SV Meppen im Tal der Tränen: "Jetzt gerade bin ich leer"

Der SV Meppen hatte seine Hausaufgaben erledigt und mit 2:1 gegen den MSV Duisburg gewonnen. Da der KFC Uerdingen allerdings parallel einen Punkt bei Waldhof Mannheim holte, steigen die Emsländer nach vier Jahren in der 3. Liga wieder in die Regionalliga Nord ab. Die Enttäuschung nach Abpfiff war riesengroß.

Doppelpack von Tankulic ohne Bedeutung

Es waren bange Minuten des Wartens. Manche Spieler des SV Meppen standen für sich allein auf dem Rasen, hatten nur sich und ihre Gedanken. Andere schauten zusammen, was der KFC Uerdingen in Mannheim machte. Am Ende gab es die traurige Gewissheit für die Meppener: Der Waldhof konnte nicht gegen den KFC gewinnen, damit war der Abstieg der Emsländer besiegelt. Ein Punkt fehlte dem SVM, den Ausschlag gab das gegenüber dem KFC Uerdingen zwölf Tore schlechtere Torverhältnis.

"Jetzt gerade bin ich leer. Man hatte sich das im Kopf vorher anders vorgestellt. Das ist natürlich absolut bitter, wenn du am vorletzten Spieltag noch einmal unten reinrutschst", sagte Doppeltorschütze Luka Tankulic bei "MagentaSport". Mit seinen Treffern in der 36. und 52. Minute hatte er für eine 2:0-Führung der Hausherren gesorgt. Es war aber klar, dass dies nicht reicht, wenn die Krefelder parallel nicht verlieren. Stattdessen ging der Krisenklub in Mannheim sogar noch mit 1:0 in Führung. Es sah düster aus für die Meppener, die nach 74 Minuten durch Federico Palacios den Anschlusstreffer zum 2:1 kassiert hatte – auch dieses Tor war ohne Bedeutung.

Hoffnung kehrte kurz zurück

Doch in der 89. Minute kehrte noch einmal die Hoffnung zurück, als das Zwischenergebnis aus Mannheim durchsickerte: Der KFC Uerdingen hatte die Führung aus der Hand gegeben, es stand nur noch 1:1. Noch ein Gegentor mehr, und der KFC würde in die Regionalliga absteigen, Meppen wäre gerettet. Doch das Glück war nicht auf Seiten der Norddeutschen, die nach vier Jahren in der 3. Liga den Gang in die Viertklassigkeit antreten müssen.

Während sich nach dem Abpfiff vor dem Stadion die Fans der Meppener versammelten und das Team größtenteils aufbauten, saß Christoph Hemlein, der im Sommer vom 1. FC Kaiserslautern gekommen war, mit Tränen in den Augen an den Pfosten gelehnt auf dem Rasen. Jeron Al-Hazaimeh wischte sich mit dem Trikot immer wieder durch das Gesicht, trocknete die Tränen. "Wir hatten einige Schlüsselspiele in der Saison. Wenn wir das Messer am Hals hatten, und mussten, haben wir geliefert. Wenn nicht, hatten wir zu viele Flüchtigkeitsfehler, die uns am Ende den Kopf gekostet haben", resümierte Tankulic die enttäuschende Saison.

Meppen will direkt wieder hoch

Immer wieder brachte sich die Mannschaft durch viele individuelle Fehler, aus denen Gegentreffer entstanden waren, um den Lohn der Arbeit. Daran änderte auch der Trainerwechsel von Torsten Frings zu Rico Schmitt nichts mehr. Unter dem 52-Jährigen holte das Team in sechs Liga-Partien nur einen Sieg. Es war der unbedeutende gegen Duisburg. Die vier Niederlagen im Saisonendspurt waren einfach zu viel. "Es ist eine Riesen-Enttäuschung. Es ist eine Leere da. Es ist eine emotionale Situation, in der ich auch die eine oder andere Träne verdrücken muss. Ich habe es nicht geschafft. Wir haben heut ein gutes Spiel geleistet", meinte der Coach.

Nachdem sich der Schock des Abstiegs gelegt hat, muss die Vorbereitung der kommenden Saison in Angriff genommen werden. Viele Verträge haben durch den Gang in die vierte Liga ihre Gültigkeit verloren. Auch Tankulic, dem sechs Treffer gelungen waren, ist ab Sommer ohne Verein. "Ich kann aktuell keine Aussage treffen, wie es weitergeht", meinte der 29-jährige Offensivspieler unmittelbar nach dem Abpfiff. "Wir werden uns heute Abend noch einmal richtig ärgern und enttäuscht sein. Aber ab morgen Vormittag wird es losgehen und dann wird man eine Regionalliga-Mannschaft auf die Beine stellen, mit der wir das Ziel erreichen wollen, sofort wieder aufzusteigen", kündigte Meppens Geschäftsführer Ronald Maul an.

   

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