Hachings Negativrekord: Schromm ruft Abstiegskampf aus

Der Torfluch der SpVgg Unterhaching hält an und befördert das Team von Trainer Claus Schromm nach dem achten sieglosen Spiel in Folge ohne Umwege in den Abstiegskampf. Spieler und Trainer wirken zunehmend ratloser, selbst ein Elfmeter konnte den neuen Drittliga-Negativrekord nicht verhindern.

"Das ist einfache Mathematik"

Es benötigte einen Treffer der SpVgg Unterhaching vor der 5. Minute im Spiel gegen den FSV Zwickau, um die Einstellung des Torlos-Rekordes in der 3. Liga zu verhindern. Doch stattdessen kamen weitere 90 Minuten Torlosigkeit hinzu. Damit sind die Hachinger nun insgesamt 793 Minuten ohne einen Treffer, stellten einen neuen Negativrekord in der Drittliga-Historie auf und kassierten mit der 0:1-Pleite zudem noch die fünfte Niederlage in den letzten acht Spielen. "Besser kannst du nicht spielen in der ersten Halbzeit, dann kriegst du auch noch den Elfmeter. Ich weiß nicht, welche Chancen wir noch brauchen", zeigte sich Jim-Patrick Müller am "Magenta"-Mikrofon am Rande der Verzweiflung.

"Wir wissen schon seit ein paar Wochen, dass die Stunde geschlagen hat und wir uns straffen müssen", wollte der Offensivmann nichts an der aktuellen Situation der Spielvereinigung beschönigen. Denn die ist bedrohlich geworden: Nur vier Punkte trennen Unterhaching noch vom ersten Abstiegsplatz. "Solange wir kein Tor schießen, werden wir es schwer haben, ein Spiel zu gewinnen. Das ist einfache Mathematik, ich weiß auch nicht mehr weiter", gehen den Hachingern offensichtlich die Mittel aus. Er wüsste nicht, was er noch sagen soll, gestand Müller am Ende des Gesprächs ein.

Nerven liegen blank

Es ist ihm nicht zu verübeln, schließlich nutzte den Oberbayern am Ende selbst ein Elfmeter nichts – den bekam das Team von Claus Schromm am Ende der ersten Hälfte zugesprochen, verwerten konnten sie die Torchance vom Silbertablett nicht – Torhüter Johannes Brinkies parierte. "Der Bomber (Stefan Schimmer, Anm. d. Red.) ist brutal sicher. Wenn er dran glaubt, dann soll er das machen. Da muss man erstmal hingehen in dieser Situation", machte Schromm seinem Angreifer keine Vorwürfe. Dennoch liegen die Nerven blank, wie eine Szene nach Spielende zeigte: Laut dem "Kicker" soll Kapitän Alexander Winkler im Kabinengang von Lukas Königshofer körperlich angegangen worden sein, nachdem er ihn angewiesen habe, zu den Fans zu gehen.

Schromm sprach von einem "Missverständnis" und fand klare Worte zur aktuellen Situation: "Ich habe keine Erklärung, muss ich ehrlich sagen. Es ist unfassbar, wie es uns erwischt." Dazu passe es auch, dass dem Gegentreffer ein "glasklares Foulspiel" von Frick an Hufnagel vorausgegangen sei. "Jetzt sind wir da, wo wir nicht hinkommen wollten: im Abstiegskampf", bleibt dem Trainer nichts anderes festzuhalten. Dass er der richtige Mann für diese Situation sei, daran zweifelte der 49-Jährige nicht: "Ich glaube, wenn die Mannschaft die Zeichen auf dem Platz gibt, wenn man dann vor dem Spiel als Trainer im Kreis stehen darf, dann weiß man, das man wahrscheinlich noch der Richtige ist." Die Mannschaft kann ihren Coach schon am nächsten Samstag (14 Uhr) belohnen – dann geht es zum direkten Kellerduell nach Köln.

   

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