SVWW verliert Anschluss: "Werden nicht sagen, dass noch alles drin ist"
Torflaute beim SV Wehen Wiesbaden! Obwohl die Mannschaft von Cheftrainer Rüdiger Rehm im Nachholspiel bei Dynamo Dresden eine gute Leistung bot, gingen die Hessen am Ende als Verlierer vom Platz. Aus dem Siegeszug wird eine Pleitenserie, die wohl den Aufstiegstraum kostet. Alles nur, weil vor dem gegnerischen Kasten die Kaltschnäuzigkeit fehlte?
"Waren nicht richtig da"
Erst feierte der SV Wehen Wiesbaden fünf Siege in Folge und robbte sich an die Spitzenplätze heran, dann folgten drei Niederlagen aufeinander, sodass der direkte Wiederaufstieg angesichts von zehn Punkten Rückstand auf Rang drei in weite Ferne gerückt ist. Bei Tabellenführer Dynamo Dresden kassierte Rüdiger Rehm mit seinem Team eine 0:1-Pleite, obwohl sein Team über 75 Minuten durchaus den Ton angeben konnte. "Den Sieg haben sie in den ersten zehn Minuten geholt, da waren wir noch nicht richtig auf dem Platz", fasste der Coach nach der Partie zusammen, was er unter anderem auf die fünf Wechsel in der Startelf zurückführte. Aufgrund von Sperren und Verletzungen brauchte der SVWW anfangs eine Phase, um sich zu finden.
Danach suchte die Rehm-Elf den Weg nach vorne. "Nach dem Rückstand haben wir das Zepter in die Hand genommen. Sie hat Gas gegeben und versucht, den Gegner immer wieder unter Druck zu setzen und in die eigene Hälfte zu drängen", sah der Coach eine engagierte Vorstellung seines Teams, welches sich allerdings nicht belohnte. Denn bei aller Dominanz auf dem Rasen war Dresden über die komplette Partie Herrscher seines eigenen Sechzehners. Rehms deutliches Fazit zur Durchschlagskraft seiner Mannschaft: "Wir kamen in die Nähe der Box, aber wir kamen dort nicht gut zum Abschluss."
Auftritt trotzdem positiv
Probleme beim Abschluss beobachtete Rehm in Dresden nicht zum ersten Mal. In den letzten drei Spielen zählte der SVWW nur einen Treffer. Zugegeben, die Spiele waren unter anderem gegen Ingolstadt und Dresden – aber ohne die Erfolge bei den Spitzenteams sind die Hessen im Aufstiegsrennen ohnehin auf verlorenem Posten. "Nach den letzten beiden Niederlagen haben wir den Anschluss schon ein bisschen verloren, der Abstand war schon groß. Jetzt wird er noch größer", hielt auch Innenverteidiger Sascha Mockenhaupt am Mikrofon von "MagentaSport" fest. Zwar konnte der SVWW im Aufstiegsjahr ebenfalls einen großen Rückstand aufholen, was im Übrigen auch Braunschweig und Würzburg im letzten Jahr gelang, aber das ist keine planbare Option für den Abwehrspieler: "Wir werden jetzt nicht morgen im Training sagen, dass noch alles drin ist. Aber wir wissen auch, wie die Liga ist. Klar ist, dass da viel für passieren muss."
Zufrieden war Cheftrainer Rehm nach der Partie trotzdem irgendwie, denn obwohl die Wiesbadener keine Punkte holten, konnten sie zumindest beim Spitzenreiter ein gutes Spiel abliefern. Angesichts der Voraussetzungen war das für den Fußballlehrer ein Grund zur Freude. "Es gab selten eine Mannschaft, die in Dresden so dominiert hat und so wenig zugelassen hat, wie wir heute", ergänzte Rehm beim Gespräch mit "Magenta Sport", doch nun muss der Coach der Kaltschnäuzigkeit feilen. Gegen Zwickau (Sonntag, 14 Uhr) braucht der SVWW wieder Tore.