Woran Frontzeck beim 1. FC Kaiserslautern scheiterte

Seit Samstagvormittag ist es Gewissheit: Michael Frontzeck ist nicht mehr Trainer des 1. FC Kaiserslautern. liga3-online.de zeigt, woran er in der Pfalz scheiterte.

[box type="info"]Kaum taktische Flexibilität[/box]

Mangelnde Selbstkritik: Oft hatte Frontzeck einen Schuldigen gefunden. Mal die Presse, die in seinen Augen zu früh zu kritisch mit ihm ins Gericht ging, mal die Schiedsrichter, am Ende dann die Fans, weil sie seiner Meinung nach eine zu hohe Erwartungshaltung hätten. In der Pressekonferenz vor seinem letzten Spiel als FCK-Trainer sagte er, er würde alles wieder so machen wie in der Vergangenheit, die 16 bisherigen Saisonspiele schätze er als überwiegend gut ein. Gefühlt sah Frontzeck eigene Fehler – zumindest öffentlich – nicht ein.

Gebetsmühlenartige Wiederholungen: Immer wieder führte Frontzeck an, dass er einen komplett neuen Kader habe. Zu Saisonbeginn noch akzeptabel, danach aber nicht mehr, weil in der neuen Mannschaft keine spielerische und fußballerische Weiterentwicklung erkennbar war. Spiele wie in Halle oder Rostock waren fußballerische Offenbarungseide.

Wenig taktische Flexibilität: Frontzeck wehrte sich gegen diesen Punkt zwar energisch, allerdings: In der 2. Bundesliga hätte der FCK aufgrund der Tabellensituation immer auf Sieg spielen müssen, weil er die Punkte brauchte. Frontzeck ließ aber sehr oft Vorsicht walten. Die entscheidenden Spiele verloren die Lautrer in Aue, Fürth und zuhause gegen Dresden und stiegen am Ende ab. In der 3. Liga setzte sich dieses Phänomen in anderer Art und Weise fort. Gegen tiefstehende Gegner, die die Mitte des Spielfeldes kompakt hielten, hatte der FCK wenig bis keine Mittel, diese auszuspielen. Eklatant zu sehen beispielsweise im Verbandspokalspiel gegen Verbandsligist Gau-Odernheim.

 

[box type="info"]Keine Stammelf[/box]

Viele Personalwechsel: Frontzeck fand nie eine Stammelf. Oft standen Spieler in der Startelf, die niemand erwartet hatte. Beispiele aus dem defensiven Mittelfeld: Mads Albaek lief nach wochenlangem Bankdasein plötzlich in Rostock wieder auf, Gino Fechner spielte gegen Cottbus nach zwei Siegen in Folge. Jan Löhmannsröben war zu Beginn aufgrund körperlicher Defizite ganz raus, dann Stammspieler, dann in Unterhaching wieder draußen. Und: Der im Winter verpflichtete Halil Altintop passte nicht ins Frontzecks System, musste und wollte im Sommer wieder gehen.

Der schwarze November: Nur ein Punkt, nur ein Tor, 1:11 Tore. Einer Heimniederlage gegen biedere Cottbuser folgte ein weiterer Niederschlag in Rostock. Nach dem schaurigen 0:0 gegen Wiesbaden, als die Zuschauer erstmals auf dem Betzenberg ihren Unmut äußerten, sorgte das 0:5-Debakel in Unterhaching dann für Frontzecks Entlassung.

   

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