Was aus den Abgängen von Dynamo Dresden geworden ist

22 Spieler haben die SG Dynamo Dresden im vergangenen Sommer verlassen. liga3-online.de zeigt, was aus ihnen geworden ist.

Zwei Transfers erzielen Millionensummen

Als Fahrstuhlmannschaft der letzten Jahre sind es die Dresdner Fans inzwischen gewohnt, dass sich das Gesicht der Mannschaft bei einem Abstieg komplett verändert. Immerhin konnte Sport-Geschäftsführer Ralf Becker knapp 2,3 Millionen Euro durch Abgänge auf dem Transfermarkt erzielen – und die langen Verhandlungen bei Ransford-Yeboah Königsdörffer und Christoph Daferner haben sich zumindest in dieser Hinsicht ausgezahlt. Der Hamburger SV zahlte 1,3 Millionen Euro für Königsdörffer, der den Sprung in den WM-Kader von Ghana wohl nur knapp verpasst hat. Fünf Zweitliga-Tore steuerte der Schienenspieler inzwischen für den HSV bei – und verhinderte mit einem Doppelpack gegen Bayreuth das Erstrunden-Aus im DFB-Pokal.

Daferner, der im Vorjahr mit 13 Toren die Lebensversicherung der SGD war, ist beim 1. FC Nürnberg untergekommen. In 17 Spielen der kriselnden Franken traf er allerdings erst dreimal in Netz, spielte aber dennoch rund eine Million Euro in die SGD-Kassen. Eine weitere Ablöse von 100.000 Euro zahlte Hansa Rostock für Morris Schröter, der allerdings an der Ostsee noch nicht in den Tritt gefunden hat. Gerade einmal 197 Einsatzminuten in neun Kurzeinsätzen stehen auf dem Papier – zuletzt stand Schröter gleich viermal in Folge gar nicht im Kader.

Ex-Kapitäne mit unterschiedlichen Erfahrungen

Auch Ex-Kapitän Yannick Stark hat eine weitere Ablöse auf dem Markt erzielt, wenngleich der Betrag beim 31-Jährigen verhältnismäßig niedriger ausgefallen sein dürfte. Dafür spielt er nun beim Manisa FK in der zweithöchsten Spielklasse der Türkei – und stand nach der ersten Eingewöhnungszeit immer in der Startelf. Kurz vor der Winterpause musste Stark jedoch pausieren, weil er sich seinen ersten Platzverweis seit über vier Jahren einhandelte. Apropos Kapitän: Mit Sebastian Mai, dem gebürtigen Dresdner, gab es in dieser Saison bereits ein Wiedersehen. Der Innenverteidiger ist nun Abwehrchef beim MSV Duisburg – und ließ an der Art und Weise seiner Trennung von der SGD zwischenzeitlich kaum ein gutes Haar.

Mit Michael Sollbauer verließ ein weiterer Führungsspieler die Schwarz-Gelben in Richtung Heimat, wo er sich Rapid Wien anschloss. Über weite Strecken war der Österreicher dort gesetzt, nur zuletzt musste Sollbauer pausieren. Gleiches gilt für Kevin Broll, der in der polnischen Spitzenklasse für Gornik Zabrze zwischen den Pfosten stand – zumindest bis zum 12. Spieltag. Danach wurde Broll im Podolski-Klub von seinem Herausforderer bezwungen und muss vorerst auf der Bank Platz nehmen. Mit Marius Liesegang verließ ein weiterer Keeper die Dresdner, der bei Teutonia Ottensen in der Regionalliga Nord genau das Gegenteil erlebt – zunächst saß er auf der Bank, ehe er im Endspurt den Stammplatz eroberte und und vier Siege in fünf Spielen festhielt.

Legionäre kehren in die Heimat zurück

Auch Ersatztorwart Anton Mitryushkin, der in einer Verletzungspause von Broll bei der SGD den Kasten hütete, zog weiter und wechselte in die russische Heimat zum FK Khimki, wo er jedoch nur in Pokalspielen zum Einsatz kommt. Ebenfalls in die Heimat wechselte Brandon Borrello, der für die Western Sydney Wanderers in Australien aufläuft – erstmals seit 2017 ist der Flügelspieler somit wieder in Down Under. Ein Tor und eine Vorlage in sechs Spielen reichten jedoch nicht für eine WM-Nominierung bei den 'Socceroos'. Mit Luka Stor kehrte ein weiterer Spieler in heimatliche Gefilde zurück, für den slowenischen Erstligisten NK Bravo erzielte er bereits zwei Treffer und zwei Vorlagen in 17 Einsätzen.

Das Auslandsabenteuer von Agyemang Diawusie beim österreichischen SV Ried ist hingegen noch nicht von Erfolg geprägt, der Flügelspieler kam erst zu einem Kurzeinsatz in der dortigen Bundesliga. Gleich vier Leihspieler kehrten der SGD ebenfalls den Rücken – so ging Adrian Fein zurück zum FC Bayern, um anschließend zu Excelsior Rotterdam in die Niederlanden zu wechseln. In der Eredivisie ist der Defensivakteur gesetzt und kämpft zurzeit erfolgreich gegen den Abstieg. Auch Vaclav Drchal ging zu Sparta Prag zurück, um sich anschließend an Bohemians Prag weiterverleihen zu lassen – zwei Tore in 13 Spielen stehen in der tschechischen Liga auf dem Papier.

Zwei Akteure wechseln ins Management

Guram Giorbelidze vom Wolfsberger AC hinterließ in Dresden einen bleibenden Eindruck, sodass zumindest der polnische Erstligist Zaglebie Lubin zuschlug. Dort ist der Georgier als Linksverteidiger gesetzt und wehrt sich ebenfalls erfolgreich gegen den Abstieg. Antonis Aidonis ging zurück zum VfB Stuttgart – und ist der einzige Leihspieler, der nun bei seinem Stammklub zum Einsatz kommt. Allerdings nur für die U23-Mannschaft in der Regionalliga Südwest, wo der 21-Jährige immerhin zehn Einsätze sammelte. Die SGD-Eigengewächse Jonas Kühn und Phil Harres (auf Leihbasis) zog es derweil gemeinsam zu Viktoria Berlin, wo beide gesetzt waren – allerdings zog sich Kühn im Oktober einen Kreuzbandriss zu.

Wegen andauerndem Verletzungspech zog auch Justin Löwe im Sommer die Reißleine. In der Landesklasse kickt der frühere Nachwuchsspieler zwar für Borea Dresden, doch ein Teil seiner täglichen Aufgaben verrichtet der 23-Jährige immer noch bei der SGD – dort ist er als Teammanager vorgesehen. Ob er sich in dem Rahmen auch mal mit Patrick Wiegers austauscht? Der Torhüter beendete im Sommer seine Karriere und absolviert zurzeit ein Praktikum in der SGD-Geschäftsstelle. Chris Löwe machte hingegen noch nicht Schluss und kehrte im September nach elf Jahren zum Chemnitzer FC zurück. In der Regionalliga Nordost erzielte er zwei Tore und zwei Vorlagen, ist als Stamm- und Führungsspieler unter Christian Tiffert gesetzt. Somit ist einzig Heinz Mörschel noch ohne neue Aufgabe, der Offensivspieler wurde jedoch kürzlich mit Klubs in Österreich in Verbindung gebracht.

   

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