dann lassen wir die Flanke zu, schlafen am zweiten Pfosten. Und dann liegst du 2:1 hinten – nach einem verschossenen Elfmeter", fasste Michael Schiele die desolaten Minuten bis zum zweiten Gegentreffer zusammen: "Wir hatten sogar noch einen Pfostentreffer. Aber es soll zurzeit nicht sein."
"Unnötig hoch zehn"
Sebastian Schuppan wählte nach der Partie deutliche Worte: "Unnötig hoch zehn. Aber am Ende haben wir es auch nicht verdient, weil wir nicht wie Männer in die zweite Halbzeit gegangen sind, obwohl es alles für uns parat lag", ärgerte sich der Verteidiger über die vergebene Chance, positiv in die Winterpause zu gehen: "Wir müssen es nur nehmen, und wir lassen die da am Kreis jubeln, ‚Spitzenreiter, Heyho’. Wir sind tolle Gastgeber, wirklich."
So rosig sieht die Heimbilanz der Kickers tatsächlich nicht aus: Vier Siegen stehen drei Unentschieden und vier Niederlagen gegenüber. Da kommt die Winterpause vielleicht gerade recht: "Froh ist man glaube ich schon, nach 20 intensiven Spielen. Es war viel auf und ab. Wir müssen runterkommen, die Hinserie ein bisschen Revue passieren lassen", kündigte Michael Schiele an. In den kommenden Spielen müsse man sich dringend verbessern: "Wir müssen hinten kompromissloser und vorne effektiver werden."