"Tacheles rede ich in der Kabine": Jacobacci ärgert die Dauerkritik

Zwei Siege fuhren die Münchner Löwen am Stück ein, ehe beim SSV Ulm wieder der Rückschlag folgte. Jetzt steht für den TSV 1860 München das Spiel gegen Dynamo Dresden an. Am Samstag (14 Uhr) will sich Maurizio Jacobacci mit dem Tabellenführer messen – und dabei keine Ausreden suchen. Zu den letzten Aussagen rund um die Windverhältnisse in Ulm nahm er dennoch Stellung.

"Ich suche keinesfalls Ausreden"

Mit der Berichterstattung auf Giesings Höhen befindet sich Maurizio Jacobacci weiterhin im regen Austausch. Nach der 0:1-Niederlage in Ulm sprach der Cheftrainer der Münchner Löwen die Windverhältnisse an, was vielerorts mit Skepsis aufgenommen wurde. Jacobacci zeigte sich nicht amüsiert. "Ich suche keinesfalls Ausreden, wie wir das Spiel verloren haben", versicherte der 60-Jährige noch einmal. "Der Torschütze hat selbst bestätigt, dass er Flanken wollte. Auch ein Sprinter erreicht bei Wind nicht die Zeit, die er normalerweise läuft."

Das sei schlichtweg ein Fakt, aber nicht der Grund für die Niederlage. Stattdessen habe Jacobacci einige Chancen gesehen, durch die 1860 gefährlicher vor den gegnerischen Kasten kam. "Dazu stehe ich. In der ersten Halbzeit hatten wir, was in den Strafräumen passiert ist, viel mehr Aktionen als der Gegner. Wenn die besser verarbeitet werden, kommen wir zu einer Torchance. Und das nur in den 25 Minuten vor der Pause. Wir reden nicht von den ersten 20 Minute", so der Schweizer. Da der Gegner aus Ulm auf dem zweiten Platz rangierte, sei das doch keine so schlechte Ausbeute, wie es auf dem Papier vielleicht aussah.

Jacobaccis Wünsche an Team und Umfeld

Gleichzeitig sei aber noch Verbesserungspotential da. "Klar hätte ich mir in der zweiten Halbzeit auch mehr Durchschlagskraft gewünscht. Aber als Trainer kann ich nur weiter den Spielern positiv zusprechen. Auf ihnen herumzuhaken bringt nichts", legte sich Jacobacci fest. Trotzdem weiß er: "Wir hatten lediglich nur einen Schuss aufs Tor. Das war ungenügend. Dazu sind die Flanken nicht angekommen. Wenn sie jedes Mal an dem ersten Gegenspieler hängen bleiben, dann können wir keine Tore schießen." Das sei etwas, das er in der Öffentlichkeit ruhig aussprechen könne. "Aber Tacheles rede ich in der Kabine, nicht außerhalb. Das war nur eine normale Kritik", so Jacobacci.

Umso mehr sind Cheftrainer und Mannschaft nun im Topspiel gegen Dynamo Dresden gefordert. "Ich erwarte ein Miteinander, dass sich die Mannschaft selbst reflektiert, nach Lösungen such und partizipiert, damit es besser wird. Ich würde mir auch wünschen, dass die Leute einsichtiger wären und das Team unterstützen", wünschte sich Jacobacci von seinem Team, aber auch vom Münchner Umfeld. "Morgen ist ein neues Spiel. Es ist sicher nicht so, dass wir gegen Dresden keine Chance haben." Dass diese Aufgabe schwierig werden wird, stand auch für Jacobacci außer Frage. Aber die Pleite in der Englischen Woche sei kein Grund, um alles über den Haufen zu werfen. "Sie hat ja vor der Niederlage in Ulm zweimal gewonnen", hielt Jacobacci fest. Fehlen wir Niklas Lang (Knochenprellung), dafür kehrt Morris Schröter nach Adduktorenbeschwerden zurück.

   

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