Vor dem Duell der Enttäuschten: Wollitz setzt auf offene Worte
Trainer- und Jahreswechsel brachten dem 1. FC Magdeburg noch kein Glück: Erst ein Punkt konnte in den beiden Partien im neuen Jahr erzielt werden. Chefcoach Claus-Dieter Wollitz sprach daher vor dem "Aufeinandertreffen der Enttäuschten" über das Vertrauen, die Gespräche und die Zeit.
Wollitz vor schwieriger Wahl
Es lief die erste Minute der Nachspielzeit, als Sören Bertram seine Mannschaft mit einem satten Linksschuss ins rechte Eck beim 1:1-Unentschieden in Mannheim vor der Niederlage bewahrte. Summiert mit der Pleite in Zwickau kann man beim 1. FC Magdeburg durchaus davon sprechen, dass man sich den Jahresstart anders vorgestellt hatte – immerhin wurde mit Claus-Dieter Wollitz ein neuer Trainer installiert, um konstantere Leistungen abrufen zu können.
Daran arbeitet der Übungsleiter: "Die Mannschaft hat gut reagiert, hat das Spiel gut weggesteckt und arbeitet gut." Am Wochenende habe er deswegen die unangenehme Wahl, den Kader zusammenzustellen. "Auf der anderen Seite aber auch angenehm, weil jeder Spieler die Berechtigung hat, dabei zu sein", kündigte Wollitz an, dass er seine Spieler stets fair behandeln will. Eine entscheidende Frage stellt sich bereits hinten links, wo Leon Bell Bell und Timo Perthel um einen Einsatz konkurrieren. Vorzüge haben beide: "Wir haben auch schon versucht, beide zusammen auf die Platte zu bekommen. Der eine ist erfahren, der andere kommt von der Offensive."
"Das ist nicht immer angenehm"
Eine Überraschung wäre es nicht, sollte sich Wollitz für Bell Bell entscheiden. Wichtig sei dem Coach ohnehin, dass "wir auftreten, wie im letzten Spiel. Speziell am Ende." Denn mit dem SV Meppen wartet eine Mannschaft, die vom Start in die Restrunde mit zwei Pleiten ebenfalls enttäuscht wurde. "Wir treffen auf einen spielstarken Gegner mit viel Selbstverständnis. In den ersten beiden Spielen waren sie sehr unglücklich, was die Ergebnisse betraf", warnte daher auch Claus-Dieter Wollitz.
Vertrauen habe der Cheftrainer aber in seine Mannschaft – und die würde langsam auch das gegenseitige Vertrauen schaffen, weil Wollitz offen mit seinem Team umgeht. Bei der Entscheidung zwischen Philipp Harant und Brian Koglin habe er sich beispielsweise für Letzteren entschieden, weil seine Spielanlage besser zum Gegner passte. Mit Manfred Osei Kwadwo habe er ein Gespräch geführt, in dem der Flügelspieler ihn über das fehlende Gefühl des Angekommenseins informierte. Mit Daniel Steininger habe er besprochen, dass er im Moment Spieler mit sofortiger Präsenz bräuchte und dem Neuen deshalb Zeit geben werde. "Das ist nicht immer so angenehm, aber ich glaube, dass man mit Informationen besser umgehen kann", versprach sich Wollitz von der offenen Kommunikation eine Steigerung im Miteinander. Gegen Meppen können die Magdeburger das nun zeigen.