TSV 1860: Kommt Beierlorzer nur, wenn Gorenzel entlassen wird?

Achim Beierlorzer soll neuer Trainer des TSV 1860 München werden – das war am Freitag durchgesickert. Doch sicher scheint die Verpflichtung des 55-Jährigen noch nicht. Denn wie die "SZ" berichtet, soll die Investorenseite um Hasan Ismaik das grüne Licht für Beierlorzer von der Entlassung Günther Gorenzels abhängig machen. Derweil gibt es zwischen Beierlorzer und RB Leipzig wohl Streit um die Höhe der Abfindung.

Kein Beschluss am Donnerstag

Etwa sechs Stunden soll sie am Donnerstagabend gedauert haben, die Aufsichtsratssitzung beim TSV 1860 München. Dabei fand sich in Achim Beierlorzer zwar ein "durchaus kompromissfähiger Kandidat für die traditionell uneinigen Gesellschafter, den e.V. und die Investorenseite um Hasan Ismaik", wie die "SZ" schreibt, doch zu einer Einigung oder gar einem Beschluss kam es dabei nicht. Der Grund: Um den 55-Jährigen verpflichten zu können, muss das bereits ausgeschöpfte Sportbudget aufgestockt werden, wozu es die Zustimmung des Aufsichtsrates benötigt – und damit auch der Investorenseite.

Diese soll die Zustimmung zu Beierlorzer allerdings daran geknüpft haben, dass es "zeitnah" zur Entlassung von Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel kommt. Eine solche Entscheidung trifft allerdings nicht der Aufsichtsrat, sondern der Beirat, in dem der e.V. durch die 50+1-Regel das letzte Wort hat. Doch warum überhaupt die Blockadehaltung der Investorenseite? Weil Ismaik von Gorenzel nicht über die Entlassung Michael Köllners informiert worden war und sie auch gar nicht wollte? Manch einer sieht in der Reaktion des Jordaniers – im Aufsichtsrat vertreten durch seinen Bruder Yahya, Andrew Livingston, Saki Stimoniaris und Anthony Power – eine Retourkutsche.

Beierlorzer will von allen gewollt werden

Wie es nun weitergeht, ist offen. Dem Vernehmen nach steht der e.V. weiterhin zu Gorenzel, was auch die Worte von Präsident Robert Reisinger zuletzt deutlich machten: "Der Verein wird nicht in hektischen Aktionismus verfallen und überstürzt das Management tauschen. Wir bewerten als Gesellschaftervertreter die Spielzeit in der gebotenen Sachlichkeit und ziehen für die Zukunft Schlüsse daraus." Klingt nicht so, als müsste Gorenzel um seinen Job bangen. Ob Beierlorzer dennoch neuer Löwen-Trainer wird? Laut der "tz" soll es dem 55-Jährigen wichtig sein, dass ihn alle haben wollen und sein Start so harmonisch verläuft wie es bei 1860 eben möglich ist.

Gorenzel erklärte bei der obligatorischen Pressekonferenz am Freitag, dass es mit Blick auf die Trainerfrage "gewisse Vorstellungen vonseiten der Geschäftsführung" gebe, zunächst allerdings noch "gewisse rechtliche Voraussetzungen und Details" geklärt werden müssten. Ob zu den Details seine eigene Entlassung gehört? Eigentlich kaum vorstellbar, dass der e.V. auf die Bedingung der Investorenseite, die mit Ex-1860-Spieler Peter Nowak und Maurizio Jacobacci (CS Sfaxien) eigene Trainerkandidaten ins Rennen gebracht haben soll, eingeht. Klar ist jedoch: Durch die Streitigkeiten hinter den Kulissen hat 1860 bereits wertvolle Zeit verloren.

Offenbar Streit um Höhe der Abfindung

Derweil berichtet die "Bild", dass es zwischen Beierlorzer und Ex-Verein RB Leipzig, wo er noch bis zum Saisonende unter Vertrag steht, Streit um die Höhe der Abfindung geben soll. Demnach pocht der 55-Jährige auf eine Summe im mittleren sechsstelligen Bereich, gleichzeitig soll RB auf eine Ablöseforderung an 1860 verzichten. Der Ball liege nun bei Beierlorzer, schreibt das Blatt. "Schraubt er seine Forderungen herunter, dürften die Bullen auch beim Thema Ablöse gesprächsbereiter sein", heißt es. Ausgang offen.

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