Wer steigt auf, wer stolpert? Der Aufstiegskampf im Check

Sieben Spieltage vor dem Saisonende spitzt sich in der 3. Liga nicht nur der Abstiegskampf, sondern auch das Rennen um die vorderen Plätze wöchentlich weiter zu: Sechs Teams sind noch in der Verlosung um die begehrten Ränge, eines dabei bereits quasi durch. Wer stolpert auf der Zielgeraden, wer kann die Kontrahenten noch abfangen? liga3-online.de wirft einen Blick auf die ersten sechs Mannschaften, die sich noch realistischen Aufstiegshoffnungen hingeben können und wagt eine Prognose, wie wahrscheinlich ein baldiges Auftreten in der 2. Bundesliga sein wird.

Platz 1: SG Dynamo Dresden

Unentwegt marschiert die Mannschaft von Trainer Uwe Neuhaus seit dem Saisonstart vorneweg und baute sich sogleich ein mächtiges Polster auf. Unter dem Strich stehen 63 Punkte aus 31 Spielen und eine höchst souveräne Tabellenführung – kaum zu glauben, dass die SGD in einer Saison wie 2012/13 sich damit noch mächtig hätte strecken müssen, denn dort wies selbst der Tabellenzweite am Ende noch 76 Zähler auf. Wie auch immer, dieses Jahr ist die Konkurrenz nicht konstant genug ausgeprägt, sodass Dynamo eine solide, aber keinesfalls überragende Rückrunde ausreicht, um den Vorsprung halten zu können. Fakt ist dennoch: Individuell ist Dynamo Dresden einfach zu stark besetzt, der Aufstieg daher quasi sicher – und verdient. Aufstiegschance: 98 Prozent

Platz 2: FC Erzgebirge Aue

Die Minimalisten aus Aue – nein, diesen Vorwurf müssen sich die Spieler von Pavel Dotchev mittlerweile eigentlich nicht mehr gefallen lassen. Auf die satte 0:3-Niederlage ein Kiel folgte ein fulminantes 4:0 über den Halleschen FC, die knappen Siege und torarmen Begegnungen scheinen im Erzgebirge vorerst Geschichte. Auch wenn es kaum öffentlich formuliert wurde, kann nun nur der direkte Wiederaufstieg das Ziel sein. Die Ausgangposition ist gut, aber das Restprogramm mit Dynamo Dresden, dem 1. FC Magdeburg sowie einigen existenzbedrohten Kellerkindern (u.a. Chemnitz und Wiesbaden) nicht zu unterschätzen. Sieben Zähler Vorsprung auf Rang 4 müssen aber auch erst einmal verspielt werden – zumindest die Relegation ist Aue kaum mehr zu nehmen. Aufstiegschance: 50 Prozent

Platz 3: VfL Osnabrück

Teamgeist, Zusammenhalt und ein überragender Marvin Schwäbe im Tor: Das Rezept für den Erfolg des VfL Osnabrück ist in dieser Spielzeit einfach, aber raffiniert. "Das macht es in dieser Liga aus“, weiß beispielsweise Marcos Alvarez. Gelingt nach Ostern gegen die Würzburger Kickers der Heimsieg, ist Lila-Weiß bereits ganz nah dran am Relegationsplatz. Und warum sollte nicht auch noch Erzgebirge Aue abgefangen werden? Das Restprogramm ist für Osnabrück zumindest machbar: Aue, Dresden, Magdeburg, Großaspach – nein, die stehen allesamt nicht mehr auf dem Zettel. Der bodenständige Cheftrainer Joe Enochs zügelt seine Mannen jedoch weiterhin und verweist stets "auf das nächste Spiel.“ Aufstiegschance: 35 Prozent

Platz 4: Würzburger Kickers

Noch mehr als der VfL Osnabrück zeigen die Würzburger Kickers, was eine homogene und eingeschworene Mannschaft zu leisten imstande ist. Als Aufsteiger haben sich die Unterfranken mittlerweile bis auf den vierten Tabellenrang vorgearbeitet – eine faustdicke Überraschung, vielleicht sogar das Wunder der Saison. Selbstverständlich wird auch beim FWK noch lange nicht an den Aufstieg gedacht, auch wenn vor wenigen Wochen der ambitionierte Plan, in drei Jahren in die 2. Bundesliga aufzusteigen, veröffentlicht wurde. Viel hängt schon vom nächsten Spieltag ab, denn eine Niederlage in Osnabrück würde den Abstand auf den Relegationsrang bereits auf sieben Punkte erhöhen. Die jüngsten Leistungen machen allerdings berechtigte Hoffnungen, dort Zählbares mitnehmen zu können. Aufstiegschance: 10 Prozent

Platz 5: SG Sonnenhof Großaspach

Nach dem zweiten Platz in der Hinrundentabelle ist die Rückrunde der Fautenhauer bisher alles andere als optimal verlaufen: 15 Punkte aus zwölf Partien bedeuten den zwölften Rang in dieser Wertung, und auch der zweite Tabellenplatz ist längst in weite Ferne gerückt. Die Konstanz ist verloren gegangen bei der Truppe von Rüdiger Rehm, die als Verfolger mit sechs Punkten Rückstand in den Schlussspurt geht. Klar ist, dass auch in Großaspach der Aufstieg eigentlich überhaupt nicht als Ziel ausgegeben wurde und man mit dem Saisonverlauf dennoch sehr zufrieden sein kann. So verrückt ist die 3. Liga, der Großaspach aller Voraussicht nach mindestens ein weiteres Jahr erhalten bleiben wird. Aufstiegschance: 5 Prozent

Platz 6: 1. FC Magdeburg

Das Überraschungstrio komplett macht der 1. FC Magdeburg, bei dem es zuletzt aber auch nicht mehr wirklich rund lief. Seit die 45 Punkte-Schallmauer durchbrochen ist, scheint die Leichtigkeit in den Auftritten der Elbstädter ein wenig verloren gegangen zu sein. Erste Pfiffe von den Rängen zeigen, dass das überragende Fußballjahr 2015 mit einer gewachsenen Erwartungshaltung einhergeht – eine schwierige Situation für Trainer Jens Härtel und seine Spieler, die die Konzentration in den verbleibenden Saisonspielen aber hoch halten müssen: Rang 4 ist das neue Ziel. Durch direkte Duelle mit Dynamo Dresden, Erzgebirge Aue, den Würzburger Kickers sowie Sonnenhof Großaspach kann der FCM aber auch den Relegationsplatz noch erreichen, zumal die genannten Mannschaften alle noch im Hexenkessel MDCC-Arena antreten müssen. Aufstiegschance: 10 Prozent

   
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