"Wir prüfen alles": Hat die Rasen-Blamage ein juristisches Nachspiel?

Auch am Freitag wurde wieder am Rasen im Saarbrücker Ludwigspark gearbeitet, knapp zwei Wochen bleiben, um den Platz bis zur Partie gegen Arminia Bielefeld am 25. Februar in einen spielfähigen Zustand zu versetzen. Derweil könnte die Rasen-Blamage von Mittwochabend noch ein juristisches Nachspiel haben.

Fehlplanungen gehen weit zurück

"Wir prüfen alles", sagt Oberbürgermeister Uwe Conradt bei "Sport1" auf die Frage nach möglichen Schadenersatz-Forderungen gegen die Verantwortlichen des Stadionumbaus. Einfach werde das Unterfangen jedoch nicht, zumal das Problem mit dem Rasen im wahrsten Sinne des Wortes "vielschichtig" sei. Conradt zufolge sei bereits 2008 mit dem Beschluss, zunächst keine Drainage unterhalb des Rasens zu verlegen, der erste große Fehler gemacht worden. "Das ist das Ur-Problem", so der CDU-Politiker. Auch beim Umbau zwischen 2015 und 2021 war es zu Fehlplanungen gekommen. Das zeigt sich allein schon daran, dass die Kosten von ursprünglich 16 auf fast 50 Millionen Euro explodiert sind. "Der Wurm ist typischerweise drin, weil man Geld sparen wollte. Deshalb hat man gesagt 'wir bauen kein komplett neues Stadion, wir machen einen Umbau, die Tribüne und der alte Rasen bleiben‘."

Wurmbefall und Staunässe

Das fiel den Verantwortlichen später jedoch auf die Füße: "Man hat nach Jahren, in denen man aufwändig um den Bestandsrasen herumgebaut hat, den Befall von Engerlingen (Würmer, d. Red.) und einen Verfall festgestellt", schildert Conradt. "Dann hat ein Gutachter gesagt, dass der Rasen raus muss, aber der Untergrund okay sei. Dann hat man den gelassen – aber dann ließ die Rasenheizung sich nicht verlegen." Wieder musste alles raus, doch behoben waren die Probleme damit noch nicht. "Später gab es dann ein Staunässeproblem, das wir mit einer Tiefenauflockerung halbwegs in den Griff bekommen haben." Dabei blieb es allerdings nicht: Zum einen hat sich unterhalb des Rasens eine Sedimentschicht gebildet, sodass das Wasser nicht abfließen kann. Zum anderen funktioniert die inzwischen verbaute Drainage nur unzureichend.

Kein Ausweichstadion benannt

Um das Problem kurzfristig in den Griff zu bekommen, hatte Conradt am Donnerstag durchblicken lassen, dass zunächst Teile des Rasens ausgetauscht werden könnten. Fraglich allerdings, ob das ausreichen wird, wo doch vor allem der Untergrund das Problem ist. So bleibt dem FCS wohl einzig die Hoffnung, dass der Ludwigspark von länger anhaltenden Regenfällen in den nächsten Wochen und Monaten verschont bleibt. Andernfalls drohen weitere Spielabsagen sowie ein Umzug in ein anderes Stadion. Ein Ausweichstadion musste der FCS im Vorfeld der Saison übrigens nicht angeben, wie der DFB auf Nachfrage von liga3-online.de erklärte.

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