Waldhof hofft auf erneutes Pokal-Spektakel: "Chancen eiskalt nutzen"
Die Rollen sind klar verteilt: Der SV Waldhof Mannheim geht als Außenseiter in sein Pokalspiel am Sonntag (15.30 Uhr) gegen Eintracht Frankfurt. Doch beim Duell vor zwei Jahren hatte sich der Klub gut verkauft, darauf möchte Trainer Patrick Glöckner – selbst mit Eintracht-Vergangenheit – aufbauen.
Gute Erinnerungen an letztes Spiel
Die Erinnerungen an das jüngste Pokalspiel gegen die Eintracht sind beim Waldhof noch sehr präsent. Vor zwei Jahren standen sich der damalige Drittliga-Aufsteiger und der Turniersieger von 2018 gegenüber. Am Ende setzte sich der Favorit mit 5:3 durch, lag aber zwischenzeitlich mit 0:2 und 2:3 hinten. Erst spät bog der Erstligist auf die Siegerstraße ein. Die selbst erzielten Tore möchte Mannheim-Coach Patrick Glöckner seinen Spielern auch noch einmal vorspielen, um die Lust auf ein frenetisches Publikum weiter anzufachen. Mit 12.151 Zuschauern ist das Stadion ausverkauft, wie die Kurpfälzer am Samstagabend vermeldeten.
Um in diesem Jahr ein ähnliches Spektakel bieten zu können, müssten seine Spieler "an die 100 Prozent kommen", so der 44-Jährige, der auch einst das Trikot der Frankfurter trug. Von 1990 bis 1999 spielte er für den Klub, war später auch als Co-Trainer bei der zweiten Mannschaft und den A-Junioren tätigt. Auch für die Traditionsmannschaft lief er auf. "Die Verbundenheit ist groß", so der gebürtige Bonner.
"Spiel nicht nur mit Demut anzugehen"
"Man kann sich als Außenseiter mit den Besten messen", erklärte er bei einer virtuellen Medienrunde den Reiz des Pokals. Doch es gehe nicht darum "naiv" zu spielen und zwingend "besonders frech sein müssen". Dies würde der Gegner sehr wahrscheinlich eh eiskalt ausnutzen. "Du musst geduldig spielen und die wenigen Chancen eiskalt nutzen, die du kriegen wirst", lautet der Plan. "Du brauchst Momente, Nadelstiche, die du setzen kannst. Es ist wichtig, das Spiel nicht nur mit Demut anzugehen, sondern auch mit maximaler Laufbereitschaft und einem Plan, der uns gefährlich werden lässt."
Zwei Testspiele des Gegners haben sich Glöckner und seine Trainerkollegen vom Europa-League-Teilnehmer angeschaut. "Frankfurt wirkt sehr frisch. Das Team spielt einen guten Ball, hat sich schnell gefunden, spricht die Sprache des Trainers", so Glöckner. Der Kontrahent sei "individuell stark" und verfüge über "schnelle Spieler", die gestoppt werden müssen. "Es ist eine sehr harmonisch zusammengewählte Mannschaft."
Noch einige Fragezeichen
Mit welcher Mannschaft die Buwe antreten können, ist noch unklar. Hamza Saghiri und Fridolin Wagner hätten sich eine Erkältung eingefangen, zudem gebe es noch Blessuren nach dem Duell gegen Borussia Dortmund II (1:1) am vergangenen Wochenende. Dafür kehrt Kapitän Marcel Seegert nach seiner Schultereckgelenksprengung zurück. Mitwirken kann auch Zugang Marc Schnatterer. "Es ist wichtig, dass du nicht am Anfang alles investierst und dann keine Körner mehr hast." Der 35-Jährige sei ein Spieler, der aufgrund seiner Routine "auch mal auf die Bremse treten muss. Er ist ein wichtiger Faktor und wird vielleicht noch über sich herauswachsen müssen".