Stadt Jena entscheidet über Investor für Stadion-Neubau
Am Mittwoch sind die Blicke des FC Carl Zeiss Jena und seiner Fans in das Rathaus der Stadt gerichtet. Dann nämlich entscheidet der Stadtrat, welcher Investor den Zuschlag für den Neubau des Ernst-Abbe-Sportfelds erhält – das berichtet die "Ostthüringer Zeitung".
FCC-Investor Duchatelet im Rennen
Bereits 1924 eröffnet und seitdem mehrfach saniert, ist das Ernst-Abbe-Sportfeld mittlerweile stark in die Jahre gekommen – und genügt schon längst nicht mehr modernen Ansprüchen. Nur die Haupttribüne ist überdacht, ein Block der Nordkurve ist gesperrt, weil Kaninchen ihn unterhöhlt haben und die Energie für das Flutlicht liefert ein Notstromaggregat. Höchste Zeit also für ein neues Stadion. Schon seit einigen Jahren laufen die Planungen, am Mittwoch steht mit der Auswahl des Investors der nächste Meilenstein bevor.
Laut der "OTZ" sollen zwei Bewerber im Rennen sein. Darunter ein Konsortium um FCC-Investor Roland Duchatelet, zu dem auch ein im Basketball engagierten Jenaer Unternehmer und ein Bauunternehmen aus der Region gehören sollen. Der Investor soll das Stadion betreiben, die Stadt wird als Minderheitsgesellschafter fungieren. Fällt die Vergabe im Stadtrat positiv aus, müssen danach die Kommunalaufsicht und die Europäische Union den Beschluss bestätigen, heißt es. Im Februar könnte Oberbürgermeister Thomas Nitzsche dann die Verträge unterzeichnen und den Zuschlag erteilen.
Kostenpunkt: 52 Millionen Euro
Wie die neue Arena aussieht, ist bisher nicht bekannt. Klar ist nur: Sie soll Platz für mindestens 15.000 Fans bieten. Die Haupttribüne soll bestehen bleiben und technisch aufgerüstet werden, alle anderen Tribünen werden nach und nach abgerissen und anschließend in Form eines Neubaus näher an das Spielfeld rücken. Im Osten des Stadions ist zudem ein VIP-Bereich geplant, außerdem sollen alle Tribünen überdacht werden. Das Flutlicht bleibt bestehen, die Laufbahn nicht.
Nach "OTZ"-Angaben soll das Projekt insgesamt rund 52 Millionen Euro kosten. Darin enthalten sind das Stadion, Trainingsflächen, Parkplätze, Infrastruktur sowie eine neue Leichtathletikanlage neben dem Sportgymnasium. Vom Land Thüringen gibt es elf Millionen Euro, die Stadt gibt vier Millionen Euro dazu. Außerdem ist über 25 Jahre ein Betreiberzuschuss der Stadt vorgesehen mit jährlich rund 1,75 Millionen Euro. Bislang zahlt die Stadt 900.000 Euro pro Jahr. Der FCC müsste bei einem Verbleib in der 3. Liga 500.000 Euro statt bisher 212.000 pro Spielzeit für die Nutzung zahlen.
Fertigstellung 2023?
Läuft alles nach Plan, könnten die Bauarbeiten im kommenden Sommer beginnen. Die Fertigstellung könnte bis 2023 erfolgen, hängt aber auch von der Liga-Zugehörigkeit des FCC ab. Geschäftsführer Chris Förster blickt dem neuen Stadion bereits mit Vorfreude entgegen: "Eine Arena verbessert das Fußballerlebnis für die Zuschauer und die Vermarktungsmöglichkeiten." Wohin die Reise geht, wird sich am Mittwoch zeigen.