Wohl neuer Investor beim KFC eingestiegen – Heimspiele in Lotte

Beim KFC Uerdingen ist nach dem angekündigten Ausstieg von Mikhail Ponomarev offenbar ein neuer Investor eingestiegen – das berichtet die "Westdeutsche Zeitung". Demnach soll es sich um einen Geldgeber aus Armenien handeln. Dazu wurde mit dem Stadion von Viertligist Sportfreunde Lotte offenbar eine neue Heimspielstätte gefunden.

Anteile wohl verkauft

Dem Blatt zufolge soll Ponomarev seine Anteile an der KFC Uerdingen 05 Fußball GmbH bereits an den neuen Geldgeber aus Armenien verkauft haben. Laut der "Rheinischen Post" habe Ponomarev den Deal am Abend bestätigt, der Verein äußerte sich bislang noch nicht. Bei dem neuen Investor handelt es sich wohl um Roman Gevorkyan, der auch am armenischen Klub FC Noah Erewan und dem italienischen Viertligisten AC Noah Siena beteiligt ist.

Bereits unmittelbar nach Ponomarevs angekündigtem Ausstieg hatte sich die armenischen Investorengruppe beim Verein umgeschaut und war auch bei einigen Spielen im Stadion. Zu einer Einigung war es seinerzeit aber nicht gekommen, sodass zuletzt unklar war, ob die Suche nach einem neuen Geldgeber erfolgreich sein würde. Noch Mitte Januar drohte das Aus, nun offenbar der Durchbruch. Ob das vor zwei Wochen beantragte und am Dienstag eröffnete Insolvenzverfahren unter der Leitung von Dr. Claus-Peter Kruth eine Rolle für die nun scheinbar erfolgte Übertragung der Anteile gespielt hat, ist nicht bekannt.

Zuletzt hatte Ponomarev in einem Interview mit der "SportBild" erklärt, die Anteile auch für einen Euro zu verkaufen. Wie viel Geld nun geflossen ist und ob die neuen Investoren alle Anteile Ponomarevs übernommen haben, darüber gibt es noch keine Informationen. Ponomarev war 2015 beim KFC eingestiegen und hielt über die KFC Uerdingen Entertainment GmbH etwa 97,5 Prozent Anteile an der Fußball GmbH.

Heimspiele in Lotte

Seine Heimspiele wird der KFC künftig wohl im 180 Kilometer von Krefeld entfernten Stadion der Sportfreunde Lotte austragen. Der Mietvertrag soll nach Angaben der Zeitung zwar noch nicht unterschrieben worden sein, die Details seien aber bereits ausgehandelt, heißt es. Demnach sollen für die noch neun ausstehenden Heimspiele insgesamt etwas weniger als 200.000 Euro fällig werden – als rund 22.000 Euro pro Spiel. In der Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena, wo der KFC in den letzten eineinhalb Jahren gespielt hat, hätte der Klub wohl mehr als das Doppelte zahlen müssen.

Entsprechend hatte Ponomarev bereits vor einigen Tagen angekündigt, aus dem Mietvertrag aussteigen zu wollen, zudem hatte er dem Stadionbetreiber "unverschämtes Verhalten" vorgeworfen. Der Hintergrund: Nachdem der KFC seine Miete nicht gezahlt hatte, bekam der Klub vom Stadionbetreiber Ende Januar ein Hausverbot ausgesprochen – sehr zum Unverständnis des KFC, der damit argumentierte, dass aufgrund von Corona-Fällen ohnehin nicht gespielt worden wäre. Der Bitte des KFC um eine Minderung der Miete sei man nicht nachgekommen: "Die Betreiber sagten, das sei ihnen völlig egal. Null Entgegenkommen, null Verständnis", schimpfte Ponomarev. Zum Stadion nach Lotte wird der KFC künftig rund zwei Stunden pro Strecke unterwegs sein, nach Düsseldorf waren es nur 25 Minuten.

Zukunft gesichert?

Durch den Einstieg des neuen Investors scheint die Zukunft des KFC Uerdingen vorerst gesichert. Gelingt den Krefeldern der sportliche Klassenerhalt, wird der Klub wohl auch in der kommenden Saison in der 3. Liga antreten. Einfach wird das Projekt Klassenerhalt jedoch nicht, da dem KFC aufgrund der Insolvenz noch drei Punkte abgezogen werden. Nach aktuellem Stand würde er damit auf Rang 15 zurückfallen und stünde nur aufgrund der besseren Tordifferenz nicht unter dem Strich. Allerdings haben die Uerdinger aufgrund der Corona-Quarantäne in den letzten zwei Wochen noch drei Nachholspiele in der Hinterhand. Am Sonntag greift der KFC bei Bayern München II erstmals nach 21 Tagen Zwangspause wieder ins Geschehen ein. Eine Woche später steht das Heimspiel gegen Zwickau an – dann wohl in Lotte. Zur neuen Saison will der KFC nach drei Jahren im Exil in die heimischen Grotenburg zurückkehren. Die Umbauarbeiten laufen bereits, allerdings ist noch offen, ob sie rechtzeitig abgeschlossen sein werden.

   
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