Wiesbaden-Serie gerissen: "Haben uns klar mehr erhofft"

Bei Bayern II fehlte dem SV Wehen Wiesbaden die Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Kasten, sodass die siegreiche Serie von fünf Partien in Folge endete. Eine gute Nachricht gab es immerhin für Kapitän Sebastian Mrowca, der erstmals nach seiner Knieverletzung wieder spielen konnte. Bis zum Karriereende will der Defensivspieler jetzt durchhalten.
"Solche Spiele passieren"
Am 26. September führte Sebastian Mrowca seine Mannschaft letztmalig auf den Platz, es war der 2. Spieltag der laufenden Saison. Danach musste sich der 27-Jährige in Geduld üben, denn monatelang warf ihn eine Knieverletzung samt Operation zurück. Am Sonntag war der gebürtige Rosenheimer gegen seinen Ausbildungsklub wieder dabei – und konnte die 0:2-Niederlage gegen Bayern München II nicht verhindern. "Es hat an Kaltschnäuzigkeit gefehlt", analysierte Mrowca die Partie kurz nach dem Geschehen am Mikrofon von "MagentaSport".
Obwohl Wiesbaden augenscheinlich das bessere Spiel machte, kam nichts Zählbares heraus. Ein Ärgernis für den Comeback-Kapitän: "Solche Spiele passieren. Letzte Woche haben wir ein schlechteres Spiel gespielt, da hätten wir die Punkte nicht mitnehmen dürfen. Heute haben wir ein gutes Spiel gemacht und nichts mitgenommen." Zwölf Minuten stand der 27-Jährige wieder auf dem Platz, nach über fünf Monaten genoss Mrowca die Einsatzminuten. "Ich hoffe, dass es bis zum Karriereende reicht, dass ich gesund bleibe", scherzte der 27-Jährige angesichts der schweren Verletzung, um sich anschließend vorzunehmen, beim nächsten Einsatz wieder in die Punkte zu kommen.
"Flanke, die einfach durchrutscht"
Enttäuscht zeigte sich nach der Partie auch Cheftrainer Rüdiger Rehm, weil "wir uns klar erhofft haben, dass wir hier mehr mitnehmen als null Punkte". Die Serie von fünf Siegen in Folge ist somit beendet. "Es war klar, dass wir nicht die ganze Rückrunde ohne Niederlage durchkommen. Heute hätten wir es uns aber gerne erspart", gab Rehm zu Protokoll, dass er seine Mannschaft an diesem Sonntag nicht als schlechteres Team auf dem Platz sah. Allerdings fehlte dem SVWW die Effektivität, wie auch schon Mrowca angesprochen hatte – das waren die Wiesbadener in den letzten Wochen anders gewohnt.
"Dann sind wir mit einem komischen Murmeltor in Rückstand geraten. Es war eine Flanke, die einfach lang durchrutscht und hinten am Pfosten über die Linie prallt", beobachtete der Cheftrainer zu allem Überfluss das Gegentor, das später offiziell SVWW-Keeper Tim Boss als Eigentor zugeschrieben wurde. Danach waren die Hessen im zweiten Abschnitt zwar am Drücker, doch der Ball ging nicht über die Linie. "Gemeinsam zu verlieren gehört auch dazu", nahm es Rehm am Ende des Tages sportlich. Schon am kommenden Wochenende kann der SVWW die verlorenen Punkte im Aufstiegsrennen im direkten Duell mit dem FC Ingolstadt aufholen. Die Schanzer spielen zuvor noch am heutigen Montagabend, was sicherlich auch auf Rehms Programmplan steht.