Verhandlung vor dem Sportgericht: Lotte hofft weiter auf Aufstieg
Vor gut einer Stunde startete in Frankfurt am Main die Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht um einen möglichen Aufstieg der Sportfreunde Lotte in die 3. Liga. Lotte hatte Einspruch gegen die Wertung der Regionalliga-Partie zwischen Rot-Weiss Essen und Borussia Dortmund II eingelegt, da drei Essener Spieler offenkundig gegen ihr eigenes Team gewettet haben und das Spiel letztendlich mit 0:4 für die Dortmunder Amateure endete. Würde dem Einspruch durch das Sportgericht stattgegeben, würden neben der Borussia auch die Sportfreunde Lotte in die 3. Liga aufsteigen und es würden somit in der kommenden Drittliga-Saison 2012/2013 21 statt 20 Teams an den Start gehen.
Protest abgewiesen – Lotte geht in Berufung
Bereits am 25. Mai gab es eine Entscheidung des DFB-Sportgerichts im Einzelrichterverfahren bezüglich einer Nicht-Wertung der Regionalliga-Partie Rot-Weiss Essen – Borussia Dortmund II. Damals hatte der Richter den Protest der Sportfreunde Lotte abgewiesen, die Sportfreunde gingen aber in Berufung. Nach wie vor klammern sie sich an den letzten Strohhalm, um am "Grünen Tisch" doch noch als 21. Team auf den Drittliga-Zug aufzuspringen. Seit 13.30 Uhr werden der Fußball-Obmann der Lotter, Manfred Wilke, sowie Trainer Maik Walpurgis, der 1. Vorsitzende Rolf Horstmann und Anwalt Horst Kletke nun doch vor dem DFB-Sportgericht angehört, um die Sache endgültig klären zu können. Wilke gab sich gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) zuversichtlich: "Wir fahren mit einem guten Gefühl nach Frankfurt und hoffen auf eine positive Entscheidung."
RWE-Team regelte Wettskandal intern
Drei Spieler von Rot-Weiß Essen, Kevin Lehmann, Dirk Jasmund und Güngör Kaya, hatten im Spiel gegen Borussia Dortmund II gegen ihr eigenes Team gewettet, RWE verlor am Ende mit 0:4. Wie nun die "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ) berichtet, habe es bereits am 9. Mai in einer internen Mannschaftssitzung ein Gespräch innerhalb des Teams gegeben, nachdem Gerüchte um einen solchen Wettskandal im RWE-Team aufkamen. Nachdem sich die drei genannten Spieler meldeten, habe man beschlossen, die Wettgewinne einem guten Zweck zugute kommen zu lassen – ohne den Verantwortlichen etwas davon zu erzählen, die erst durch einen späteren anonymen Brief von dem Wettskandal erfahren haben. "Die Mannschaft dachte wohl, sie könne das intern regeln. Wir wurden erst durch den anonymen Brief informiert", sagte der RWE-Vorsitzende Michael Welling der NOZ. Lotte-Obmann Manfred Wilke kündigte gegenüber "Reviersport online" bereits an, auch bei einer nächsten Abweisung des Protestes weiter klagen zu wollen: "Wir werden eine zivilrechtliche Strafanzeige gegen die drei Spieler stellen. Es geht hier nicht um eine Bestrafung. Aber diese Leute sollten mal in den Spiegel schauen. So etwas schadet unserem Sport." Auch von Rot-Weiss Essen zeigte sich Wilke gegenüber "Reviersport online" enttäuscht: "Der Verein wollte alles aufklären. Aber die Informationspolitik zu diesem Fall lässt zu wünschen übrig." Der Ausgang des Verfahrens ist offen und kann sich noch einige Stunden hinziehen.