Trotz Platz 3: Köllner spricht weiterhin nicht vom Aufstieg
Neun Spiele ohne Niederlage haben den TSV 1860 München wieder auf den Relegationsplatz gebracht, den gilt es in Wiesbaden zu verteidigen. Und möglicherweise noch mehr zu holen? Davon wollte Cheftrainer Michael Köllner nichts wissen. Er will sich auf die Tugenden der Löwen besinnen, die vor allem gegen Kaiserslautern einen stabilen Sieg gebracht haben.
Köllner bleibt am Boden
"Da könnt ihr bohren und fragen so viel ihr wollt. Für uns zählt ausschließlich das Spiel gegen Wehen Wiesbaden. Das ist greifbar, nicht was in drei Spielen ist", ließ sich der 1860-Coach in der Medienrunde vor dem 36. Spieltag zu keinerlei Prognose über den Saisonausgang hinreißen. Verbunden natürlich mit einem Lächeln des bärtigen Oberpfälzers. Denn angesichts der Erfolgsserie und einem Vorsprung von neun Punkten auf den fünften Platz, dazu das beste Torverhältnis der Liga, war sich Köllner zumindest einer Sache sicher: "Den Glückwunsch zur DFB-Pokal-Qualifikation nehme ich gerne an. Das war unser Mindestziel, nachdem es über den Toto-Pokal nicht geklappt hat."
Die Träume der Fans und deren Social-Media-Aktivitäten rund um "das beste Spiel seit Jahren" gegen Lautern bekommt der Übungsleiter durchaus mit. Dafür sprach er den Anhängern ein "großes Kompliment" aus, um gleichzeitig auch seine Mannschaft für die gezeigte Leistung zu loben – denn ohne das "außergewöhnliche Pressing" wäre der 3:0-Sieg zuletzt schwieriger gewesen. "Über diese Komponente haben wir das Spiel gewonnen. Wir sind nicht gut beraten, nochmals den gleichen Spielansatz zu wählen", blickte der Cheftrainer voraus.
Neues Ziel: Auswärtsmeister werden
Das Ziel der Sechziger ist klar: "Wir wollen unsere eigene Qualität ins Spiel einbringen, zu Null spielen und vorne Torgefahr ausstrahlen." Dazu steht Köllner voraussichtlich auch der ganze Kader zur Verfügung. Stefan Lex und Daniel Wein kehren zurück, während der angeschlagene Marius Willsch wohl rechtzeitig fit wird. "Marius ist Niederbayer, also kein verweichlichter Bursche. Der kann auf die Zähne beißen", scherzte Köllner über seinen Rechtsverteidiger. Angesichts des Gegners wird aber so oder so jeder Löwe kämpfen müssen: "Wiesbaden hat auch lange vorne mitgespielt, hat dann aber den Zug, den wir genommen haben, nicht erwischt."
Sollten die Löwen ihre Erfolgsserie fortsetzen können, dann darf die Konkurrenz im Aufstiegskampf nicht patzen. Andernfalls ist 1860 den Verfolgern direkt im Nacken – unter Umständen winkt sogar die Tabellenspitze. Dass seine Elf in Form ist, daran zweifelte Köllner vor allem auswärts nichts – denn mit 33 Punkten auf fremden Plätzen ist 1860 die beste Auswärtself. "Diesen Titel wollen wir gewinnen. Dazu müssen wir unsere beste Leistung zeigen, das wird hart am Samstag", versprach der Cheftrainer.