17. Spieltag: Derbys in Aue und Erfurt – FCM in Aspach

Der 16. Spieltag ist erst zwölf Tage vergangen, doch es fühlt sich nach einem deutlich längeren Zeitraum an. Die Ereignisse rund um Paris und Hannover warfen einen Schatten auf die (Fußball)-Welt und wieder in den Rhythmus zu kommen, mutiert zu einer schweren Aufgabe. Für alle 20 Drittliga-Teams steht nun aber wieder der Liga-Alltag vor der Tür, bis zur Winterpause stehen noch insgesamt fünf Spiele an. Besonders im Tabellenkeller werden sich dabei tabellarisch noch einige Änderungen ergeben – möglicherweise schon am kommenden Wochenende, das mit mehreren Kellerduellen auf die Zuschauer wartet.

Können Kiel und Cottbus ihr Landespokal-Aus schnell verarbeiten?

Für insgesamt gleich zehn Drittligisten stand am vergangenen Wochenende eine Runde im Landespokal an, der dem siegenden Verein den Antritt im DFB-Pokal ermöglicht. Acht dieser Vereine schafften mit mehr oder weniger Mühen den Einzug in die jeweils nächste Runde – Holstein Kiel und Energie Cottbus nicht. Während für Kiel im Ostsee-Duell beim VfB Lübeck nach einer 0:1-Niederlage Schluss war, unterlagen die Lausitzer im Brandenburg-Pokal dem FSV Luckenwalde unglücklich mit 0:1 nach Verlängerung. "Das ist total beschissen für uns alle“, ließ Routinier Torsten Mattuschka seinem Frust nach Abpfiff freien Lauf.

Beide Vereine kommt dies teuer zu stehen, denn ein Erreichen des nationalen Pokals über den vierten Tabellenplatz ist ob der momentanen Situation sowohl für Kiel als auch für Cottbus nicht realistisch. Beide haben schwere Auswärtsaufgaben vor sich, denn die Störche müssen zum ersten Kellerduell des Spieltages am Freitagabend zum VfB Stuttgart II reisen. Die Elf von Vasile Miriuta versucht derweil am Samstag, den Beton der Würzburger Kickers zu knacken. Beiden Mannschaften droht bei Misserfolgen das Abrutschen auf die Abstiegsränge – ein Abschluss, der zu der missglückten Woche bei der KSV und dem FCE vollends passen würde.

Wer behält die Oberhand im Sachsenderby?

Für den FC Erzgebirge Aue ist der November in der Dritten Liga heißer, spannender und emotionaler denn je: Nur zwei Wochen nach dem Derbysieg beim Chemnitzer FC wartet mit Dynamo Dresden gleich der nächste sächsische Verein auf Pavel Dotchev und seine Mannen. Wieder ein Derby, wieder ein ausverkauftes Haus – das ganze Erzgebirge freut sich auf ein stimmungsvolles Spiel, in dem Aue mit einem neuerlichen Erfolg Platz 2 und 3 näher anvisieren könnte. Dynamo hat derweil den Herbstmeister-Titel bereits inne und verwaltet einen souveränen Vorsprung, Ausrutscher wollen sich Uwe Neuhaus und Co. dennoch nicht erlauben.

Problematisch könnte zudem das Wetter für die Gäste werden: Für das Wochenende kündigt sich ein Wintereinbruch an – und dies spürt der deutsche Profifußball traditionell zuerst im knapp 400 Höhenmeter über dem Meeresspiegel gelegenen Aue. Verhältnisse, auf denen die Veilchen zumeist deutlich besser zurechtkommen. Man erinnere nur an einen 6:0-Erfolg über den VfL Bochum zu Zweitligazeiten, als bereits im Oktober ein regelrechter Schneesturm über das Erzgebirgsstadion fegte.

Endet die Pleitenserie der Stuttgarter Kickers beim Halleschen FC?

