VfL muss nach spätem Pokal-Aus "psychisch leiden"

Es war das Pokalspektakel, das sich der VfL Osnabrück im Vorlauf der Partie gegen den SC Freiburg gewünscht hatte – jedoch mit dem unglücklichen Ausgang aus Sicht des Drittligisten. Nach tollem Pokalkampf zog das Team im Elfmeterschießen den Kürzeren. Dementsprechend niedergeschlagen war Trainer Daniel Scherning.

"Waren zu weit auseinander"

"Die Leistung war super, das Ergebnis ist scheiße", fasste der 37-Jährige den Abend an der Bremer Brücke zusammen: "Wir haben gesagt, dass wir auf dem Platz physisch leiden müssen, jetzt eben auch psychisch." Damit sprach er sicherlich jedem aus der Seele, der es mit dem VfL hält. Denn letztlich gab es nach der Achterbahn der Gefühle kein Happy-End. Dafür waren drei vergebene Elfmeter von Kleinhansl, Itter und Wooten, die allesamt an SC-Keeper Benjamin Uphoff scheiterten, einfach zu viel.

Es wäre die Krönung eines tollen Comebacks des Außenseiters gewesen. Nach 33 Minuten waren die Breisgauer durch Vincenzo Grifo in Führung gegangen. Der Offensivspieler nutzte dabei einen Ausflug von VfL-Schlussmann Philipp Kühn, der nach einem missglückten Klärungsversuch aus seinem Tor gekommen war. Von den Hausherren war bis dahin und auch danach nicht allzu viel zu sehen: "Ich fand, unsere erste Halbzeit war okay. Wir wussten, dass  wir ein Riesen-Spiel machen müssen, um für einen Sieg infrage zu kommen. Das haben wir nicht immer geschafft, waren zu weit auseinander", urteilte Scherning.

"Stolz auf die Leistung meiner Spieler"

Doch im zweiten Durchgang sah er eine Steigerung. Sein Team habe "mehr zweite Bälle gewonnen und es dann auch geschafft, das Publikum mehr mitzunehmen". Den Lohn gab es mit der letzten Aktion. Nach einem Eckball in der siebten Minute der Nachspielzeit köpfte Lukas Gugganig zum 1:1 ein. "Da hattest du das Gefühl, das Ding fliegt her gleich weg", sagte der Coach mit Blick auf die Ekstase auf den Rängen im Stadion.

Mit dem Schwung im Rücken gingen die Lila-Weißen sogar in Führung – Sebastian Klaas vollendete einen Sololauf über 70 Meter mit einem wuchtigen Schuss in die Maschen. Die Überraschung lag in der Luft. "Wir haben es nach dem 2:1 gut verteidigt, bis auf wenige Situationen", so Scherning. Das reichte dem Erstligisten aber aus, um in der 120. Minute durch Keven Schlotterbeck noch auszugleichen und sich ins Elfmeterschießen zu retten. "Wir hätten uns das über 120 Minuten erarbeitet gehabt. Ich bin enttäuscht, aber auch stolz auf die Leistung meiner Spieler", lobte der Coach mit dem Wissen, dass die Trauer auch am Mittwoch anhalten wird: "Darauf können wir dann ab Donnerstag aufbauen, um den Schwung mit in die Liga zu nehmen." Dort wartet am Montagabend das Auswärtsspiel in Lotte beim SC Verl.

   

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