"Viel Hintergrundscheiße": Mai schießt gegen Dynamo

Vor der Saison ist Sebastian Mai von Dynamo Dresden zum MSV Duisburg gewechselt. Dabei wollte er eigentlich bei den Sachsen bleiben, wozu es aber nicht kam – sehr zum Bedauern des 28-Jährigen, der nun gegen seinen Ex-Verein schießt. Die Antwort folgte prompt. Und auch MSV-Coach Ziegner rüffelte den Abwehrspieler.

Becker kontert Kritik

"Ich bin echt froh, in Duisburg zu sein", erklärte Mai am Dienstagabend nach dem 1:0-Sieg des MSV in Zwickau im "MDR"-Interview. "Weil ich mich hier wieder so ausleben kann, wie ich bin. Ohne irgendwelche Hintergrundscheiße, die da (in Dresden, d. Red.) abgelaufen ist." Bei Dynamo seien Dinge passiert, "die für mich nicht gehen. Ich bin ein extrovertierter Mensch. Und wenn man damit nicht umgehen kann, sagt man mir das halt. Aber gar nichts zu sagen, finde ich ein bisschen feige." Nach eigenen Angaben wollte Mai gerne bleiben und habe lange auf ein Zeichen von Dynamo gewartet. "Aber da kam leider nix."

In der "Bild" kontert Dynamo-Sportchef Ralf Becker: "Die Suche nach einem neuen Trainer hatte nach dem Abstieg oberste Priorität. Darauf lag die vollste Konzentration. Denn er sollte entscheiden, mit welchen Spielern er zusammen arbeiten will und mit welchen nicht." Als Markus Anfang am 10. Juni in Dresden vorgestellt wurde, war Mai schon nicht mehr da. Einen Tag vorher hatte er in Duisburg unterschrieben. Ob er ein neues Angebot bekommen hätte? "Basti war in der Aufstiegs-Saison unser absoluter Leader. Aber sein Zweitliga-Jahr war – wie das vieler anderer auch – enttäuschend. Da muss man dann schon genau analysieren, ob es weitergeht", macht Becker deutlich.

"Überzogen": Ziegner rüffelt Mai

Dass Mai ein emotionaler Spieler ist, der auf dem Platz schonmal laut wird, zeigte sich auch am Dienstagabend bei der Partie in Zwickau. "Das Positive an ihm ist auch gleichzeitig eine Gefahr", sagte Trainer Torsten Ziegner und fand das Verhalten des gebürtigen Dresdners "überzogen", wie er auf der Pressekonferenz deutlich machte. "Man kann puschen und verbal Gas geben, aber man braucht nicht zu provozieren – ob in Richtung Schiri oder der generischen Fans. Da muss er mit seinen jugendlichen 28 Jahren noch etwas lernen. Das ist total unnötig."

Schiedsrichter Martin Speckner hatte den Verteidiger nach 39 Minuten für ein Foulspiel mit Gelb verwarnt und ihn im zweiten Durchgang angezählt. Dennoch entschied Ziegner sich dagegen, Mai auszuwechseln: "Wir können ihn nicht ersetzen, sodass wir das Risiko eingegangen sind." Am Ende hat es sich ausgezahlt. Zum Wiedersehen mit Dynamo kommt es für Mai übrigens am 11. September. Dann dürfte er besonders motiviert sein.

   

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