Acht Spiele in Serie ohne Sieg, sieben Niederlagen in Folge: Der Niedergang der Stuttgarter Kickers in den letzten Wochen ist nicht von der Hand zu weisen. Mit der Entlassung von Horst Steffen musste ein erster Kopf rollen, doch Nachfolger Tomislav Stipic hat es zunächst ebenfalls nicht leicht. Die 1:4-Heimniederlage gegen den FSV Mainz 05 II ernüchterte die nur noch gut 3.000 Kickers-Anhänger, die gegen die Bundesliga-Reserve auf die Waldau gepilgert waren. Der Absturz der Stuttgarter Kickers, er nimmt drastische Formen an, wenn er nicht bald gestoppt wird.

Denn auch tabellarisch ist die Schonfrist längst abgelaufen: Auf Platz 18 rangieren die Baden-Württemberger und befinden sich damit in höchster Abstiegsnot. Lokale Kontrahenten wie die SG Sonnenhof Großaspach oder der VfR Aalen haben den Blauen momentan den Rang abgelaufen, selbst die Reserve des ungeliebten großen Stadtnachbarn hat die Kickers überholt. Was deutet auf ein Ende dieser Serie beim Halleschen FC hin, der seine Heimschwäche der vergangenen Saison besiegt hat und in den letzten Monaten einen stetigen Aufwärtstrend verzeichnete? Wenig, sehr wenig. Einzig das spielerische Potenzial der Mannschaft macht Hoffnung – doch wird es auch abgerufen?

Letzte Chance für Hansa-Trainer Karsten Baumann?

Seit zwölf Spielen wartet Hansa Rostock nun bereits auf einen Sieg, in der Tabelle ging es dementsprechend von Platz vier bis auf den vorletzten Rang runter. Um den Anschluss an das gesicherte Mittelfeld nicht zu verlieren, ist ein Sieg beim FC Rot-Weiß Erfurt – genau wie eigentlich schon in den Spielen zuvor – Pflicht. Verliert die Kogge jedoch, dürfte es für Trainer Karsten Baumann langsam ungemütlich werden. Denn: Unter keinen Umständen will man an der Ostsee im Tabellenkeller überwintern – es müssen somit schleunigst Siege her.

Trotz zahlreicher verletzter und gesperrter Spieler sollte eigentlich genügend Potential im Kader vorhanden sein, um eine Saison im sicheren Mittelfeld zu verbringen. Ein Sieg gegen Erfurt wäre ein echter Befreiungsschlag, denn nach wie vor sind die Teams aus der unteren Hälfte eng beieinander. Im Optimalfall könnte es somit gleich mehrere Plätze nach oben gehen.

Welches Team überrascht die Liga weiter?

Die SG Sonnenhof Großaspach empfängt den 1. FC Magdeburg – vor der Saison wäre dies bei vielen aufmerksamen Zusehern der 3. Liga als Abstiegsduell proklamiert worden. Pustekuchen! Der Dritte bekommt es mit dem Fünften zu tun, statt Klassenerhaltskampf dürfen sich die Teams aus Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt derzeit realistische Hoffnungen auf den Aufstieg machen. Die Verantwortlichen bleiben auf beiden Seiten aber gelassen. 46 Punkte fordert SGS-Trainer Rüdiger Rehm von seinen Farben, während Mario Kallnik im liga3-online.de-Interview von 43 Punkten sprach, um die Klasse halten zu können.

Behalten beide Teams nur annähernd ihre Form der vergangenen Wochen bei, dürften jedoch sowohl in Großaspach als auch in Magdeburg schon früh in dieser Spielzeit die Korken knallen. Bei Letztgenannten ist einzig die Auswärtsbilanz weiter das große Manko, denn aus bisher acht Gastauftritten wurde noch kein Sieg in die Elbstadt gebracht. Beim Tabellendritten den ersten Auswärtserfolg einfahren? Gewiss keine leichte Aufgabe, doch der 3:0-Erfolg über Preußen Münster sowie der 8:0-Kantersieg im Landespokal dürften dem Team weiter Auftrieb gegeben haben.

 

   

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