SVWW-Ärger wegen Handspiel: "Wenn ein Schiri das nicht sieht…"

Auch nach dem dritten Pflichtspiel als Trainer der SV Wehen Wiesbaden wartet Markus Kauczinski weiter auf den ersten Sieg. Gelegenheiten gab es für die Hessen beim 0:0 gegen Verl genug. In einer Szene klärten die Gäste auf der Linie – und zwar mit der Hand, wie die SVWW-Akteure beteuerten. Großes Kopfschütteln war nach Abpfiff angesagt.

"Was sind diese beiden Handbewegungen?"

In der 30. Spielminute versammelte sich ein großer Teil der Wiesbadener Akteure zuerst für einen Eckball im gegnerischen Strafraum, danach steuerten sie unmittelbar Schiedsrichter Patrick Hanslbauer an. Als Abwehrspieler Ahmet Gürleyen kurz darauf die Hände über dem Kopf zusammenschlug, war bereits klar, dass die folgende Entscheidung nicht zugunsten der Hessen ausging – für ein vermeintliches Handspiel auf der Linie gab es nämlich keinen Strafstoß für die Wiesbadener. Doch was war passiert?

Beim besagten Eckball stieg Gürleyen in der Mitte hoch und köpfte an Verl-Keeper Robin Brüseke vorbei, dahinter rettete Nico Ochojski auf der Linie. Die TV-Bilder gaben ein eindeutiges Resultat zwar nicht her, doch zu erahnen ist, dass der 22-Jährige in Torwart-Manier mit beiden Händen klärte. "Was sind diese beiden Handbewegungen?", konnte es Gürleyen nach Abpfiff am Mikrofon von "MagentaSport" immer noch nicht fassen. "Man sieht es ganz klar, ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Der Ball geht genau in die Ecke, er will ihn abwehren und aus Reflex kommen die Hände vor den Körper. Wenn ein Schiri das nicht sieht, was soll ich dann sagen?" Den anschließenden Nachschuss aus kurzer Distanz von Gustaf Nilsson blockte dann wiederum Brüseke.

Kauczinski doppelt zerknirscht

Cheftrainer Markus Kauczinski strahlte nach Spielende zwar Ruhe aus, doch innerlich schien der Übungsleiter zu brodeln. "Der Schiedsrichter hat selber gesagt, er sieht, dass der Spieler den mit der Hand rausholt. Aber er sagt auch, das es nicht ahndungswürdig gewesen wäre, weil es keine Absicht war", berichtete der 51-Jährige. Die Chance vom Punkt wäre eine Möglichkeit gewesen, um den SVWW bei Kauczinskis Heimspiel-Debüt in Führung zu bringen. "Ich hatte das Gefühl, man hätte das gewinnen können", hielt der Fußballlehrer zerknirscht fest.

Wiesbaden startete mit einer Doppelchance, danach gehörte die erste Hälfte zu größeren Anteilen den Verlern. "Wir sind dann mutiger im Verteidigen geworden und auch im Ballbesitz. Wir hatten immer wieder Möglichkeiten, immer wieder den Kopf dran", beobachtete Kauczinski einen engagierten Auftritt seiner Mannschaft, die allerdings auch viel herschenkte. Beispielsweise eine Kontersituation über Thijmen Goppel, der "durchbricht und nur querspielen muss. Das muss eine Situation für einen Abschluss, für ein Tor werden". Die klare Devise des neuen Cheftrainers war klar: "Wir müssen im Verwerten der Chancen zulegen." Denn so stand der SVWW am Ende trotz Punktgewinn mit leeren Händen dar – im Gegensatz vielleicht zum Gegner. Die nächste Chance auf drei Punkte gibt es am Montag in einer Woche bei Waldhof Mannheim.

   
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