Vier Gründe für die Sieglos-Serie des SV Waldhof

Nach einem tollen Start in die Saison ist beim SV Waldhof Mannheim mittlerweile etwas Ernüchterung eingekehrt. Der Aufsteiger hat seit fünf Spielen nicht mehr gewonnen und musste zuletzt eine 0:3-Pleite gegen die SpVgg Unterhaching einstecken. Noch sind die Abstiegsplätze zwar fünf Punkte entfernt, dennoch weiß man um die Gefahr der aktuellen Situation. Doch wie konnte man dort hineingeraten? liga3-online.de nennt vier Gründe.

Grund 1: Effektivität ist verloren gegangen

Das Spiel gegen die SpVgg Unterhaching am vergangenen Samstag hätte auch einen ganz anderen Verlauf nehmen können. Die Begegnung war noch keine 60 Sekunden alt, da hatte Maurice Deville bereits die große Chance auf die 1:0-Führung auf dem Fuß, setzte den Ball aber hauchzart über die Latte. Nur drei Minuten später scheiterte der Luxemburger an einer starken Parade von Nico Mantl und so blieb den Mannheimern ein Tor verwehrt. Bezeichnend, dass Unterhaching seinerseits nur vier echte Chancen im Spiel brauchte, um drei Treffer zu erzielen.

"Wir müssen kaltschnäuziger werden, in dieser Liga wird diese Nachlässigkeit bestraft", ärgerte sich Mittelfeldspieler Gianluca Korte daher hinterher im "Mannheimer Morgen" über die fehlende Effektivität seines Teams und Trainer Bernhard Trares ergänzte: "Du bekommst in dieser Liga nicht immer fünf, sechs Chancen, da war uns Unterhaching weit voraus." Die Chancenverwertung hatte dabei schon mal deutlich besser ausgesehen beim Aufsteiger aus der Kurpfalz, in den vergangenen Wochen wollte der Ball aber nicht mehr so einfach über die Torlinie gehen. Die schwachen Ergebnisse sind eine Folge daraus.

Grund 2: Weniger Tore ohne Sulejmani

Die fehlende Effektivität im Sturm ist dabei aber auch eng an einen Namen verknüpft: Valmir Sulejmani. Der 23-jährige Kosovare entwickelte sich in diesem Sommer zu einem echten Torgaranten der Mannheimer in der 3. Liga, erzielte an den ersten sieben Spieltagen vier Treffer und bereitete zwei weitere Tore vor. Mit ihm durften die Fans 13 Tore in sieben Spielen bejubeln, seitdem der Angreifer mit einem Syndesmosebandriss ausfällt gelangen dem Aufsteiger nur noch neun Tore in sieben Begegnungen.

Der Stürmer hinterließ ein großes Loch in der Offensive, das sein Ersatzmann Kevin Koffi bisher auch nicht zu stopfen weiß. War der 33-jährige Ivorer im Trikot der SV Elversberg mit 19 Treffern in der vergangenen Spielzeit noch der Top-Torjäger der Regionalliga Südwest, wartet Koffi trotz der Anzahl von 14 Einsätzen noch auf sein erstes Tor in der neuen Liga. Dass in der Offensive zuletzt auch Raffael Korte und Adrianit Ferati ausfielen und Mounir Bouziane nach seiner Verletzung noch nicht wieder bei voller Leistungskraft steht, trug zudem auch nicht gerade dazu bei, dass die Mannheimer eine erhöhte Torgefahr ausgestrahlt hätten.

Grund 3: Die Euphorie ist abgeebbt

Der Kader der Mannheimer ist dabei generell nicht gerade schlecht bestückt, ist qualitativ aber – vor allem in der Breite – nicht darauf ausgelegt, in der Spitze der Liga mitspielen zu können. Dass Mannheim dennoch einen so guten Start in die Liga erwischt hat, lag vor allem auch an der Euphorie in und um den Verein. Nach 16 Jahren gelang endlich die Rückkehr in den Profifußball und beim 3:5 im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt durfte man, dank Doppeltorschütze Sulejmani, sogar lange von einer Überraschung träumen.

Man schwamm also quasi auf der Euphoriewelle, die Trares aber schon damals argwöhnisch beäugte. "Ich habe frühzeitig gewarnt, als sich alle in den Armen gelegen haben. Ich habe gesagt, dass es auch mal schwierig wird. Wir müssen uns nun steigern und Spiele gewinnen, wir sind gefragt", so der 54-Jährige, nachdem die Euphorie langsam etwas verflogen ist. Und Innenverteidiger Marcel Seegert weiß: "Fakt ist, dass wir wochenlang am Limit gespielt haben."

Grund 4: Die Teams haben sich auf Mannheim eingestellt

Ein weiterer Grund für den Erfolg in den ersten Wochen war das offensive auftreten sowie das frühe Pressing der Mannheimer. Viele hätten den Aufsteiger im Vorhinein wohl etwas abwartender und defensiver in der neuen Liga erwartet und wurden vom mutigen Auftreten der Blau-Schwarzen überrascht. So lassen sich auch die sechs Treffer erklären, die Mannheim bereits in den ersten 20 Minuten erzielen konnten.

Darauf haben sich die Gegner aber mittlerweile eingestellt. Die Folge: Dem SV Waldhof Mannheim werden deutlich weniger Räume angeboten und gehen somit auch die frühen Tore ab. "Frühe Tore haben uns ein bisschen ausgemacht, das ist jetzt weg", erkannte Seegert zuletzt auch schon im Vereins-TV. Gegen Unterhaching hätte es mit einer frühen Führung beinahe wieder geklappt, dort kam letztlich aber wieder die fehlende Effektivität zum Tragen.

   
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