Was aus früheren Drittligisten geworden ist #7: Stuttgarter Kickers

In dieser Saison sind mit Essen, Bayreuth und Oldenburg gleich drei Teams erstmals in der 3. Liga vertreten. Dadurch erstreckt sich das Teilnehmerfeld in der dritthöchsten Spielklasse auf mittlerweile 66 Teams. Während einige Klubs (Union Berlin, RB Leipzig) den ganz großen Sprung nach oben geschafft und sich in der Bundesliga etabliert haben, sind andere Teams von der ganz großen Bühne vorerst verschwunden. Auf diese Vereine blickt liga3-online.de in seiner Serie. Heute: Die Stuttgarter Kickers.

Bitteres Finale 2016

Eigentlich! Ja, eigentlich waren die Stuttgarter Kickers im Frühjahr 2016 schon gerettet. Nach einem 1:0-Erfolg zu Hause gegen den Halleschen FC stand die Mannschaft nach dem 36. Spieltag sechs Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz. Was sollte da passieren? Der Klassenerhalt war schon als erreicht verbucht. Doch in den folgenden zwei Wochen lief einfach alles gegen das Team des damaligen Trainers Tomislav Stipic.

Nach einer 0:1-Niederlage gegen Werder Bremen II setzte es auch am letzten Spieltag zu Hause eine 0:1-Pleite gegen den Chemnitzer FC. Das Gegentor fiel in der 87. Minute. Da Werder II parallel gegen den VfR Aalen gewann, waren die Kickers mit den Norddeutschen punktgleich und hatten auch die gleiche Tordifferenz. Allerdings hatten die Schwaben vier Tore weniger erzielt und stiegen als Tabellenachtzehnter tatsächlich noch ab.

Zwei Abstiege in zwei Jahren

Von diesem Schock konnte sich der Klub nicht wirklich erholen. Nach Platz 13 in der ersten Regionalliga-Saison folgte nur ein Jahr später der nächste Abstieg. Es ging in die Oberliga Baden-Württemberg, wo der Verein seit mittlerweile 2018 verharrt. Der Aufstieg wurde immer wieder knapp verpasst: Drei Mal Platz zwei, ein Mal Rang drei lautet die Ausbeute. In der abgelaufenen Saison qualifizierten sich die Kickers für die Aufstiegsrunde, duellierten sich dort mit Stadtallendorf und Eintracht Trier. Am Ende sicherte sich Trier den Aufstieg in die Regionalliga, weil die Tordifferenz besser war. Trier hatte mit 5:0 gegen Stadtallendorf gewonnen. Die Stuttgarter "nur" mit 3:0. Im direkten Vergleich gab es ein 1:1.

In der Hauptrunde hatte übrigens auch nur ein Punkt gefehlt. Der SGV Freiberg hatte nach 38 Spielen ebenfalls 91 Punkte geholt, drehte mit den Kickers einsam seine Kreise an der Tabellenspitze. Doch die um 20 Treffer bessere Tordifferenz machte den Unterschied. Freiberg stieg direkt in die Regionalliga auf. Somit drehen die Kickers eine weitere Ehrenrunde, wollen im fünften Anlauf die Rückkehr in die Viertklassigkeit schaffen und sind klarer Favorit. Am Samstag startet die neue Saison mit einem Auswärtsspiel beim FC Holzhausen.

Pokal-Sensation gegen Fürth

Zwar ist der Klub etwas in der Bedeutungslosigkeit versunken. Doch am vergangenen Wochenende machte der Klub endlich wieder landesweit Schlagzeilen. Vor über 7.200 Zuschauern zwang das Team von Trainer Mustafa Ünal im DFB-Pokal Zweitligist Greuther Fürth mit 2:0 in die Knie. "Wir werden nun öffentlich wieder stärker wahrgenommen, aber wir werden mit dem Geld keinen Unsinn machen", sagte Rainer Lorz, der Kickers-Präsident. Die schon jetzt sicheren 420.000 Euro kann der Klub gut gebrauchen, um sich im fünften Anlauf für den Aufstieg zu wappnen.

   
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