Trotz Formtief: Elversberg-Aufstieg "nur eine Frage der Zeit"

Zweimal geführt und das bessere Team gewesen, dennoch nicht gewonnen: Auch beim 2:2 im Nachholspiel in Duisburg kehrte die SV Elversberg am Dienstagabend nicht in die Erfolgsspur zurück, baute den Vorsprung auf Platz 4 aber dennoch auf acht Zähler aus, sodass der Aufstieg weiterhin "nur eine Frage der Zeit" sei.

Rafati: SVE hätte Elfmeter bekommen müssen

Ein "bisschen sauer" war er, Nick Woltemade, als der Stürmer zum Interview mit "MagentaSport" kam. Kein Wunder, reichten seine beiden Tore (13. / 39.) – es waren die ersten Kopfballtore seiner Karriere – doch nicht zum Sieg. "Wir sind die klar bessere Mannschaft und müssen das Spiel schon zur Pause zumachen", haderte die Leihgabe von Werder Bremen. Doch weil die SVE ihre Chancen nur bedingt nutzte und der MSV überaus effektiv war, sprang am Ende nur ein Zähler heraus. "Wir haben es uns anders erwünscht."

Zudem waren die Saarländer im Pech, dass es nach einer halben Stunde keinen Elfmeter gab, nachdem Marvin Ajani das Spielgerät im Anschluss an eine Ecke klar mit dem Arm gespielt hatte. "Dadurch, dass der Ball lange in der Luft ist und Ajani genug Zeit hatte, den Arm wegzuziehen, kann man regeltechnisch nicht mehr von einem unabsichtlichen Handspiel sprechen, sodass ein strafbares Handspiel vorliegt", erklärt liga3-online.de-Experte Babak Rafati. "Dass er überrascht wird, ist regeltechnisch irrelevant. Somit hätte es einen Elfmeter geben müssen. Eine Fehlentscheidung, den fälligen Elfmeter nicht zu geben." Woltemade berichtete: "Der Schiedsrichter kam in der Pause zu uns und hat gesagt, dass er den vielleicht hätte geben müssen." Einen Vorwurf wollte er dem Unparteiischen aber nicht machen: "Ich habe Verständnis dafür. Es ist schwierig, ohne Videobeweis, das in der Geschwindigkeit zu sehen."

Nur zwei Siege aus den letzten zehn Spielen

Auch Trainer Horst Steffen haderte mit dem Remis: "Wenn man die vergebenen Chancen zusammenzählt, ist es wieder mal ein vergebener Sieg." Zweimal eine Führung herzugeben sei "ärgerlich". In den Anfangsminuten habe sein Team gezeigt, was es kann. "Wir haben ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht und einen engagierten Auftritt hingelegt. Blöd, dass wir zwei Tore kassieren." Durch das Remis liegt die SVE nun acht Zähler vor Platz 4, und bei nur noch fünf ausstehenden Spielen zweifelt weiterhin kaum jemand daran, dass der direkte Durchmarsch nicht gelingen wird. "Wir haben gezeigt, dass wir zu Recht der Spitzenreiter sind", so Steffen.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Dass der Aufsteiger weiterhin souverän an der Spitze steht, liegt vor allem an der überragenden Hinrunde mit 44 Punkten aus 19 Spielen. Denn in der Rückrunde steht die SVE nach 14 Partien erst bei 23 Punkten. Aus den letzten zehn Spielen holte Elversberg nur zwei Siege und fünf Unentschieden, was im Liga-Vergleich lediglich Rang 13 bedeutet. Entsprechend schleppen sich die Elversberger derzeit ein wenig ins Ziel.

Sorgen um Sickinger

"Wir haben einen Punkt gutgemacht, das zählt", befand Woltemade, trauerte den verpassten Chancen der letzten Wochen aber etwas nach: "Es ist normal, wenn du in der Position bist, dass du den Sack zumachen möchtest." Mit einem Sieg in Duisburg hätte Elversberg bei Patzern von Dresden und Osnabrück schon am Samstag in Dortmund feiern können, nun heißt es weiter warten. "Wir holen unsere Punkte, dann ist es eine Frage der Zeit, wann das Ding durch ist", so der Doppeltorschütze. Ob die ausgewechselten Kevin Koffi (Adduktorenprobleme) und Carlo Sickinger (Bänderverletzung) am Samstag wieder dabei sein werden, ist noch offen. "Wir müssen gucken, dass wir sie wieder gesund bekommen. Bei Carlo sieht es aber eher nicht danach aus", befürchtete Steffen.

   
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