"Stehen das gemeinsam durch": Vertrauen für Hachings van Lent
Die SpVgg Unterhaching taumelt weiter Richtung Abstieg. Nach den Niederlage gegen Magdeburg (0:2) und Zwickau (1:2) setzte es gegen Lübeck die dritte Pleite im Duell mit einem Konkurrenten im Abstiegskampf. Das Team nach fünf Pleiten aus den letzten sechs Partien ist mittlerweile auf einen Abstiegsplatz gerutscht. Präsident Manfred Schwabl stärkt Trainer Arie van Lent aber den Rücken.
"Einen oder anderen Spieler hinterfragen"
Es ist eine Statistik des Grauens: In sechs Partien in diesem Jahr holte die SpVgg Unterhaching nur einen mageren Punkt – und ist damit das schwächste Team in diesem Kalenderjahr. Durch die 0:1-Niederlage am Mittwochabend rutschten die Bayern sogar wieder auf einen Abstiegsplatz. Da ist es im Fußballgeschäft nur üblich, dass sich der Fokus im Umfeld immer mehr auf den Trainer richtet und die Frage gestellt wird, ob in diesem Fall Arie van Lent noch der Richtige sei.
Haching-Präsident Manfred Schwabl wollte sich kurz nach der Partie am Mikrofon von "MagentaSport" nicht auf eine Trainer-Diskussion einlassen. "Wir stehen das gemeinsam durch, dafür ist Haching bekannt", sagte der 54-Jährige und versprach: "Wir werden das gemeinsam rocken und aus der Krise kommen." Es sei ihm zu einfach, den ausbleibenden Erfolg immer automatisch am Coach festzumachen. Man müsse stattdessen auch mal "den einen oder anderen Spieler hinterfragen, ob es reicht". Diesbezüglich habe er ein "paar Eindrücke mitgenommen". Mehr wollte der Klub-Boss aber nicht verraten.
Kapitän Schwabl brachen Zähne ab
Dass Manfred Schwabl genug negative Impressionen mit auf die Rückfahrt nehmen konnte, lag vor allem an der schwachen ersten Halbzeit. "Wir hatten wenig Torchancen, haben nicht in die Zweikämpfe gefunden", sagte Kapitän Markus Schwabl, der zudem nach einem Tritt ins Gesicht Teile seiner oberen beiden Schneidezähne verloren hatte: "Das passt zum dem Tag perfekt dazu", sagte er nur ganz trocken.
Für mehr war er vor lauter Enttäuschung nicht in der Lage. Schließlich war den Rand-Münchnern die Bedeutung des Spiels gegen den jetzt Tabellen-Vorletzten aus Lübeck klar. "Wir hatten es als sechs Punkte-Spiel ausgerufen", erklärte der Präsidenten-Sohn: "Jedem war bewusst, dass wir unbedingt ein Ergebnis brauchen." Doch das gelang erneut nicht, was "sau bitter" sei. Speziell vor dem Hintergrund, dass der entscheidende Gegentreffer per Elfmeter fiel (32.). "Dann stehst du da wie ein Vollidiot." Jo Coppens, der neue Keeper war machtlos. Er stand nach seiner Verpflichtung sofort für Nico Mantl im Tor, der vor einem Wechsel zu RB Salzburg steht.
Zwei neue Rekordspieler
Erst in der Schlussphase, in der mit dem 16-jährigen Fynn Seidel der jüngste Drittliga-Spieler der Geschichte mitwirken durfte, machten die Gäste den Eindruck, langsam den Ernst der Lage verstanden zu haben. Doch mehr als ein Lattentreffer von Moritz Heinrich in der Nachspielzeit (90.+2) war nicht mehr drin. "Du denkst dir: 'Leck mich doch am Arsch, du musst dich da rauskämpfen, weil du wieder hintenliegst'", sagte Robert Müller, mit nun 333 Spielen neuer Drittliga-Rekordspieler. Letztlich wurde das kurze Aufbäumen nicht belohnt.
Nun kommt es im nächsten Heimspiel am Samstag auch noch zum Duell gegen Aufstiegskandidat FC Ingolstadt. Doch es hilft nichts: "Wir müssen schleunigst etwas ändern, sonst wird es ganz eng", so Markus Schwabl, der nichts Positives aus der Lübeck-Niederlage ziehen konnte. Außer, "dass ich zwei neue Zähne bekomme".