Tumulte vor Spielschluss: Viktoria fährt Punkt ein und Krallen aus

Im Stadion des SV Wehen Wiesbaden holte sich Viktoria Köln den ersten Punkt des Jahres. Für einen Aufreger sorgte jedoch eine Auseinandersetzung an der Seitenlinie in der Nachspielzeit, woraufhin zwei Spieler der Domstädter die Ampelkarte sahen. Cheftrainer Olaf Janßen hielt sich zurück – und bewertete die Situation später zwar als emotional, aber unnötig.

"Bisschen Kampf von beiden Mannschaften"

Viktoria Köln durfte sich zum ersten Mal in diesem Kalenderjahr über einen Punktgewinn freuen, weil Simon Stehle kurz nach dem Seitenwechsel den richtigen Riecher hatte. Weil er nach einem Abschluss von Robin Meißner mitgelaufen war, verwertete der Deutsch-Spanier unaufgeregt einen Abpraller (46.) – den die Wiesbadener im Laufe der zweiten Halbzeit mit aufkommender Wucht ausglichen (72.). Die Emotionen kochten hoch, wie sich in der Nachspielzeit zeigte. Denn beide Teams spielten bis zum Schluss auf den Sieg.

"Es war ein bisschen Kampf von beiden Mannschaften. Für die Zuschauer war es ein angenehmes Spiel, weil es sehr geprickelt hat und viele Emotionen drin waren. Leider auch zum Schluss", so Viktoria-Coach Olaf Janßen nach Abpfiff. Zunächst erwischte Patrick Sontheimer seinen Gegenspieler Robin Heußer per Grätsche (90.+2), was bereits diskutiert wurde. Dann kam es zu tumultartigen Szenen an der Seitenlinie – weil Marcel Risse und Lucas Brumme im Zweikampf aneinander gerieten, der Wiesbadener fiel zu Boden und hielt sich das Gewicht. Aus der Entfernung kam Hamza Saghiri, um Brumme ein paar Worte mit auf den Weg zu geben. Augenscheinlich hatte Risse den Gegenspieler zuvor nur an der Brust, aber nicht im Gesicht erwischt. Doch das war nur der Anfang.

Aufregung sorgt für doppelte Ampelkarte

Zwar zückte Schiedsrichter Timo Gansloweit umgehend den gelben Karton für Saghiri, allerdings beruhigte sich die Szene nicht. Lars Dietz und Florian Heister von den Kölnern, sowie Ahmet Gürleyen und Kianz Froese von den Wiesbadenern kamen dazu. Aus leichten Schubsern folgte schnell eine Rudelbildung, bei der weitere Spieler involviert waren – Geschubse und Gerangel inklusive. Gansloweit verteilte daraufhin vier weitere Verwarnungen, darunter dann die jeweils zweite gelbe Karte für Dietz und den ausgewechselten Koronkiewicz, die somit beide Gelb-Rot sahen. Sportvorstand Franz Wunderlich peitsche die eigenen Spieler wütend zurück, Viktoria-Coach Olaf Janßen verfolgte das Geschehen und hielt sich zurück.

"Ich wollte in dem Moment nicht auch noch Stress machen, weil der Spieler sich hinschmeißt", erklärt er später am Mikrofon von "MagentaSport". Er kündigte an, dass er sich die TV-Bilder in Ruhe anschauen werde. "Das ist unnötig", legte sich Janßen aber sogleich bezüglich der Aufregung fest, die entstand. "Emotionen gehören zum Sport dazu. Aber ich gucke mir die Bilder an und werde mir meine Gedanken darüber machen. Wie üblich, wird bei uns der Mannschaftsrat über die Höhe der Strafe entscheiden." Denn klar ist: Aufgrund der unnötigen Ampelkarten werden Dietz und Koronkiewicz im nächsten Spiel fehlen.

"Extrem schwierig"

Über das sportliche Geschehen verlor Janßen auch noch einige Worte, denn mit der Leistung war er nach drei Spielen ohne Sieg zufrieden. "Die Vorzeichen waren sicherlich extrem schwierig", wies der Viktoria-Coach auf die Formstärke der Wiesbadener hin. Mit einem leidenschaftlichen Auftritt habe man sich somit "mindestens einen Punkt verdient". Der Fleiß gegen den Ball konnte Janßen gefallen, der im Prinzip nur ein Ziel verfolgt hatte: "Das Ziel war, dass wir nachher im Kreis stehen und stolz darauf sind, was wir als Leistung erbracht haben." Die Aufregung am Seitenrand wird wohlgemerkt nicht gemeint gewesen sein, darüber wollte Janßen aber erst am Tag danach sprechen.

   

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