Wachsmuth prophezeit: "Viele Uhren werden auf Null gedreht"

Vom Sportdirektor zum Krisenmanager: Die Aufgaben von Toni Wachsmuth beim FSV Zwickau in der Coronakrise haben sich drastisch verändert. Zwar koordiniert der Ex-Profi weiterhin die Fragen der Mannschaft, muss sich aber gleichzeitig auch mit überlebenswichtigen Maßnahmen auseinandersetzen. Das sieht Wachsmuth aber nicht nur auf den FSV Zwickau zukommen.

Findet ein Umdenken statt?

Erst am Freitag berichtete der "Kicker", dass vier Bundes- und neun Zweitligisten unmittelbar von einer Insolvenz bedroht sein werden, wenn der Ball demnächst nicht wieder rollen sollte. Auch vielen Drittligisten drohen Millionen-Verluste. FSV-Sportdirektor Toni Wachsmuth prophezeit in der "Bild"-Zeitung bereits jetzt: "Eines ist sicher, und da spreche ich sicherlich nicht nur für den FSV: Viele Uhren werden auf Null gedreht."

Findet ein Umdenken bei den Drittligisten statt? Um der vermeintlichen "Pleite-Liga" möglichst schnell zu entgehen, nehmen Vereine teilweise Mittel in die Hand, die auch schnell einen Scherbenhaufen hinterlassen können. In der derzeitigen Phase geht das aber nicht nur der 3. Liga so. "Die Kluft der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit innerhalb der Ligen wird wahrscheinlich nicht mehr so groß sein", blickt Wachsmuth deshalb voraus, dass sich durch die Coronakrise einiges ändern kann – und damit auch Machtverhältnisse ins Wanken geraten.

"Wollen keinen Sonderstatus"

Nun ist Wachsmuth als Krisenmanager gefragt. "Es sind vor allem Ideen und Lösungen gefragt. Das betrifft Bereiche wie Sponsoring, Marketing und Buchhaltung", weiß der 33-Jährige um die Wichtigkeit seiner Arbeit. Denn Wachsmuth hebt hervor: "Wir wollen keinen Sonderstatus, dürfen aber eins nicht vergessen: Der Sport nimmt eine sehr wichtige gesellschaftliche Rolle ein."

Viele Fragen würden sich momentan ergeben: Eine Frage ist zweifelsfrei wohl die, wie es in Zukunft weitergehen soll. Wachsmuth betont, dass sich seine Prioritäten vom Sportlichen verschoben haben. Und zwar ganz deutlich: "Ich kümmere mich in der Hauptsache aktuell um eine andere wichtige Sache: den Verein mit am Leben zu erhalten und dafür die wirtschaftlichen Voraussetzungen zu schaffen." Bei einem Saisonabbruch droht den Westsachsen ein Verlust von einer Million Euro. Noch dramatischer wären aber Geisterspiele: Dann müsste Zwickau wohl Insolvenz anmelden.

 

   

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