Wehen Wiesbaden festigt Rang 2: "Spricht für die Mannschaft"
Im Haifischbecken der 3. Liga bleibt der SV Wehen Wiesbaden das Team der Stunde, obwohl sich die Hessen beim 1:0-Sieg gegen Borussia Dortmund II beinahe wieder selbst zurückgeworfen hätten. Doch einmal mehr geschah das nicht, weil die Kauczinski-Elf ihre Standfestigkeit unter Beweis stellen konnte. Der erste gehaltene Elfmeter in der Karriere von Arthur Lyska kommt oben drauf.
"Spiel läuft uns aus dem Ruder"
Zuerst schlug Wiesbaden den Tabellenführer, dann hätten die Hessen beinahe eine 3:0-Führung in Halle verspielt. Die berechtigte Frage war daher, von welcher Seite sich das Team von Cheftrainer Markus Kauczinski wohl im dritten Spiel des Jahres präsentieren wird. Und nach dem 1:0-Erfolg gegen Borussia Dortmund II ist klar: natürlich erfolgreich. "Wir haben insgesamt eine gute erste Halbzeit gespielt, eine gute Kontrolle mit gefährlichen Momenten gehabt", analysierte der SVWW-Coach das Geschehen in der Pressekonferenz nach dem dritten Sieg in Folge. Aber: "Als Trainer wünscht man sich, dass man eine Möglichkeit mehr nutzt."
Denn wie schon in der Vorwoche, geriet der SVWW ins Zittern. Bis zum Schluss verteidigte der Tabellenzweite alle Möglichkeiten des Gegners weg, musste dies aber auch tun. "Es spricht für die Mannschaft, dass sie kein Tor kassiert hat", zeigte sich Kauczinski entsprechend stolz. Trotzdem musste der erfahrene Coach den Mahner geben: "Es gab wieder so eine Phase im Spiel, wo es uns aus dem Ruder läuft. Dieses Mal nicht ganz so heftig." So konnten die Wiesbadener erneut drei wertvolle Punkte für sich behalten.
Lyska hält seinen ersten Elfer
Im Fokus stand natürlich auch Torhüter Arthur Lyska, der zunächst BVB-Stürmer Cyrill Akono im Strafraum zu Fall brachte. "Schwer zu sagen", beantwortete der 22-Jährige ehrlich auf die Frage bei "MagentaSport", was er sich bei seinem Ausflug gedacht habe. "Ich bin einfach zu übereifrig in die Situation gegangen. Das ist ein Foul. Ich muss die Situation besser lösen, aber ich bin froh, dass ich ihn halten konnte." Dank Lyskas Parade hielt der SVWW die Null – und für den Torhüter kommt ein besonderer Eintrag in die Vita, denn zum ersten Mal hielt er einen Strafstoß.
"Arthur war zu ungestüm, was er selber wieder gut gemacht hat. Die Nervenstärke spricht für ihn", bewertete auch Coach Kauczinski die Situation aus wohlwollendem Blickwinkel. Und wo geht die Reise für den SVWW, der nun fünf Siege aus den letzten sechs Spielen geholt hat? "Wir wollen so erfolgreich wie möglich spielen", äußerte sich Lyska gekonnt mit Bedacht. Fest steht nur, dass "wir extrem zusammengewachsen sind". Dieser Wille kann im weiteren Saisonverlauf noch Berge versetzen – oder im Fall der Wiesbadener die Tore schließen. Vier Punkte beträgt nun der Vorsprung vor dem dritten Platz. Weiter ausbauen können ihn die Wiesbadener am nächsten Samstag gegen Köln.