VfL feiert ersten Liga-Heimsieg: "Danach ist alles eskaliert"
Nach zuvor zwei fehlgeschlagenen Anläufen hat der VfL Osnabrück am Mittwochabend den ersten Heimsieg in der Liga feiern können. Mit 2:1 setzten sich die Lila-Weißen gegen die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund durch. Anteil daran hatte auch Keeper Philipp Kühn, der einen Strafstoß hielt.
"Dachte mir, dass es einen Schub gibt"
Philipp Kühn musste sich auch nach dem Abpfiff mächtig anstrengen. Denn um seine Antworten möglichst gut verständlich überbringen zu können, musste der Schlussmann des VfL nahezu ins "Telekom"-Mikrofon brüllen. Denn der Teil der 7.156 Zuschauer, der es mit den Lila-Weißen hielt, sorgte für eine tolle Atmosphäre. Dementsprechend laut war es an der Bremer Brücke. "Endlich haben wir uns belohnt für die ersten Spiele, in denen wir viel zu wenige Punkte geholt haben", sagte der 28-Jährige nach dem ersten Heimerfolg in der Liga. Zuvor gab es zwei 0:1-Niederlagen gegen den SV Wehen Wiesbaden und den MSV Duisburg.
Am Erfolg hatte auch Kühn einen großen Anteil, hielt er doch nach 40 Minuten beim Stand von 1:0 einen Elfmeter von Tobias Raschl. "Ich dachte mir, dass es dem Team noch einmal Schub gibt. Das sind so wichtige Aktionen – auch vor der Kurve. Wir haben die letzten zehn Minuten schon geschwommen, da war es wichtig, mit einem 1:0 in die Pause zu gehen."
Heider nutzt BVB-Patzer
Denn nach dem 1:0 durch Kapitän Marc Heider (14.), der BVB-Schlussmann Luca Unbehaun den Ball abgenommen und ins leere Tor eingeschoben hatte, kam nicht mehr allzu viel von den Hausherren. Stattdessen hatten die Gäste einige gute Szenen, trafen auch die Latte (29.). "Gegen Mitte der ersten Halbzeit haben wir die Struktur verloren und zu große Abstände gehabt. Das war keine gute Phase von uns", meinte Trainer Daniel Scherning bei "MagentaSport".
Doch erst nach dem Seitenwechsel nutzten das die BVB-Bubis, glichen durch Berkan Taz aus (53.). Scherning beeindruckte die Reaktion seiner Mannschaft. Es sei "brutal gut" gewesen, wie die Profis nach dem Rückschlag aufgetreten seien. Den Niedersachsen kam natürlich auch entgegen, dass Lennard Maloney in Folge einer Notbremse die rote Karte sah (69.). Nur fünf Minuten später erzielte Zugang Lukas Kunze seinen ersten Treffer für den VfL, traf nach Heider-Vorlage von außerhalb des Strafraums zur erneuten Führung: "Das war pure Extase. So ein Spiel zu entscheiden, ist für jeden Fußballer einfach schön", sagte der 23-jährige beim Vereins-TV. Heider ergänzte: "Danach ist alles eskaliert! Unsere Fans sind einfach Wahnsinn, das waren sie immer schon und werden es immer sein. Wenn Du nach so einem Sieg mit ihnen feiern kannst – das ist das Geilste, was es gibt“"
"Riesiges Kompliment" an die Fans
Auch Scherning dankte den Fans und sprach ihnen ein "riesiges Kompliment" aus: "Gerade in der zweiten Halbzeit, als die Mannschaft die Unterstützung von den Rängen brauchte, waren alle voll da! Sicherlich haben sie einen riesigen Anteil daran, dass wir das Spiel gegen einen starken Gegner gewonnen haben." Das Ziel müsse es nun sein, zu Hause "wieder eine Macht" zu werden, so Heider. "Ich denke, wir sind auf einem guten Weg." Kleiner Dämpfer: Das Team muss beim Auswärtsspiel bei Türkgücü München am Samstag auf Ulrich Taffertshofer verzichten, der nach 78 Minuten die gelb-rote Karte sah und nun gesperrt fehlt.