Spieltag 35 im Rückblick: Warum Holstein Kiel noch Meister wird

Verrückt, verrückter, 3. Liga – die Vorfreude auf die letzten drei Spieltage steigt bei fast allen Anhängern. Schon der 35. Spieltag offenbarte, wieso aller Voraussicht nach sowohl im Aufstiegs- als auch Abstiegskampf erst am letzten Wochenende Entscheidungen gefällt werden. Eine der sichersten Optionen ist nach aktuellem Leistungsstand Holstein Kiel, die mit großen Schritten zur 2. Bundesliga marschieren…

Kiel könnte den MSV noch abfangen

Die Prognose ist durchaus mutig, aber nach den letzten Leistungen nicht mehr unrealistisch: Holstein Kiel könnte sich in zweieinhalb Wochen zum Drittliga-Meister küren. Drei Punkte müssen die Störche auf die Zebras des MSV Duisburg noch aufholen – das Torverhältnis spricht längst für das Team von Markus Anfang und stellt den Inbegriff dafür dar, weshalb die Laune an der Ostsee deutlich besser ist als am Niederrhein. Kiel überzeugte fast über die gesamte Saison immer wieder mit spielfreudigen Leistungen – nicht selten scheiterte der Sieg an einer abenteuerlich schwachen Effizienz, die die Nordlichter nun aber zu den Akten gelegt haben: Mit dem 3:0 über Jahn Regensburg wurde untermauert, dass Holstein seine Höchstform auf den Punkt erwischt hat und nun kaum noch über Schwachstellen verfügt. Der MSV zermartert sich hingegen zu sehr den Kopf, das lähmt auch die Knochen: Wehe, die nächste Partie gegen Lotte geht verloren und die Konkurrenz gewinnt – die Gestreiften müssten tatsächlich noch einmal zittern.

Diverse Teams zittern noch – so auch Köln

Schauen wir derweil lieber in den Abstiegskampf. Wer die letzten Jahre aufmerksam verfolgt hat, der dürfte fast damit gerechnet haben, dass diverse Teams nun das Punkten beginnen – allen voran der SC Paderborn, der erstmals seit langer Zeit wieder auf einem Nichtabstiegsplatz rangiert. Der Vorsprung von Erfurt ist weiter geschrumpft, die Sorge nimmt angesichts von nur noch drei Zählern Abstand weiter zu – ebenso übrigens bei Fortuna Köln, die allen voran auswärts in steter Regelmäßigkeit die erste Halbzeit völlig verschlafen und teils deftige Niederlagen kassieren. Zwei der letzten drei Partien finden in der Fremde statt, sodass sich die Fortuna auch aufgrund ihres mittlerweile abstiegsreifen Torverhältnisses keine mehrfachen Ausrutscher mehr erlauben darf. Ob diese gesammelten 43 Zähler bereits ausreichen, ist stark zu hinterfragen.

Die stetige Durchmischung der Kräfteverhältnisse

Für eine frühzeitige Zusammenfassung der Spielzeit ist es zwar noch zu früh, aber schon jetzt ist absehbar: Selbst nach der Hinrunde wurden die wahren Kräfteverhältnisse noch nicht aufgezeigt. Man denke hier nicht nur an das Extrembeispiel FSV Zwickau, sondern auch an Preußen Münster und den SV Wehen Wiesbaden, die sich nach schwachen Saisonstarts bis ins Mittelfeld vorgekämpft haben. Umgekehrt mussten etwa die Sportfreunde Lotte oder der Hallesche FC trotz des zwischenzeitlichen Belegens eines Aufstiegsplatzes deutlich abreißen lassen, auch der Chemnitzer FC und der VfL Osnabrück haben ihre besseren Ausgangspositionen im Jahr 2017 verspielt. Freuen wir uns unter dem Strich schon jetzt auf heiße drei Restspieltage – und eine ziemlich attraktive neue Saison, die nach aktuellem Stand mit 20 Profiteams über die Bühne gehen würde.

   
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